Wissenschaftlich geprüft
Superfoods

Die besten und gesündesten Beeren der Welt

Von Anna-Maria Elmers
Aktualisiert am 08. Jul. 2022
Beeren-Mix

Die kleinen Früchtchen, ob exotisch oder aus heimischem Anbau, sind wahre Alleskönner: Dank vieler wertvoller Vitamine sind Beeren super gesund und top im Geschmack!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Acaibeeren – Blaue Kraftpakete
  2. Aronia – Vom Underdog zur Trendbeere
  3. Gojibeeren – Chinas Traditionsbeeren
  4. Acerola – Exotische Doppelgängerin
  5. Heidelbeeren – Die blauen Energiepakete
  6. Cranberries – Die sauren Exoten
  7. Erdbeere – Königin der Sommerfrüchte
  8. Himbeere – Pink Power im Miniformat
  9. Sanddorn – Superfood made in Germany
  10. Wissen zum Mitnehmen

Der folgende Artikel stammt aus der vierten Ausgabe 2016 unserer Zeitschrift. Hier haben wir eine kleine Leseprobe für Sie, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Möchten Sie in Zukunft noch früher informiert sein? Dann empfehlen wir Ihnen ein Abonnement unserer EatSmarter!-Zeitschrift.

Alle reden von den Superfoods und bejubeln Chia, Matcha & Co. Dabei wachsen die echten Power-Lebensmittel im Sommer direkt vor unserer Haustür: frische Beeren!

Die Minis begeistern Wissenschaftler, Ärzte und Ernährungsfachleute gleichermaßen. Denn bei minimalem Kaloriengehalt bieten sie ein Paket an Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralstoffen und vor allem gesunden Pflanzenfarbstoffen. Und auch wenn Ernährungsexperten ja gern einmal darüber streiten, was denn nun wirklich auf dem Speiseplan der Deutschen stehen sollte, ist man sich bei den kleinen Früchtchen ausnahmsweise einmal ganz einig: Beeren sollten – im Sommer frisch vom Feld oder Strauch, im Winter auch gern aus der Tiefkühltruhe – so oft wie möglich auf dem Teller landen.

Wir zeigen Ihnen neun Superfood-Beeren und erklären, warum sie so unglaublich gesund sind.

Gesunde Acaibeeren – Blaue Kraftpakete

Hollywoodstars schwärmen schon lange von ihrer Wirkung, schließlich sollen Acaibeeren echte Schlankmacher und Faltenkiller zugleich sein. Doch was kann die Tropenbeere wirklich?

Acai Beeren

Seit 2016 sind sie der Food-Trend und erobern bis heute Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram im Sturm: Acai-Bowls – ein Smoothie zum Löffeln samt Topping, hübsch angerichtet in Schälchen. Wichtigster Bestandteil: natürlich die Acaibeere (sprich: Assa-i).

Die dunkelblaue bis schwarzviolette Frucht stammt aus dem Amazonas-Regenwald. Dort wächst sie in Trauben in schwindelerregender Höhe an der bis zu 20 Meter hohen Kohlpalme. Man staunt, aber essbar ist tatsächlich nur die dünne Schale, denn Fruchtfleisch gibt es neben einem großen Kern keines. Da das Früchtchen nach der Ernte extrem schnell verdirbt, wird es für den Export noch vor Ort zu gefriergetrocknetem Pulver, gefrorenem Fruchtmark oder reinem Saft verarbeitet. Aber Vorsicht bei Mark und Saft, die häufig zusätzlich gezuckert sind.

Die teilweise recht teuren Endprodukte bekommt man in Deutschland in manchen Bioläden und Reformhäusern, vor allem aber über das Internet. Insbesondere Acai-Pulver ist hierzulande sehr gefragt. 

Die Acaibeeren harmonieren dank ihres etwas herben und leicht schokoladigen Geschmacks perfekt mit anderem süßen Obst, wie Bananen oder Süßkirschen, und passen zum Beispiel gut in Desserts, Smoothies oder Müslis.

In der Werbung finden sich die schönsten Versprechen rund um die angeblichen Wirkungen der Tropenbeere. Doch wie glaubhaft ist das wirklich? Seriöse Studien, die etwa eine Anregung der Fettverbrennung belegen, gibt es nicht. Lassen Sie also besser die Finger von fragwürdigen Acai-Diätprodukten und anderen Wunderpillen (1).

