Knäckebrot

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 27. Mai. 2020

Es soll Leute geben, die geradezu süchtig nach dem Geräusch werden, das Knäckebrot beim Abbeißen macht. Wieso das Knäcke so knackt, warum es als besonders gesund gilt und wie man damit perfekt umgeht? Das verrät Ihnen unsere Warenkunde.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Knäckebrot
  2. Das sollten Sie über Knäckebrot wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Unsere liebsten Knäckebrot-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Knäckebrot?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Knäckebrot
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Knäckebrot
  7. Wissen zum Mitnehmen

Infografik zu Knäckebrot

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Infografik Knäckebrot

Knäckebrot...

  • ...enthält viel Eisen:
    Besonders Veggies dürfen gern öfter Knäckebrot knabbern. Sie können bei knapp 5 Milligramm Eisen pro 100 Gramm damit ihre häufig nicht ausreichend gefüllten Speicher mit dem Mineralstoff auftanken.
  • ...stärkt die Nerven:
    Nur wenige andere Brotsorten liefern mehr Magnesium als Knäckebrot. Satte 68 Milligramm pro 100 Gramm machen es zu einer super Quelle für den Mineralstoff, der für eine reibungslose Nervenfunktion sorgt und unter anderem auch die Muskeltätigkeit unterstützt.
  • ...bietet guten Ballast:
    Auch bei den Ballaststoffen hat Knäckebrot die Nase vorn. 10 Gramm stecken mindestens in 100 Gramm. Knäckebrot aus Vollkornmehl und mit großem Roggenanteil enthält sogar etwas mehr.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Knäckebrot gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...ist eiweißreich:
    Mit durchschnittlich 10 Prozent Proteinen bringen 100 Gramm Knäckebrot es auf mehr Eiweiß als sämtliche andere Brotsorten (ausgenommen Eiweißbrot). Da eine Scheibe jedoch nur etwa 13 Gramm wiegt, ist dies keine Proteinbombe. Hier kommt es auf den richtigen eiweißreichen Belag an. Besser: Gutes Eiweißbrot kaufen oder selber backen.
  • ...in geringen Mengen essen:
    Damit Knäckebrot schön knusprig wird, erhitzt man es beim Backen extrem hoch. Dabei entstehen aber auch potenziell schädliche Acrylamide. Experten raten darum, Knäckebrot immer im Wechsel mit anderen Brotsorten zu essen. Besser ist es, gutes Brot vom Traditionsbäcker zu kaufen oder selber zu backen.
  • ...hält nicht lange satt:
    Die Energiedichte von Knäckebrot ist sehr hoch und macht allein nicht lange satt. Belegt mit reichlich eiweißreichem und auch fetthaltigem Belag ist es allerdings ein gesunder Snack.
  • ...wird leicht zur Figurfalle:
    Zur Falle kann Knäckebrot werden, wenn der falsche Belag gewählt wird oder nur das Brot gesnackt wird. Dann nimmt man zu viel Energie und zu viele Kohlenhydrate auf, die eine starke Insulinantwort hervorrufen und nicht lange satt machen.

Das sollten Sie über Knäckebrot wissen

Wie das Knäckebrot zu seinem Namen kam, lässt sich nur vermuten. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um die deutsche Übersetzung des schwedischen Wortes "knäcka", die so viel wie "knacken" oder auch "knuspern" bedeutet. Diese Erklärung klingt am überzeugendsten, denn genau das lieben wir ja am Knäckebrot: dass es so schön kracht und knuspert, wenn man hineinbeißt.

Der Grund für die typische trockene und knusperharte Konsistenz ist, dass der Teig für die dünnen Knäckebrotscheiben nur kurz in den heißen Backofen kommt. Dabei verdunstet fast das gesamte Wasser und übrig bleibt das Knäckebrot mit nur etwa 8 Prozent Feuchtigkeit. Die typischen Löcher im Knäckebrot entstehen durch das Einstanzen mit einer Walze. Sie sorgen dafür, dass beim Backen das Wasser entweichen kann. Früher war der gesamte Vorgang eine Notlösung, um auch auf hoher See jederzeit mit Brot versorgt zu sein, denn Knäckebrot hält sich durch seine Trockenheit mehrere Monate.

Ursprünglich stellte man Knäckebrot übrigens ausschließlich aus Roggen, Wasser und ein wenig Salz her, beziehungsweise erst aus Roggenschrot, dann auch aus Roggenmehl und Roggenvollkornmehl. Mittlerweile gibt es auch Knäckebrotsorten, bei denen für den Teig auch Weizen- und andere Mehle zum Einsatz kommen.

Fast immer hat das bei uns verkaufte Knäckebrot eine rechteckige Form, zunehmender Beliebtheit erfreut sich aber auch importiertes Knäcke in runden Scheiben.

