Wissenschaftlich geprüft

Baru Nuss

Von Maren Baumgarten
Aktualisiert am 06. Okt. 2022

Wer Erdnüsse mag, wird dieses neue Superfood lieben. Die Baru Nuss aus Brasilien wird als gesündeste Nuss der Welt beworben und dies nicht ganz zu Unrecht. Wie gesund die Nüsse wirklich sind und was Sie sonst noch darüber wissen sollten, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Baru Nüssen 
  2. Das sollten Sie über Baru Nuss wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Baru Nuss – gut zu wissen
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Baru Nüsse
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  5. Zubereitungstipps für Baru Nüsse
  6. Wissen zum Mitnehmen

Infografik zu Baru Nüssen 

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Baru Nüsse

Baru Nüsse...

  • ...unterstützen eine gesunde Darmflora:
    Barus liefern uns neben Ballaststoffen auch gesunde Fette. Zusammen helfen diese unserer Darmflora, indem sie das Wachstum von gesunden Bakterien wie Bifido- und Lactobakterien unterstützen und so krankmachende Clostridien verdrängen. 
  • ...sind für Veggies besonders gut:
    Die Nüsse enthalten alle essenziellen Aminosäuren und gehören damit zu den wenigen pflanzlichen Lebensmitteln, die diese liefern. Gerade Vegetariern und Veganern fällt es nicht immer leicht, ausreichend davon zu sich zu nehmen. Die Barus können hier unterstützen.
  • ..schützen unsere Körperzellen:
    Freie Radikale, die zum Beispiel durch UV-Strahlung in unserer Haut entstehen, sind an dem Alterungsprozess beteiligt. Diese Radikale können von Antioxidantien abgefangen und unschädlich gemacht werden. Wie praktisch, dass die Baru Nüsse voller Radikalfänger stecken und uns so jung und fit halten.
  • ...haben einen geringen Wasserfußabdruck:
    Die meisten Nüsse benötigen für den Anbau viel Flüssigkeit, wachsen jedoch in Gebieten, in denen dies Mangelware ist. Die Baru Nüsse kommen mit dem Regenwasser aus und haben daher eine gute Wasserbilanz.
  • ...sind schlanke Nussalternativen:
    Auch wenn Baru Nüsse stolze 467 Kalorien auf 100 Gramm enthalten, sind diese im Vergleich zu anderen Nüssen kalorienarm, da in ihnen etwas weniger Fett steckt.
  • ...schützen bedrohte Pflanzen:
    Die Barus wachsen an Bäumen, die zu den gefährdeten Arten gehören. In der Vergangenheit wurden diese abgeholzt, um Weideflächen für Rinder zu schaffen. Jetzt können die Nüsse gewinnbringend verkauft und die Bäume dadurch geschützt werden.
  • ...sind keine Nüsse:
    Der Name lässt etwas anderes vermuten, die Barus sind jedoch keine Nüsse, sondern gehören zu den Hülsenfrüchten. Zum Teil weisen sie auch typische Eigenschaften wie andere Hülsenfrüchte auf. Sie sind etwa proteinreich, ähnlich wie Bohnen und Erbsen.
  • ...haben einen langen Transportweg:
    So gesund die Barus auch sind, sie kommen aus Brasilien. Dies ist leider nicht um die Ecke und die Nüsse legen einen weiten Weg zurück bis sie bei uns landen. Dies treibt den CO2-Ausstoß in die Höhe.

Das sollten Sie über Baru Nuss wissen

Die Barus sind streng genommen keine Nüsse, sondern zählen wie auch Erdnüsse zu den Hülsenfrüchten. Der Vorteil dabei: Wie alle Hülsenfrüchte sind sie proteinreich und zugleich fettärmer als Nüsse.

Typisch für heimische Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen ist der krautige Wuchs. Bei den Barus ist das anders. Sie wachsen an dem Baru-Baum (Dipteryx alata) in Savannen-Ökoregionen in Brasilien. Durch intensive Rodung der Bäume, um Weidefläche für Rinder und Agrarfläche für Soja zu schaffen, gilt der Baum mittlerweile als sehr gefährdet und ist daher zu schützen.