Schlankmachertipp: Genießen Sie Acaibeeren, aber bitte in Maßen! Denn ihr Fettgehalt ist trotz nützlicher Fettsäuren relativ hoch.

WIRKUNGEN

➔ Acaibeeren gelten – in Maßen – als Schlankmacher, da sie den Stoffwechsel anregen und appetithemmend wirken sollen.
➔ Viele sekundäre Pflanzenstoffe sind gut für das Herz, mildern Entzündungen und senken den Cholesterinspiegel.
➔ Ein hoher Anteil nützlicher Fettsäuren, wie die einfach ungesättigte Ölsäure, die auch in Avocados und Oliven steckt, stärken Herz und Haut.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Frische Acaibeeren haben einen relativ hohen Fettgehalt, in etwa vergleichbar mit einer Avocado, die 24 g Fett und 217 kcal je 100 g Frucht enthält.

Merke!
Acaibeeren sind kleine Energiebomben und super gesund, fördern die Zellerneuerung und verlangsamen damit den Alterungsprozess der Haut. Sie haben reichlich Mineralien und Vitamine sowie 19 verschiedene Aminosäuren zu bieten.

Gesunde Aronia – Vom Underdog zur Trendbeere

Einst in Nordamerika entdeckt, in Russland veredelt und seit den 1970er-Jahren schließlich auch in der DDR angebaut: Aroniabeeren werden weltweit als Superfood geschätzt. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Aronia in Osteuropa kultiviert und als Heilpflanze geschätzt, in Deutschland liegen die größten Anbaugebiete in Sachsen. 

Aronia Beere

Sie haben bislang noch gar nichts von der Trendbeere gehört? Vielleicht doch, schließlich ist sie vielen besser bekannt als Schwarze Eberesche oder wegen ihres Kerngehäuses als Apfelbeere. Apfel oder Beere? Genau genommen handelt es sich bei der Frucht aus der Familie der Rosengewächse gar nicht um eine Beere, sondern um ein Kernobstgewächs.

Optisch hat die Aronia allerdings wenig mit einem Apfel gemeinsam, vielmehr erinnert die etwa erbsengroße schwarzblaue Frucht an unsere heimische Heidelbeere. Auch das saftige, dunkelrote Fruchtfleisch kommt mit seinem süß-säuerlichen und leicht herben Geschmack unreifen Heidelbeeren sehr nahe. Daher stammt wohl auch die weniger verlockende Bezeichnung „Chokeberry“, was auf Deutsch so viel heißt wie Würgebeere.

Frische Früchte werden zur Erntezeit von August bis Oktober von deutschen Produzenten angeboten. Perfekt eignen sie sich zur Herstellung von Saft, Sirup, Likör, Konfitüre oder Fruchtsoße. Außerhalb der Saison sind getrocknete Aroniabeeren – in dieser Form erinnern sie an Rosinen – ganzjährig in Bioläden und Reformhäusern zu bekommen, oder aber auch online bei Amazon zu erwerben, wie beispielweise diese getrockneten Bio-Aroniabeeren. Ob als Zutat für Smoothies, Säfte, Fruchtriegel, Müsli, Joghurt oder Salate, die kleinen getrockneten Früchtchen sind echte Multitalente in der Küche.

Die dunklen Aroniabeeren sind reich an gesunden roten Farbstoffen, insbesondere an Anthocyanen und Flavonoiden (2). In den Beeren stecken segenreiche Pflanzenfarbstoffe – bis zu fünfmal so viel wie in Heidelbeeren. Hinzu kommt ein ganzes Paket an Vitalstoffen: die Vitamine C, K und A sowie Mineralstoffe wie Eisen, Jod, Magnesium, Calcium und Kalium.

Gut zu wissen: In den Samen der Aronia stecken geringe Mengen giftiger Blausäure – wie im Übrigen auch in den Kernen von Aprikosen und Äpfeln. Erst durch Erhitzen wird die Blausäure zerstört. Doch eine kleine Portion kann bedenkenlos roh verzehrt werden. Außerdem sollten Sie, weil die Beeren ziemlich fest sind, vorher mindestens zwei Stunden in Wasser oder Apfelsaft eingeweicht werden. Oder noch besser: über Nacht einweichen.

