Wissenschaftlich geprüft

Austernpilze

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 21. Mär. 2023
Kalorienarm und lecker: Austernpilze
Kalorienarm und lecker: Austernpilze

Wer Lust auf feinen Pilzgenuss hat, braucht bei Austernpilzen nicht auf den Herbst zu warten, denn die leckeren Lamellenpilze gibt es das ganze Jahr über in gleichbleibender Qualität. Gut so, denn Austernpilze punkten mit vielen kulinarischen und gesundheitlichen Vorzügen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Interaktive Infografik zu Austernpilzen
  2. Das sollten Sie über Austernpilze wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Wie gesund sind eigentlich Austernpilze?
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Austernpilze
    1. Einkauf
    2. Lagerung
  5. Zubereitungstipps für Austernpilze
  6. FAQs – die häufigsten Fragen 

Interaktive Infografik zu Austernpilzen

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann klicken Sie einfach auf den entsprechenden Plus- oder Minuspunkt.

Austernpilze...

  • ...stärken Nerven und Muskeln:
    Austernpilze haben von allen Zuchtpilzen den mit Abstand höchsten Niacin-Gehalt. Schon 100 g Austernpilze decken den durchschnittlichen Tagesbedarf zu gut 55 %! Dieses auch als B3 bezeichnete Vitamin sorgt u.a. für ein optimales Funktionieren von Muskeln und Nervensystem.
  • ...schützen die Zellen:
    Eine Besonderheit in Austernpilzen ist ein Polysaccharid namens Pleuran, das zu den Antioxidantien zählt und die Körperzellen vor schädlichen freien Radikalen schützt.
  • ...machen gute Laune:
    In Austernpilzen stecken noch weitere Vitamine der B-Gruppe, darunter auch Folsäure. Dieses Vitamin sorgt für gute Nerven, ein gutes Gedächtnis, guten Schlaf und ausgeglichene Stimmung.
  • ...liefern wichtige Mineralstoffe:
    Mit gut 1 mg Eisen (pro 100 g) sollten Austernpilze gerade auch bei Veggies öfter auf den Tisch kommen. Außerdem sind in Austernpilzen nennenswerte Mengen an Kalium, Magnesium, Kupfer und Phosphor vertreten.
  • ...tun der Figur gut:
    Köstlich, kalorienarm und fettfrei: Austernpilze sind eine perfekte Diätkost! Ganz besonders günstig für Figur und für Verdauung ist der Gehalt an Ballaststoffen in Austernpilzen.
  • ...enthalten wertvolles Eisen:
    Der Proteingehalt in Austernpilzen unterstützt zusätzlich beim erfolgreichen Abnehmen, weil das Eiweiß ebenfalls satt macht und die Fettverbrennung beschleunigen kann.
  • ...helfen dem Herzen:
    Der in Austernpilzen vorkommende Stoff Lovastatin senkt nachweislich den Blutfettspiegel bzw. das schädliche Cholesterin im Blut. Günstig für den Blutdruck wirkt zudem der hohe Kaliumgehalt von 254 mg (pro 100 g).
  • ...verträgt nicht jeder:
    Manchem liegen Austernpilze schwer im Magen. Dagegen hilft oft schon, sie besonders gut und gründlich zu kauen. Ebenfalls wichtig: Man kann Austernpilze zwar roh essen, aber dann sind sie schwerer verdaulich als gegart.

Das sollten Sie über Austernpilze wissen 

Austernpilze, in der Botanik auch als Pleurotus Ostreatus bekannt, gehören zu den beliebtesten Speisepilzen überhaupt. Sie wachsen in Kolonien und ähneln äußerlich einer Austernbank, also einer Ansiedlung von Austern. Vermutlich ist hierauf die Namensgebung zurückzuführen. Der Speisepilz ist nicht nur äußerst schmackhaft, sondern erfreut auch alle Figurbewussten. Austernpilze sind besonders kalorienarm und fast fettfrei – perfekt also für alle, die gern lecker essen und dabei auf ihre Figur achten!

