Hilfe, mein Kind ist zu dick!
Ein paar Kilo zu viel können schon mal vorkommen - so lange das Kind noch wächst, muss das kein Alarmsignal sein. Aber was tun, wenn die Hose gar nicht mehr zugeht und der Nachwuchs auf einmal eine Kleidergröße braucht, die deutlich über seiner Altersstufe liegt?
Früher winkte man nach dem Motto „Das verwächst sich wieder“ ab, wenn Kinder Übergewicht hatten. Heute hingegen geraten Eltern schon bei einem Mini-Bäuchlein geradezu in Panik. Beides ist unangebracht, meinen Kinderärzte.
Denn zum einen gilt: Wenn Ihr Kind sich normal bewegt und insgesamt ausgewogen isst, wird es ein paar Pfund zu viel mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich von allein wieder los. Experten betonen, dass ein moderates Zunehmen speziell in Wachstumsphasen völlig OK ist.
Dabei ist übrigens besonders wichtig, nicht nur nach dem Gewicht zu gehen: länger werdende Knochen wiegen mehr – es muss also nicht unbedingt Fett sein, was der Zeiger auf der Waage anzeigt. Berücksichtigen Sie immer den Entwicklungsstand des Kindes und in welcher Phase es sich befindet.
Wann besteht Handlungsbedarf?
Geht es allerdings um echtes Übergewicht, das sich langsam aber sicher ansammelt und bleibt, wird es wirklich kritisch. Man braucht nicht unbedingt eine Waage, um das zu erkennen: Wird aus einem kleinen Fettröllchen um den Bauch ein richtig großes Polster oder passen die Lieblingsklamotten gar nicht mehr, sind die Signale auch ohne Wiegen deutlich.
Sich mit dem „verwachsen“ zu trösten ist dann ein Trugschluss, denn heute weiß man: Fettzellen, die sich schon in frühen Jahren bilden, bleiben leider ein Leben lang erhalten und lechzen sozusagen permanent nach „Futter“. Bei mehr als ein, zwei Kilos zu viel muss also gegengesteuert werden. Vor allem, wenn der Nachwuchs immer träger wird und sogar schon gesundheitliche Beschwerden wie Atemnot hat, müssen Eltern handeln. Aber wie?
Oberstes Gebot: Ruhe bewahren
Wer sein Kind unter Abnehmstress stellt, tut weder seiner Seele noch seiner Gesundheit einen Gefallen. Kinderpsychologen warnen: Schimpfen oder gar abfällige Bemerkungen können bleibenden Schaden anrichten und sind ebenso kontraproduktiv wie strikte Verbote, die als Strafe empfunden werden. Auch Diäten, wie Erwachsene sie kennen, sind keine Lösung.
Experten sagen: Hungerkuren, FDH und einseitige Abnehmprogramme sind nichts für Kids, denn dabei ist die Gefahr zu groß, dass sie wichtige Nährstoffe nicht in ausreichender Menge bekommen, die sie für eine gesunde Entwicklung dringend brauchen.
Mehr essen ist die Lösung
Alle Kinderärzte betonen, dass ein Kind sich immer satt essen dürfen muss. Wichtig ist dabei jedoch, was auf den Tisch kommt. Nicht die Quantität ist das wirkliche Problem, sondern die Qualität.
Und statt einer Diät geht es um die Umstellung von Ess- und Lebensgewohnheiten: Kinder sollten weniger Dickmacher wie Schokolade, Kuchen, dick belegte Pizza oder Bratwurst und dafür mehr Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte essen. Nahrungsmittel wie Vollkornbrot mit magerem Belag, Gemüse, Obst, Pasta mit fettarmen Saucen, Kartoffeln, fettarme Milchprodukte, mageren Fisch, Geflügel und Fleisch punkten mit vielen Mineral- und Ballaststoffen plus Vitaminen, aber wenig Fettkalorien.
Auf Gerichte, die Kids besonders lieben, brauchen Sie dabei nicht komplett zu verzichten: Auch bei Pasta und Pizza kann die Bilanz ausgeglichen sein. Von EAT SMARTER extra für Kids entwickelte Rezepte wie zum Beispiel die Pita-Pizza mit Gurkensalat, die Lasagne mit Frischkäse oder die Nudeln mit Nuss-Tomaten-Sauce verbinden das Angenehme mit dem Nützlichen. Wenn Ihr Kind sich dazu noch mehr bewegt, bleibt der günstige Effekt auf Dauer garantiert nicht aus.
Süßes clever aussuchen
Ein heikles Thema sind bei den meisten Kids natürlich Süßigkeiten: Eis, Pudding, Schokoriegel und Kuchen stehen hoch im Kurs. Streichen Sie Süßes nicht komplett vom Speiseplan, sonst riskieren Sie heimliche Fressorgien und Frust.
Versuchen Sie stattdessen, Ihr Kind langsam umzugewöhnen und besprechen Sie mit ihm, wie es das Naschen einschränken könnte, ohne völlig auf Süßes verzichten zu müssen. Zum Beispiel fällt es ihm eventuell leichter als gedacht, statt drei Kugeln Eis nur eine zu schlecken oder ein fettarmer süßer Müsliriegel schmeckt ihm (fast) so gut wie der vor Fett strotzende Keks-Schoko-Riegel.
Planen Sie auch regelmäßig Süßes mit ein und sorgen Sie für kleine Nachtisch-Highlights. Dabei gilt die Devise: selbst gemacht ist besser als gekauft, schon weil Sie so genau wissen, ob das Verhältnis von Nährstoffen und Fett stimmt. Von EAT SMARTER extra für Kinder entwickelte Desserts wie zum Beispiel der Vanillepudding mit Schokoraspeln, ein Grießpudding mit Beerensauce, das Apfel-Soufflé oder die Birnen mit Schokolade stillen die Lust auf Süßes und versorgen Ihr Kind dabei trotzdem mit günstigen Nährstoffen, ohne das Kalorienkonto zu überlasten. (koe)
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