Essbare Wildobsthecke
Ganz hinten in der Ecke im Garten der Großeltern steht sie. Unerschütterlich und unaufdringlich – aber dennoch in voller Pracht: die essbare Wildobsthecke. Während Himbeeren, Holunder und Hibiskus schon bestens bekannt sind, erleben Kornelkirsche, Quitte und Berberitze gerade ein köstliches Revival. Zeit, sich die heimischen Wildpflanzenarten und ihr Können in der Küche genauer anzusehen.
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Schlehdorn
Der dornige Strauch des Schlehdorns trägt bis Mai eine Pracht aus duftenden Kirschblüten. Im Herbst jedoch erstrahlt die essbare Wildobsthecke in seinem blauen Kleid, denn dann sind die Schlehenfrüchte reif. Das pflaumenähnliche Obst punktet mit seinem Gehalt an Vitamin B1 und Ballaststoffen. Richtig süß werden die Früchte des Schlehdorns nach dem ersten Nachtfrost. Dann wandelt sich die in ihnen enthaltene Stärke in Zucker um. Schlehdornfrüchte werden für Marmeladen, Saft, zum Ansetzen von Wein und Likör sowie für eingelegtes Gemüse verwendet. Getrocknet schmecken die Früchte besonders in Tees gut!
Berberitze
Wer eine essbare Wildobsthecke anpflanzen möchte, sollte sich die Berberitze genauer anschauen. Der bis zu drei Meter hohe Strauch trägt ab Mai herrlich duftende, hängende Blütentrauben. Die säuerlichen, roten Beeren der Berberitze sind im Herbst reif. Werden die Beeren getrocknet, sind sie prima für Früchtetees, wohingegen der Saft für Marmeladen, Süßspeisen und zum Aromatisieren von Essig verwendet werden kann.
Die Früchte und die Wurzelrinde der Berberitze enthalten Berberin: Ein Alkaloid, das der Gewichtszunahme vorbeugen soll und die Verdauung fördert.
Schwarzer Holunder
Ein lauer Sommerabend, ein gemütliches Treffen mit Freunden und ein fruchtiger "Hugo" in der Hand: Wo man im Sommers 2012 auch hinschaute, das Trendgetränk aus Holunderblütensirup war überall zu finden. Die Hauptzutat des Hugos ist ein Sirup aus Holunderblüten, welche im Mai und Juni pompös von den Sträuchern hängen und intensiv riechen. Eine essbare Wilobsthecke, die sich wirklich sehen lassen kann!
Die Holunderbeeren selbst können erst ab August geerntet werden und eignen sich zur Herstellung von Fruchtmus, Konfitüre und Saft. Die Blüten und die Früchte des schwarzen Holunders sind reich an Vitamin C und Kalium, was das Immunsystem stärkt.
Haselstrauch
Äußerst buschig und dekorativ wächst der Haselstrauch im Garten und gehört zu den wohl beliebtesten essbaren Wildobsthecken unter den Hobbygärtnern – wenn kein Pollenallergiker in der Nähe ist. Die ersten Blüten des Strauchs strecken bereits im Vorfrühling ihre Köpfe heraus. Die Früchte der Pflanze sind die bekannten Haselnüsse, die reich an ungesättigten Fetten und hochwertigen pflanzlichen Eiweißen sind.
Zudem punkten sie mit einer beachtlichen Menge Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Eisen und Kupfer, welche wichtig für den Stoffwechsel, beim Wachstum oder der Blutbildung sind. Haselnüsse können roh genascht oder geröstet und klein gehackt im Müsli geknabbert werden. Auch in Kuchen und Muffins finden die Nüsse gerne Verwendung sowie in wertvollem Speiseöl.
Wildpflaume
Diese essbare Wildobsthecke ist eine Kreuzung aus Schlehe und Pflaume: die Wildpflaume. Sie ist als dorniger Strauch oder kleiner Baum in Wildgärten zu finden und bietet süß-saure blaue Früchte im Herbst zum Naschen an. Wildpflaumen liefern Ballaststoffe, Vitamine und können roh genascht oder zu Kompott, Marmelade oder Saft weiterverarbeitet werden. Getrocknete Früchte schmecken auch super in Früchtetees!
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