Außerdem gilt der Austernpilz als sogenannter Vitalpilz, da er eine Substanz enthält, die eine antibiotische Wirkung hervorbringt. Daher findet er seine Anwendung auch in der Medizin. Beispielsweise wird der Heilpilz in der Traditionellen Chinesischen Medizin bei der Behandlung von Hexenschuss und hohen Cholesterinwerten eingesetzt. Doch dem nicht genug: Austernpilze wirken zusätzlich probiotisch, also regen die Bakterien auf der Darmschleimhaut an und verbessern somit die Verdauung

Austernpilze sind daher ein wahrer Gesundheitsbooster und schmecken auch noch hervorragend. Es lohnt sich also, diesen Leckerbissen regelmäßig zu verspeisen. 

Herkunft

Bekannt sind Austernpilze zwar vor allem aus Südostasien, sie sind aber rund den Globus in gemäßigten und subtropischen Wäldern heimisch, wo sie im Herbst und Winter bis zum ersten Nachtfrost an Baumstämmen und auf morschem Holz sprießen. Er kann daher auch in Deutschland wild gesammelt werden.

Saison

Bei uns verkaufte Austernpilze kommen ausschließlich aus Zuchtanbau und sind darum rund ums Jahr zum gleichen Preis zu haben. Vor allem in Deutschland, Frankreich, Italien und Deutschland haben sich Züchter auf Austernpilze spezialisiert und ziehen sie in riesigen Hallen auf Ballen aus gehäckseltem, feuchtem Stroh heran. Das klingt einfach, bedeutet aber relativ viel Aufwand, denn die junge Pilzbrut ist empfindlich gegen Keime oder Sporen von anderen Pilzen, sodass die Züchter auf höchste Hygiene und absolute Keimfreiheit achten, um die Ernte nicht zu gefährden. Gleich nach der Ernte werden Austernpilze direkt vor Ort von Strohresten befreit, verpackt und bei maximal drei Grad Celsius in den Handel transportiert und dort bei derselben Temperatur gelagert. So behandelt, halten sich Austernpilze etwa acht Tage frisch.

Geschmack

Der dezente, feine Geschmack von Austernpilzen erinnert ein bisschen an Kalbfleisch. Im Aussehen haben Austernpilze mit ihrer Hutform und ihren Lamellen eine gewisse Ähnlichkeit mit Pfifferlingen.

Hier gelangen Sie zu allen Austernpilz-Rezepte

Wie gesund sind eigentlich Austernpilze?

An Vitaminen haben Austernpilze vor allem B-Vitamine und Vitamin D zu bieten, die dem Nervensystem und den Knochen gut tun. Außerdem steuern Austernpilze eine beachtliche Portion Proteine zum täglichen Eiweißbedarf hinzu, was sie besonders auch für alle Veggis interessant macht, die besonders auf eiweißreichen Fleischersatz angewiesen sind.

Günstig für Figur, Darm und langes Sättigungsgefühl: Schon 200 Gramm Austernpilze liefern gut ein Drittel der täglich empfohlenen Ballaststoffmenge von 30 Gramm. Da Austernpilze außerdem null Kohlenhydrate enthalten, sind sie ideal für alle, die Low-Carb-Küche bevorzugen.

Studien zeigen, dass ein in Austernpilz enthaltenes Enzym dabei hilft, den Cholesterinspiegel zu regulieren. Außerdem meinen Experten, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Austernpilzen das Immunsystem stärken können (1), (2). 

Nährwerte von Austernpilzen pro 100 Gramm  
Kalorien 35
Eiweiß 3,5 g
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 2,6 g
Ballaststoffe 6 g

Einkaufs- und Küchentipps für Austernpilze:

Einkauf

Auf dem Wochenmarkt bekommt man Austernpilze lose, im Supermarkt gibt es sie fast immer abgepackt und mit Folie bedeckt. Das hat den Vorteil, dass die Austernpilze vor Keimen geschützt sind – der Nachteil allerdings ist, dass sie unter der Kunststoffhaube leichter verderben.

Wer Austernpilze kauft, hat wenig Arbeit: Waschen ist überflüssig, und das Putzen geht super schnell – einfach mit einem Pinsel oder Küchenpapier leicht säubern, Stielenden abschneiden und große Hüte eventuell zerteilen. Sehen Sie in diesem Video, wie es gemacht wird. Der typische weiße Belag auf Austernpilzen ist übrigens kein Schimmel, sondern Myzel, ein natürlicher und völlig unschädlicher Bestandteil der Pilze. Wer mag, kann ihn mit Küchenpapier abwischen.