WIRKUNGEN

➔ Im Vergleich zu anderen Früchten besitzt die Aroniabeere den höchsten ORAC-Wert (Maßeinheit, mit der man den Gehalt an Radikalenfängern in Lebensmitteln misst), was sie für unsere Zellen besonders wertvoll im Kampf gegen freie Radikale macht.
➔ Ein Mix aus verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen hat regenerative Auswirkungen auf Muskeln und Knochen, stärkt das Immunsystem und soll dazu auch bei Entzündungen hilfreich sein.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Der dunkelrote Saft der Aroniabeere färbt stark. Tipp: Beim Pflücken und Verarbeiten besser Handschuhe und schützende Kleidung tragen.
➔ Roh schmecken die Beeren wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts ziemlich sauer. Gewöhnungsbedürftig ist für viele wohl auch der leicht herbe Beigeschmack. Verzichten Sie dennoch möglichst auf Extrazucker!

Merke!
Aroniabeeren sind reich an gesunden Flavonoiden sowie Vitamin- und Mineralstoffen. Dadurch arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren, Knochen und Muskeln werden gestärkt und die Bekämpfung von Entzündungen unterstützt.

Gesunde Gojibeeren – Chinas Traditionsbeeren

In Fernost schätzt man die Gojibeere seit mehr als 2000 Jahren als Geheimwaffe gegen unzählige Krankheiten. Was ist das Geheimnis der Wunderbeere, zu deren Ehren sogar Feste gefeiert werden?

Goji Beeren

Für viele gilt sie neben Acai und Chiasamen wohl als der Inbegriff der Superfood-Bewegung. Trend hin oder her: In der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist die Gojibeere alles andere als ein Newcomer, sondern schon seit Tausenden von Jahren als Gesundmacher mit lebensverlängernder Wirkung bekannt. Und in Tibet hat man einen ganz besonderen Namen für die kleine Frucht gefunden: Glücksbeere. Weniger schillernd dagegen die Bezeichnungen Wolfsbeere oder Gemeiner Bocksdorn, die hierzulande für die Exotin gefunden wurden.

Die reifen orange-roten Beeren des Bocksdornstrauchs, einem Nachtschattengewächs, sehen frisch unseren heimischen Hagebutten sehr ähnlich. Geerntet werden sie grundsätzlich mit der Hand – nicht zuletzt deshalb sind Gojibeeren im Handel leider nicht ganz billig. Hauptsächlich kommen sie bei uns getrocknet oder als Saft auf den Markt. Diese Produkte finden sich in Bioläden, Asiashops, Reformhäusern, Apotheken oder im Internet. 

Sie fragen sich, was das Geheimnis dieser Wunderbeere ist? Sie enthält wertvolle Vitamine in hoher Konzentration. Dazu gehören die Vitamine A, C und E. Besonders interessant ist Vitamin E, da es bei uns in Früchten kaum vorkommt, aber durchaus positive Wirkungen auf Haut- und Zellschutz hat. Darüber hinaus sind Gojibeeren reich an muskelaufbauendem Eiweiß, blutbildendem Eisen, verdauungsfördernden Ballaststoffen und Carotinoiden. Wie die Machawurzel ist die Gojibeere außerdem ein Adaptogen. Damit kann sie dem Körper dabei helfen, sich an körperliche und psychische Belastungen anzupassen (3).

Getrocknet überzeugen die Superbeeren pur geknabbert, in Müslis oder Smoothies mit einem leicht süßen Geschmack. In Wasser eingeweicht, ähneln sie mit ihrer weicheren Konsistenz Rosinen – und können in der Küche auch genauso vielseitig eingesetzt werden: in selbst zusammengestellten Nussmischungen, Smoothies, Suppen oder Desserts und als Topping von Salaten. Auch als Zutat von Wild-, Geflügel- oder Reisgerichten machen sich die exotischen Beeren prima.

Wichtig: Täglich sollten Sie nicht mehr als einen Esslöffen davon essen, denn die Früchte können Hormonhaushalt und Stoffwechsel beeinflussen.

WIRKUNGEN

11 g Ballaststoffe je 100 g Gojibeeren regen die Verdauung an und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl.
➔ Sie enthalten sogenannte LBP-Komplexe, die aus langen Zuckerketten sowie Aminosäuren bestehen. Die können das Immunsystem pushen, entzündungshemmend wirken, oxidativem Stress entgegensteuern.
➔ Laut Studien sollen die kleinen Kraftpakete die Stoffwechselaktivität erhöhen, die Gewichtsabnahme unterstützen und sogar die sexuelle Leistungsfähigkeit steigern.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Konventionell erzeugte Gojibeeren sind aufgrund möglicher Pestizidbelastungen mit Vorsicht zu genießen! Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte stattdessen lieber zu Bioprodukten greifen.
➔ Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt vor einer gefährlichen Wechselwirkung bei der Einnahme blutverdünnender, gerinnungshemmender Medikamente.

