Immunsystem bei Kindern stärken: fit für Herbst und Winter!
Jedes Jahr kommt mit der ersten Kältewelle auch die Hochsaison für Schnupfen und Husten. Bei kleinen Kindern hat das zwar auch sein Gutes, weil Erkältungen die Abwehrkräfte aufbauen. Trotzdem können Eltern etwas tun, damit sich die Zahl der Infekte in Grenzen hält. Wir verraten, wie Sie das Immunsystem bei Kindern stärken können.
Inhaltsverzeichnis
- Immunsystem stärken mit Abhärtung
- Entspannung
- Die richtige Ernährung
- Täglicher Vitamin-C-Bedarf von Kindern
- Die Vitamin-C-Hitliste
- So tricksen Sie mit frischen Früchten
- Wissen zum Mitnehmen
Spätestens wenn es richtig kalt wird, gibt es einen Triefnasen-Alarm nach dem anderen im Kindergarten. So leid uns der Nachwuchs dabei tut und so unangenehm die Folgen für die ganze Familie auch sein mögen: Kindermediziner finden das nicht weiter wild. Denn sie wissen: Bis zu zwölf Erkältungen beziehungsweise grippale Infekte pro Jahr sind bei Kids im Kindergartenalter üblich und normal. Schließlich ist das Immunsystem bei Kindern noch ganz untrainiert und muss erst mal lernen, sich gegen Schnupfenviren zu wehren.
Das heißt aber noch lange nicht, dass wir den schniefenden und hustenden kleinen Patienten nicht dabei helfen können. Ganz im Gegenteil: Mit den richtigen Tricks lässt sich gezielt das Immunsystem bei Kindern stärken, sodass sie nicht gleich bei jeder Viren-Attacke auf der Nase liegen oder wenigstens im Fall des Falles einen Infekt schneller überwinden.
Immunsystem stärken mit Abhärtung
Die Abwehrkräfte stärken durch Abhärtung? Klingt fieser als es in Wahrheit ist! Tatsächlich bringen so genannte Abhärtungsmaßnahmen für die Abwehrkräfte eine Menge Gutes, denn damit „lernt“ das Immunsystem von Kindern, mit Viren und Bazillen effizienter umzugehen.
- Kaltes Wasser: Besonders günstig sind bei Kindern ab zwei Jahren bewährte Naturheilmethoden wie Wassertreten. Das kann sogar richtig Spaß machen, wenn Sie ein Spiel daraus machen: Die Wanne so mit kaltem Wasser füllen, dass es Ihrem Kind bis zur Wadenmitte geht und es wie ein Storch durchwaten kann. 1 bis 2 Minuten reichen, danach das Wasser mit den Händen von den Füßen abstreifen und warme Socken anziehen.
- Frische Luft: Um das Immunsystem bei Kindern zu stärken gehört auch die einfache aber wirksame alte Regel „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“: Lassen Sie ihr Kind entsprechend warm und regensicher verpackt ruhig bei jedem Wetter an die frische Luft. Kinderärzte empfehlen mindestens eine halbe Stunde am Tag. Bei gutem trockenem Wetter gibt es nach oben keine Zeitgrenze; bei Regen genügt eine Stunde, bei Temperaturen ab 10 Grad unter Null sollten Sie Ihr Kind nach 30 Minuten wieder ins Haus rufen.
- Heißer Dampf kann die Abwehrkräfte stärken: Was Erwachsenen zur Stärkung des Immunsystems hilft, nützt auch Kindern. Schon Ein- bis Zweijährige dürfen mit in die Sauna, allerdings erst nach Rücksprache mit dem Kinderarzt und nur, wenn sie gesund bzw. nicht gerade erkältet sind. Klar, dass man es mit Kleinkindern langsam angehen lässt: also nur auf den unteren Bänken sitzen, Kabinen mit der niedrigsten Temperatur wählen, die Saunagänge kurz halten und das Kind nicht mit eiskaltem, sondern mit lauwarmem Wasser zwischendurch abkühlen!
Immunsystem bei Kindern stärken durch Entspannung
Ob Kuscheln, Vorlesen, die Lieblingskassette hören oder ein Mittagsschläfchen: Alles, was tagsüber für Entspannung sorgt, hilft bei Kindern die Abwehrkräfte gegen Infekte zu stärken. Ganz wichtig ist natürlich auch genügend Schlaf, der dem Körper dabei hilft, unter anderem mit Viren besser fertig zu werden!
Kinderärzte empfehlen als Faustregel 11 bis 12 Stunden Schlaf für Kleinkinder bis drei Jahren und mindestens 10 Stunden für Kinder von vier bis sechs Jahren. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht zu warm schläft: Die beste Temperatur im Kinderzimmer liegt bei 18 Grad.
Immunsystem bei Kindern stärken mit der richtigen Ernährung
Als besonders wirksam gilt dabei vor allem und zum Glück mögen die meisten Kinder Obst richtig gerne. Das ist deshalb gut, weil in vielen Sorten bekanntlich Vitamin C steckt – immer noch einer der besten Garanten für eine gute Immunabwehr und damit gegen Viren und Bazillen. Vitamin C ist besonders reichlich in Obstsorten wie Kiwis, Orangen und Mandarinen oder schwarzen Johannisbeeren vorkommt.
Auch viele Gemüse enthalten große Mengen Vitamin C, allen voran rote Paprikaschoten und sämtliche Kohlsorten. Aber auch Zink zählt zu den wirksamen Waffen gegen Viren – das Spurenelement steckt vorwiegend in Haferflocken, Cashewkernen und Sonnenblumenkernen sowie in tierischen Lebensmitteln wie Käse, Kalbfleisch, Putenfleisch und Garnelen. Gute Nachricht für kleine Naschkatzen: Auch Kakaopulver enthält viel Zink und kann so die Abwehrkräfte stärken!