Der Baum erreicht eine Höhe von 30 Metern und trägt nach etwa acht Jahren große, runde Früchte. Nur etwa fünf Prozent davon ist letztendlich die Baru Nuss, die wir essen können. Das süße Fruchtfleisch wird von den Einheimischen verzerrt oder an Tiere verfüttert.

Die Baru Mandeln, wie das neue Superfood auch genannt wird, erlebt gerade einen Aufschwung. Hierfür ist sicherlich der Superfood-Hunter Darin Olien mitverantwortlich, der die Nuss auf einer seiner Reisen in Südamerika "entdeckte" und seitdem stark bewirbt.

Herkunft

Die Baru Nüsse wachsen nur in bestimmten Gebieten Brasiliens, der Cerrado-Savanne und in Teilen Boliviens.

Saison

Ernte ist einmal im Jahr von etwa August/September bis November. Die Nüsse sind jedoch ganzjährig erhältlich.

Geschmack

Die Barus ähneln Erdnüssen, Cashewkernen und Mandeln im Geschmack. Kakao- und Kaffeearomen sollen auch in ihr stecken. Die Röstung macht die Barus nicht nur genießbar, sondern intensiviert gleichzeitig deren Aroma. Ihre Konsistenz ist etwas härter als die einer Erdnuss.

Wie gesund ist eigentlich die Baru Nuss?

Gesündeste Nuss der Welt: Kann man das so sagen? Auf jeden Fall überzeugt die Nuss mit ihrem Proteinprofil. Alle essenziellen Aminosäuren (Bestandteile aus denen unsere Proteine bestehen, unser Körper aber nicht selbst herstellen kann) sind in der Nuss enthalten. Etwa 24 Prozent des Gewichts sind Proteine. Die Baru Nüsse sind daher wie alle Hülsenfrüchte eine gute Eiweißquelle und besonders für Vegetarier und Veganer eine ideale Alternative zu tierischem Protein.

Da es sich um keine echte Nuss handelt, ist auch der Fettgehalt geringer. Nur etwa 26 Prozent der Kalorien stammen aus Fett. Zusätzlich punkten die Barus mit reichlich Ballaststoffen – auf 100 Gramm kommen etwa 13,5 Gramm. Dies ist ein ähnlich hoher Wert wie ihn Mandeln aufweisen.

Die Ballaststoffe sorgen für ein Sättigungsgefühl und halten unseren Darm gesund, da sie Futter für unsere Darmbakterien sind. Besonders die Schale ist reich an diesem Faserstoff, daher sollten Sie die Baru Nuss mit dem braunen Häutchen verzerren. Auch ein Großteil der Antioxidantien steckt in der Schale, was uns noch einen Grund liefert, die Barus ungeschält zu essen. Antioxidantien sind unter anderem sekundäre Pflanzenstoffe, die unseren Körper vor freien Radikalen schützen und so oxidativem Stress entgegenwirken. Eine Studie aus Brasilien konnte diesen Effekt im Bezug auf eiseninduzierten, oxidativen Stress bei Ratten zeigen. Die Forscher nehmen an, dass die Phytinsäure und Phenole an der positiven Wirkung der Baru Nüsse verantwortlich sind (1).

Baru Nüsse sind eine gute Quelle für einen bunten Mix an Mineralstoffen. Sie überragen zwar in keinem einzelnen Mineralstoff, dennoch ist von allem etwas dabei und somit tragen sie ideal zu einer ausgewogenen Ernährung bei.

Das Fettsäuremuster der Baru Nuss wurde von einer Forschergruppe 2015 erstmals veröffentlich. Die Baru Nuss ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, welche den Gesamt-Cholesterinspiegel senken können. Insbesondere der Gehalt an Ölsäure ist hoch, welche eine wesentliche Rolle bei der Erhöhung des guten HDL-Cholesterins spielt.

Allergiker sollten jedoch bei den Barus vorsichtig sein, denn wer auf Erdnüsse reagiert, wird sehr wahrscheinlich auch auf die Barukas als Allergen reagieren und sollte diese lieber meiden.