Merke!
Gojibeeren sind wahre Wunderpakete und unheimlich gesund. Unter anderem sind sie für Figurbewusste und Sportler interessant, da ihre bioaktiven Inhaltsstoffe Muskeln nach dem Sport schneller regenerieren lassen und Muskelkraft und Ausdauer erhöhen.

Gesunde Acerola – Exotische Doppelgängerin

Der Name ist hier Programm: Spanische Eroberer nannten die Acerola liebevoll „Azarole“, was so viel bedeutet wie hübsch und nützlich.

Acerola

Sie sehen doppelt? Äußerlich sind sich die Acerola und unsere heimische Kirsche zum Verwechseln ähnlich. Der kleine Unterschied: Das weiche, zu 80 Prozent aus Saft bestehende Fruchtfleisch der Acerola teilt sich in drei Segmente mit jeweils einem Kern – und hat es wirklich in sich. Denn neben Provitamin A sind die Vitamine B1 und B2 enthalten, die unseren Stoffwechsel so richtig in Fahrt bringen. Hinzu kommen Eiweiß, Magnesium und Calcium, sodass alle zusammen schließlich einen effektiven Zellschutz bieten. Reichlich Vitamin C macht die Acerola außerdem zu einer gesunden Alternative für alle, die an einer Zitrusfrüchteallergie leiden (4).

Die tropische Steinfrucht, deren Ursprung übrigens auf der mexikanischen Halbinsel Jukatan vermutet wird, überrascht mit einem intensiv säuerlichen Geschmack, das Fruchtfleisch duftet nach Apfel. Wer in den Erzeugerländern wie Mexiko oder Brasilien lebt, kann aus dem Vollen schöpfen. Denn die Frucht ist in nur 25 Tagen reif und kann bis zu vier Mal im Jahr geerntet werden. Nach der Ernte wird die empfindliche Acerola sofort zu Saft oder Pulver verarbeitet – so bekommen wir die Exotin in Reformhäusern, Bio-Supermärkten oder beispielweise auch online.

WIRKUNGEN

➔ Der Vitamin-C-Gehalt je 100 g Acerola ist beachtlich: 1700 mg Vitamin C geben Power für die Abwehrkräfte.
➔ Sie ist gut für die Figur: 100 g Frucht enthalten gerade einmal 16 kcal.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Die frischen Beeren verderben schnell, was den langen Transport nach Europa unmöglich macht.

Merke!
Die Acerola zählt zu den Vitamin-C-reichsten Früchten überhaupt –  eine gesunde Alternative für alle, die an einer Zitrusfrüchteallergie leiden. Wir bekommen Acerola als Saft oder Pulver in Bioläden, Reformhäusernoder im Internet.

Gesunde Heidelbeeren – Die blauen Energiepakete

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Heidelbeeren gelten als wahre Wunderwaffen im Kampf gegen Hautalterung und Krebs.

Heidelbeeren

Als kleine Schwester der exotischen Acaibeere sind heimische Heidelbeeren berühmt für ihre tiefblaue Farbe. Diese haben die kugelrunden Beeren dem Pflanzenfarbstoff Myrtillin zu verdanken, der freie Radikale neutralisiert und damit Krebs- und Herzerkrankungen vorbeugen soll. Ein Plus für die Haut: Die reichlich vorhandenen Vitamine C und E kurbeln die Produktion von Kollagen an. Am Tag eine Handvoll Blaubeeren, wie sie auch häufig heißen, sollen das Gedächtnis und die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter unterstützen (5).

Das Beste: Tägliches Naschen geht ohne schlechtes Gewissen, schließlich bestehen Heidelbeeren zu 86 Prozent aus Wasser, haben nur 36 Kilokalorien und sieben Gramm Zucker je 100 Gramm. Zwischen Juli und September werden die blauen Früchte bei uns geerntet. Dann heißt es nichts wie rein in den nächsten Supermarkt, denn die dezent süßen Beeren machen sich frisch prima in Muffins, Quark, Müsli oder als Saft.