Herkunft

Das Knäckebrot wurde vor rund 1.000 Jahren in Schweden erfunden und gehörte zum wichtigsten Proviant der Wikingerschiffe. In Deutschland gab es das erste Knäckebrot ab 1927 zu kaufen.

Saison

Für Knäckebrot gibt es keine spezielle Jahreszeit.

Geschmack

Knäckebrot schmeckt, je nach verwendetem Mehl und anderen Zutaten, kräftig bis sehr herzhaft nach Getreide.

Unsere liebsten Knäckebrot-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Knäckebrot-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Knäckebrot?

Generationen sind mit dem Credo aufgewachsen, dass Knäckebrot ganz besonders gesund sein soll und in unseren Zeiten von Figur- und Fitnesskult gilt es erst recht. Tatsächlich ist auch etwas Wahres dran: Knäckebrot hat wirklich weniger Kalorien als anderes Brot, es enthält außerdem mehr Magnesium und Eiweiß als all seine Konkurrenten.

Allerdings gibt es dabei einen Haken: Während eine normale Brotscheibe 40 bis 50 Gramm wiegt, bringt es eine Scheibe Knäckebrot nur auf etwa elf Gramm. Da sich alle Nährwerte immer auf 100 Gramm eines Lebensmittels beziehen, bedeutet das, dass man große Mengen Knäckebrot essen müsste, um von seinen an sich durchaus beachtlichen Nährwerten zu profitieren.

In der Praxis tun das auch viele, denn so eine Scheibe Knäckebrot macht mit ihren zehn, elf Gramm nicht wirklich satt. Genau da lauert aber die Figurfalle: Bei mehreren Scheiben bleibt der Kaloriengehalt gleich nicht mehr ganz so niedrig, und vor allem treibt der Belag dann die Energiebilanz nach oben.

Das Fazit muss also heißen: Ja, Knäckebrot kann grundsätzlich durchaus zur gesunden Ernährung beitragen. Als alleiniger Lieferant für Nährstoffe oder auch Ballaststoffe taugt es aber kaum. Am besten isst man es abwechselnd mit anderen Brotsorten und belegt es außerdem mit möglichst kalorienarmen Leckereien, falls man abnehmen möchte.

Damit Knäckebrot so schön knusprig wird, erhitzt man es beim Backen extrem hoch. Dabei entstehen aber auch potenziell schädliche Acrylamide. Experten raten darum, Knäckebrot immer im Wechsel mit anderen Brotsorten zu essen und vor allem Kinder nicht allzu oft Knäckebrot knabbern zu lassen (1).

Nährwerte von Knäckebrot pro 100 Gramm  
Kalorien 350
Eiweiß 10 g
Fett 1,4 g
Kohlenhydrate 66 g
Ballaststoffe 14,6 g

Einkaufs- und Küchentipps für Knäckebrot

Einkauf

Grundsätzlich ist es natürlich Geschmackssache, zu welchem Knäckebrot man greift. Schauen Sie sich aber die Zutatenliste ruhig genauer an: Je weniger Posten darin stehen, desto besser!

Lagerung

Knäckebrot verliert beim Kontakt mit Luft schnell seine typische Knackigkeit. Heben Sie es darum gut verschlossen, am besten in einer speziellen Knäckebrot-Frischhaltebox, auf und lagern Sie es so kurz wie möglich.

Vorbereitung

Bei Knäckebrot gibt es normerweise nichts vorzubereiten. Ausnahme von dieser Regel: Wer daraus Brösel herstellen möchte, gibt es in einen Gefrierbeutel und zerkleinert es darin mithilfe eines Teigrollers.

Zubereitungstipps für Knäckebrot

Die Skandinavier werden erst richtig kreativ, wenn es darum geht, aus Knäckebrot das berühmte Smörrebröd zu zaubern – also eine spezielle Art des Butterbrots. Wobei "Butterbrot" eine starke Untereibung ist, denn Knäckebrot lässt sich mit so ziemlich allem bestreichen und belegen, was lecker und gesund schmeckt.

Knäckebrot lässt sich aber auch wunderbar "zweckentfremden" und beispielsweise grob oder fein zerbröselt über Salate oder Suppen streuen. Außerdem kann man es als kalorienärmere Variante statt Chips oder Kräckern vernaschen.

Wissen zum Mitnehmen

So gesund wie viele meinen, ist Knäckebrot in Wahrheit auch wieder nicht. Zwar enthält es wertvolle Nährstoffe, aber da es extrem leicht ist, hat man bei kleinen Portionen nicht viel davon. Wenn das Knäckebrot aus Roggen hergestellt wurde, kann es aber trotzdem zu einer gesunden Ernährung beitragen.

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