Lagerung

Leider gibt es für Austernpilze kein aufgedrucktes Mindesthaltbarkeitsdatum, sodass man nie weiß, wie lange sie schon im Laden liegen. Verbrauchen Sie darum Austernpilze möglichst bald und lassen sie sie nicht zu lange lagern: Mehr als ein bis zwei Tage sollten Austernpilze nicht im Gemüsefach des Kühlschranks liegen, am besten locker in Papier oder Küchenpapier gewickelt.

Zubereitungstipps für Austernpilze

Austernpilze sind ausgesprochen anpassungsfähig und vielseitig: Sie lassen sich dünsten, braten, frittieren, grillen und kochen; sie passen zu asiatischen Gerichten genauso gut wie in ein feines Pilzragout, in Geschnetzeltes, zu Eiergerichten oder in eine deftige Pilzpfanne. Austernpilze passen zu Fleisch, Geflügel, Wild – aber auch hervorragend zu anderen Pilzen, zu den meisten Gemüsesorten, zu Pasta, Reis oder Knödeln und Klößen. Auch das Einlegen in Essig mit Knoblauch und Kräutern bekommt Austernpilzen gut. Interessant vor allem für Vegetarier und Veganer: Große Austernpilze kann man prima panieren und wie ein Schnitzel braten.

Egal, ob Sie Austernpilze braten, dünsten, grillen oder kochen – halten Sie die Garzeit immer knapp, sonst werden die leckeren Pilze zäh und gummiartig. Austernpilze sollte man immer garen, denn im Rohzustand sind sie besonders schwer verdaulich und schmecken eher gummiartig sowie bitter.

Gut zu wissen: Als reine Zuchtpilze sind Austernpilze garantiert frei von Schwermetallen oder radioaktiven Stoffen. Durch ihren hohen Eiweißgehalt und ihre Anfälligkeit für Keime und Sporen verderben sie aber relativ schnell, deshalb sollten sie immer im Kühlschrank lagern. Zu alte bzw. nicht mehr frische Austernpilze erkennen Sie übrigens leicht daran, dass sie nicht zart, sondern zäh schmecken.

FAQs – die häufigsten Fragen 

Wo wachsen Austernpilze?

Austernpilze wachsen vor allem unter liegenden Laubbäumen wie Buchen. Aber auch im Garten oder im Keller lassen sich Austernpilze aus Fertigkulturen, die Sie im Handel erhalten, selbst kultivieren. Für den allgemeinen Verbrauch wird der Pilz in großen Hallen gezüchtet. 

Wann haben Austernpilze Saison bzw. wann kann man sie ernten?

Der Austernpilz ist ein absoluter Winterpilz und bevorzugt Temperaturen von weniger als elf Grad. Klassisch geerntet werden die schmackhaften Pilze daher zwischen Dezember und März. 

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
 
Noch eine Anmerkung: Rohe und unzureichend gegarte Austernpilze sind giftig und verursachen Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit sowie eine hämolytische Reaktion, d.h. einige der roten Blutkörperchen lösen sich auf was mit Schwindel, Schüttelfrost und starkem Frieren einhergeht. Gut durchgegart (mindestens 20 Minuten) sind Austernpilze allerdings sehr gesund und wirken u.a. stark entzündungshemmend, immunstimulierend und entspannend auf die Muskeln.
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Lieber PaterRalph, danke für den Hinweis, dazu haben wir bei einer erneuten Recherche allerdings nichts gefunden – nur das rohe Austernpilze schwer verdaulich sind. Liebe Grüße von EAT SMARTER
 
In einem muss ich euch korrigieren: ihr schreibt der Austernseitling käme aus Südostasien... Aber: der Austernseitling ist hier genauso heimisch wie dort und das schon ewig. Pilzsammler haben diesen Pilz auch schon lange gesammelt und geschätzt.. nur die breite Masse kennt ihn eben erst aus der Asiatischen Küche. Der Austernseitling ist fast rund den Globus in gemäßigten und subtropischen Wäldern heimnisch. Das inkludiert Auch Deutschland.
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Liebe Manuela Stefani, vielen Dank für den Hinweis, wir haben den Artikel angepasst. Liebe Grüße von EAT SMARTER
 
Moment mal, eines verstehe ich nicht. Im Bild steht ja Kohlenhydrate: 2,6 g, davon Zucker: 0 g. Während dann bei der Tabelle steht Kohlenhydrate 0 g. Woher beziehen Sie diese Werte überhaupt?
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