Fleischfans aufgepasst: Auch Saucen zu Wild oder Geflügel lassen sich mit dem Superfood aufpeppen.

In diesem Video erfahren Sie kurz zusammengefasst, was Heidelbeeren so gesund macht:

WIRKUNGEN

➔ Getrocknete Früchte sollen bei Durchfall helfen, frische Beeren dagegen können die Verdauung anregen.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Vorsicht beim Sammeln! Optisch sehen sich wilde Heidel- und Rauschbeeren zum Verwechseln ähnlich. Letzterer sagt man gesundheitsschädliche Eigenschaften nach.

Merke!
Die Antioxidantien in Heidelbeeren wirken für unsere Zellen wie ein Schutzschild im Kampf gegen freie Radikale. Sie zaubern so einen herrlich strahlenden Teint und können einer vorzeitigen Alterung der Haut entgegenwirken.

Gesunde Cranberries – Die sauren Exoten

Gerade bei Frauen genießt die Cranberry als Mittel gegen schmerzhafte Blasenentzündungen einen guten Ruf. Kleine Beere, große Wirkung?

Cranberries

In den USA ist Thanksgiving ohne Cranberrysauce undenkbar. Obwohl die kleine Beere aus Nordamerika stammt, ist sie mit unseren heimischen Heidel-und Preiselbeeren verwandt. Ihren Namen hat die leuchtend rote bis dunkelrote Cranberry übrigens der Tatsache zu verdanken, dass die Blüten an die Form eines Kranichkopfs erinnern. Meist landen Cranberries sonnengetrocknet in unseren Supermarktregalen, mit etwas Glück kann man frische Beeren im Winter ergattern. So schmecken sie allerdings sehr sauer und herb. Trockenfrüchte sind dagegen von Natur aus süßer.

Unser Tipp: Hände weg von Produkten mit Zuckerzusatz! Frische Beeren passen in die herzhafte Küche, getrocknet peppen sie Desserts, Müslis und Gebäck auf. Experten streiten darüber, ob Cranberrys tatsächlich bei Harnwegsinfekten helfen. Viele wertvolle Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Anthocyane, die im Körper antibakteriell wirken, deuten aber darauf hin (6)

WIRKUNGEN

➔ Sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Anthocyane wirken antibakteriell.
➔ Mit 5 g Ballaststoffen je 100 g Frucht bringen Cranberrys die Verdauung auf Trab und halten lange satt.
➔ Sie sollen das Zahnfleisch stärken und so vor unangenehmen Zahnfleischentzündungen und Zahnbelag schützen.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Getrocknete Beeren und verarbeitete Produkte werden oft mit zu viel Zucker angereichert.

Merke!
Das Superfood ist unter anderem reich an Vitamin C und A, B und E sowie an Mineralstoffen. Cranberry-Produkte gelten als hilfreich zur Vorbeugung von Blasenentzündungen.

Gesunde Erdbeere – Königin der Sommerfrüchte

Die heiße Jahreszeit ohne Erdbeeren? Unvorstellbar, sind doch fast alle verrückt nach der kleinen roten Frucht! Was aber macht sie zum Superfood?

Erdbeeren

Sie tragen kuriose Namen wie Mieze Schindler oder Pegasus und haben bei uns von Mai bis August Saison. Echte Erdbeerfans verdrücken pro Jahr und Kopf rund 3,5 Kilogramm der aromatischen, süß schmeckenden Früchtchen. Die gute Nachricht: Greifen Sie ruhig öfter zu, schließlich bestehen Erdbeeren zu 90 Prozent aus Wasser und ihr Gehalt an abwehrstärkendem Vitamin C ist mit 65 Milligramm pro 100 Gramm Frucht weit höher als bei Orangen oder Zitronen. Hinzu kommen beachtliche Mengen an Vitamin K, Folsäure, Biotin und Pantothensäure.

Außerdem verrät das strahlende Rot der Früchte den Reichtum an Antioxidantien, die Krebs vorbeugen und das Kurzzeitgedächtnis unterstützen sollen. Aber Vorsicht: Manchmal täuscht der schöne Schein – eine tiefrote Farbe ist nicht gleichzeitig ein Garant für Süße und Aroma (7).