Um die neue Superfood-Nuss besser einordnen zu können, haben wir sie den Erdnüssen, Mandeln und Cashews gegenübergestellt:

Mengenangabe 
pro 100 g
Baru Cashew Mandel Erdnuss
Kalorien (kcal) 467 598 611 599
Eiweiß  (g) 20 21 24 30
Fett (g) 33 47 53 48
Kohlenhydrate (g) 40 22 6 7
Ballaststoffe (g) 17 3 11 12
Eisen (mg) 3,3 6,4 3,1 1,8
Kalium (mg) 932 689 676 660
Calcium (mg) 153 38 85 41
Magnesium (mg) 220 258 218 160
Zink (mg) 3,3 5,2 3,2 2,8

Baru Nuss – gut zu wissen

Baru Mandeln punkten im Gegensatz zu vielen anderen Nüssen und Superfoods nicht nur mit einem gesundheitlichen Mehrwert, sondern unterstützen nachhaltiges Wirtschaften in Brasilien, denn die gewinnbringende Ernte verhindert, dass die gefährdeten Bäume für die Anbaufläche von Soja gerodet werden. Auch die ortsansässigen Bauern werden unterstützt, da die Nüsse fair gehandelt werden.

Wieso kannte bis vor Kurzem noch niemand die Baru Nuss? Die Antwort ist relativ einfach: Lange Zeit war es nicht möglich die harte Schale schnell und einfach zu knacken. Neue Technologien ermöglichen das Öffnen und somit den Verkauf der Nüsse.

Baru Nüsse sind jedoch wie jedes Superfood auch kritisch zu betrachten. Ein bedeutender Nachteil ist der Preis. Die Nüsse kosten pro Portion (30 Gramm) etwa 2,5 US Dollar. Bisher sind die Nüsse in Deutschland nur über den internationalen Online-Handel erhältlich. Und der kritischste Punkt ist der lange Transportweg von Brasilien bis nach Deutschland. Auch wenn die Nüsse nachhaltig angebaut und fair gehandelt werden, sollten sie kein Bestandteil einer ressourcenschonenden, nachhaltigen Ernährung sein. Ist Ihnen dieser Punkt besonders wichtig, sollten Sie auf heimische Alternativen wie Samen, Nüsse und Hülsenfrüchte zurückgreifen.

Einkaufs- und Küchentipps für Baru Nüsse

Einkauf

Bisher sind die Nüsse nur sehr schwer erhältlich. Der amerikanische Shop barukas.com bietet die Nüsse geröstet, mit Meersalz, in praktischen Portionspackungen und das Fruchtfleisch an.

Lagerung

Bewahren Sie Baru Nüsse gut verschlossen an einem trockenen und nicht zu warmen Ort auf. Bei der Haltbarkeit der Nüsse können Sie sich am Geruch und Geschmack orientieren, denn verdorbene Nüsse riechen und schmecken ranzig.

Vorbereitung

Die Barus werden nur geknackt verkauft, daher ist die Vorbereitung relativ leicht. Sie können die Nüsse mit einem Messer oder Blitzhacker zerkleinern oder in einem Mixer mahlen.

Zubereitungstipps für Baru Nüsse

Die Nüsse können ähnlich wie Erdnüsse verwendet werden. Sie können die Baru Nuss als kleinen Snack (etwa 30 Gramm) genießen, in einem Mixer vermahlen und das Mus auf einem Brot verzerren, die rohen Nüsse als Topping über einen Salat streuen oder gehackt in ein Müsli geben. Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Baru-Nuss-Porridge? Oder stellen Sie eine Nusspanade aus den Barus her. Sie können zum Beispiel den panierten Tofu anstelle der Mandeln mit Barus zubereiten. Ob süß oder herzhaft: Ihrer Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Wissen zum Mitnehmen

Baru Nüsse sind proteinreiche Hülsenfrüchte aus Brasilien. Sie ergänzen unser Angebot an Nüssen und sind eine fettarme Alternative zu Erdnüssen. Durch den profitablen Anbau der Nüsse werden die bedrohten Bäume, an denen sie wachsen, geschützt.

Lecker und gesund sind Baru Nüsse auf jeden Fall, ob wir die aus der Ferne stammende Nuss nun auf unserem täglichen Speiseplan brauchen, muss wohl jeder selbst entscheiden.

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