Je mehr Sonne Erdbeeren tanken dürfen, desto höher ist ihr Gehalt an Fruchtsäuren, Fruchtzucker und Aromastoffen. Üben sie sich also in Geduld, denn einmal geerntet reifen die Früchte nicht mehr nach. Direkt aus der Schale sind Erdbeeren ein Genuss. Verzichten Sie auf die Extraportion Sahne oder Zucker. Unser Tipp: eine leichte Soße aus Joghurt, gesüßt mit etwas Honig oder Agavendicksaft.

WIRKUNGEN

➔ Mit nur 32 kcal je 100 g Frucht sind Erdbeeren besonders figurfreundlich.
➔ Kalium aktiviert die Nierentätigkeit, der Körper wird entwässert und entschlackt.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Frische Erdbeeren können allergische Reaktionen wie Ausschlag oder die Schwellung der Zunge hervorrufen.
➔ Bereits einige Stunden nach der Ernte beginnen die sensiblen Früchte leider schon ihr Aroma zu verlieren.

Merke!
Erdbeeren sind mit nur 32 kcal pro 100 Gramm echte Schlankmacher-Früchte. Außerdem punkten sie mit Vitamin C, K und Folsäure. Tipp: heimische Erdbeeren kaufen, da diese noch alle wertvollen Nährstoffen enthalten.

Gesunde Himbeere – Pink Power im Miniformat

Außen niedlich, innen steckt die geballte Ladung gesunder Inhaltsstoffe: Himbeeren sind der ideale Sommersnack für alle Figurbewussten.

Weitere Schlankmacher für die Sommerfigur haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Himbeere

Wer hätte gedacht, dass die Himbeere in Deutschland zu den ältesten Kulturpflanzen zählt? Schon Hildegard von Bingen war sich ihrer gesundheitsfördernden Wirkung bewusst. Die auffallend pinke Frucht enthält viele B-Vitamine, die wichtige Funktionen in unserem Stoffwechsel erfüllen. Hinzu kommen Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Calcium, Kalium und Magnesium, die sich positiv auf die Knochen- und Zahngesundheit auswirken. Zahlreiche Antioxidantien unterstützen zudem Herz und Kreislauf (8).

Nur 34 Kilokalorien je 100 Gramm Frucht und ein Wassergehalt von 86 Prozent machen Himbeeren zum idealen Sommersnack. Genießen Sie die süßen Früchte pur, in Joghurt, Obstsalat oder Smoothie. Einen Ehrenplatz sollten sie in der herzhaften Küche einnehmen, denn als Dressing oder einfach frisch über den Salat gestreut, sind Himbeeren garantiert nicht nur optisch ein Highlight. Hier gibt es leckere Himbeer-Rezepte.

Wichtig: Tiefgekühlte Beeren sollten Sie vor dem Verzehr erhitzen, um mögliche Norovieren abzutöten. Frische Himbeeren aus ökologischem Anbau hingegen sind weitgehend frei von Schadstoffen.

WIRKUNGEN

➔ 100 g Himbeeren decken mit 25 mg Vitamin C bereits ein Viertel des täglichen Bedarfs eines Erwachsenen.
➔ Viele verdauungsfördernde Ballaststoffe wie Pektin erhöhen den Fitnessfaktor.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Die empfindlichen reifen Früchte werden schnellmatschig und beginnen bei Wärme zu schimmeln.

Merke!
Ein gesunder und kalorienarmer Sommersnack: Himbeeren enthalten viele B-Vitamine, die gut für unseren Stoffwechsel sind. Eisen, Calcium, Kalium und Magnesium kommen unserer Knochen- und Zahngesundheit zugute.

Gesunder Sanddorn – Superfood made in Germany

„Multivitamin von Mutter Natur“ oder „Juwel des Nordens“ – die Bezeichnungen für den heimischen Sanddorn sind so vielfältig wie seine positiven Wirkungen auf den Körper.

Sanddorn

Ganz schön sauer dieser Sanddorn, dessen Beeren etwa erbsengroß sind und im reifen Zustand orangefarben leuchten. Kein Wunder, belegt er doch hinter Acerola und Hagebutte einen Spitzenplatz in puncto Vitamin- C-Gehalt. Nahrungsmittel, die besonders reich an Vitamin C sind, sollen laut einer amerikanischen Studie die Fettverbrennung beim Sport ankurbeln. Demnach fördert Vitamin C die Synthese von Carnitin, das Fett in Energie umwandelt. Neben reichlich Vitamin C enthält Sanddorn auch noch beachtliche Mengen an Calcium, Eisen, Magnesium sowie die Vitamine A, B und E. Bemerkenswert ist, dass die kleinen Beeren zu den wenigen pflanzlichen Lieferanten für Vitamin B12 zählen sollen, was sonst fast ausschließlich in tierischen Produkten steckt. Damit scheint Sanddorn für Vegetarier und Veganer eine wertvolle Nahrungsergänzung zu sein.

Auf den Geschmack gekommen? Leider sind frische Sanddornbeeren im Handel nur schwer zu bekommen. Wer nicht selbst pflücken will, kann auf 100 Prozent reinen, im Geschmack etwas herben Saft zurückgreifen. Schon geringe Mengen verfeinern zum Beispiel verschiedene Fruchtsäfte, Smoothies, Desserts oder Salatdressings.

WIRKUNGEN

➔ Bis zu 450 mg Vitamin C pro 100 g Sanddorn macht die kleinen Beeren zum Powerfood für ein gestärktes Immunsystem.
➔ Sanddorn gilt als eine der wenigen pflanzlichen Quellen für Vitamin B12, das vor allem an Blutbildung, Zellteilung sowie der Funktion unserer Nerven beteiligt ist.
➔ Äußerlich angewendete Öle aus Sanddornbeeren und -samen sollen Schmerzen und Entzündungen lindern, zum Beispiel bei Sonnenbrand, Neurodermitis oder Akne.

NEBENWIRKUNGEN

➔ Nehmen Sie sich vor den zahlreichen Dornen des Strauchs in Acht – bei der Ernte also unbedingt feste Handschuhe tragen.
➔ Sanddorn ist sehr druckempfindlich. Einmal geplatzt, können die Beeren Flecken auf Haut und Kleidung hinterlassen. Tipp: nicht einzeln, sondern am Zweig ernten.
 
Merke!
Die kleinen Beeren zählen zu den wenigen pflanzlichen Lieferanten für Vitamin B12 und scheinen damit für Vegetarier und Veganer eine wertvolle Nahrungsergänzung zu sein.

Wissen zum Mitnehmen

Die Kraft der Beeren:

Gesunde Farbstoffe: „Anthocyan“ lautet das Zauberwort bei Beeren: Der sekundäre Pflanzenstoff verleiht den Früchten ihre intensive Farbe, wirkt entzündungshemmend und stärkt die Immunabwehr. Je dunkler die Beeren, desto mehr des gesunden Farbstoffs steckt drin. Vor allem bei Heidelbeeren und Brombeeren heißt es deshalb: unbedingt zugreifen!

Herzschutz: Die Wissenschaft beschäftigt sich immer wieder ausgiebig mit den Inhaltsstoffen von Beerenfrüchten. Viele Studien belegen inzwischen, dass die in ihnen enthaltenen Antioxidantien auch die Blutgefäße elastisch halten, effektiv zellschützend wirken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs reduzieren können.   

Vitamine pur: Was kaum jemand weiß: Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Zitronen und Orangen! Zudem bieten sie mit Folsäure, Kalium, Eisen, Calcium, Zink und Kupfer einen ausgeklügelten Mineralstoff-Mix, der das Immunsystem pusht. Dem stehen andere Beeren in nichts nach. Spitzenreiter beim Vitamin-C-Gehalt sind übrigens Schwarze Johannisbeeren.  

Saisonstart: Auch wenn es sie ganzjährig als Importware gibt – am besten schmecken Früchte aus heimischer Ernte. Erdbeeren haben von Ende Mai bis August Saison, Himbeeren von Juni bis August, Heidelbeeren von Juni bis September, Johannisbeeren von Juni bis September und Brombeeren von Ende Juni bis Oktober. 

Wirksame Hausmittel: Die Pflanzenfarbstoffe in Beeren wirken entzündungshemmend. Dank vieler Ballast- und Gerbstoffe sind Heidelbeeren beispielsweise seit jeher ein beliebtes Hausmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen. Sie schützen angegriffene Schleimhäute und hemmen das Wachstum von Viren und Bakterien.

Fest steht: Im Rahmen einer bewussten und ausgewogenen Ernährung können Heidelbeeren, Himbeeren, Gojibeeren & Co. einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesundheit leisten.


Hier finden Sie leckere Beeren-Rezepte.

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
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