Täglicher Vitamin-C-Bedarf von Kindern
Aber wie viel Vitamin C braucht ein Kind eigentlich pro Tag? Das hängt vor allem vom Alter ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt folgende Mengen (1):
Alter | Täglicher Bedarf an Vitamin C |
---|---|
1 bis 4 Jahre | 20 mg |
4 bis 7 Jahre | 30 mg |
7 bis 10 Jahre | 45 mg |
10 bis 13 Jahre | 65 mg |
13 bis 15 Jahre | 85 mg |
Die Vitamin-C-Hitliste
Wenn ihr Kind bereits erkrankt ist, benötigt es viel mehr Vitamin C als gewöhnlich – dies gilt übrigens auch für Erwachsene. "Daher ist es ganz wichtig, dass Vitamin-C-haltige Lebensmittel über den Tag verteilt zu sich genommen werden, da das Vitamin C innerhalb kürzester Zeit verarbeitet ist. Daher ist es ratsam, alle zwei bis drei Stunden etwas Vitamin-C-Haltiges zu essen", rät Frau Dr. Silja Schäfer.
Leider ist Obst in Sachen Vitamin-C-Gehalt nicht gleich Obst. Und die absoluten Stars sind Früchte, die Kindern oft zu sauer oder zu bitter schmecken: Hagebutten zum Beispiel bringen es auf satte 1.250 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm!
Da können Sorten, die bei Kids beliebter sind, nicht mithalten. Aber wenn Ihr Kind regelmäßig sein Lieblingsobst nascht, kommt es trotzdem vitaminmäßig auf seine Kosten. Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Sorten mit hohem Vitamin C-Gehalt, die das Immunsystem bei Kindern stärken:
Obstsorte | Vitamin C pro 100 Gramm |
---|---|
Schwarze Johannisbeere | 180 mg |
Papaya | 80 mg |
Erdbeere (auch TK) | 60 mg |
Orange | 50 mg |
Kiwi | 46 mg |
Litschi | 39 mg |
Mango | 37 mg |
Johannisbeere (rot und weiß; auch TK) | 36 mg |
Mandarine | 32 mg |
Honigmelone | 32 mg |
Himbeere (auch TK) | 32 mg |
Hier geht’s zu unserem Kinderernährungs-Special.
So tricksen Sie mit frischen Früchten
Was tun, wenn die lieben Kleinen frische Früchte nur mäßig lecker finden? Die gute Nachricht für alle kleinen Obst-Muffel und ihre Eltern: der Vitamin-C-Anteil bleibt nicht nur bei gefrorenen Früchten gleich, auch Säfte bringen denselben Effekt.
Das gilt allerdings nur, wenn sie frisch gepresst und gleich danach getrunken werden. Trotzdem: So ein Saft rutscht nun mal besonders leicht und ist darum eine prima Alternative. Ein anderer Trick, wenn Ihr Kind kein Obstfan ist: Pürieren Sie die Früchte, gerne auch gemischt, und mixen Sie das Püree dann mit Joghurt oder Quark. Für Kids, die sauer eher nicht lustig macht, können Sie mit etwas Extra-Süße aus Honig oder Birnendicksaft nachhelfen.
Auch was hübsch aussieht, wird meistens auch ohne Protest gegessen. Nach dieser bewährten Devise ist ein bisschen „Schummeln“ natürlich auch beim Styling erlaubt: Spießen Sie verschiedene Obstsorten doch einfach mal auf, machen Sie ein appetitliches Sushi daraus oder belegen Sie eine süße Pizza damit!
Vitamin-C-reiches Gemüse wie Paprikaschoten oder Kohl haben wir außerdem so verpackt, dass es sogar kleine Grünzeugmuffel überzeugt – probieren Sie es doch zum Beispiel mal mit Brokkoli-Rahm-Kartoffeln, gefüllten Spitzpaprika, Putenschnitzeln, einem Rosenkohlpüree oder Spaghetti mit Wirsing. Obst kommt meistens selbst bei hartnäckigen Vitamin-Verweigerern gut an, besonders wenn es so köstlich „versteckt“ wird wie beispielsweise in den Waffeltüten mit süßer Grütze, einem sahnigen Milchreis oder dem bunten Früchtegelee.
Übrigens: Der Griff zur Vitaminpille ist keine gute Idee, meinen Experten. Eine Untersuchung von Öko-Test ergab schon vor Jahren, dass mehrere speziell für Kinder entwickelte Multivitaminpräparate sogar Stoffe enthalten, die nach den Richtlinien des Bundesinstituts für Risikobewertung für Kids unter 18 Jahren in zu hoher Dosierung schädlich sein können. Viel besser als Pillen, um die Abwehrkräfte zu stärken: Machen Sie Ihrem Kind einfach Lust auf gesundes und leckeres Essen, zum Beispiel mit unseren extra für Kids entwickelten Rezepten!
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Wissen zum Mitnehmen
Je nach Alter des Kindes ist der tägliche Bedarf an Vitamin C ein anderer. Eine gute Vitamin-C-Versorgung garantiert Obst, welches Kinder in den meisten Fällen gerne essen. Reichlich Vitamin C liefern beispielsweise Schwarze Johannisbeeren, Papaya, Erdbeeren oder Mango. Aber auch eine ausreichende Zinkversorgung ist wichtig, um das Immunsystem bei Kindern zu stärken.
Um Ihrem Kind das Obst schmackhaft zu machen, bereiten Sie kreativ zu, beispielsweise als süße Pizza, auf Spießen oder als Püree mit Joghurt und Quark. Durch Letzteres bekommt Ihr Kind auch noch zusätzlich eine Portion Eiweiß mitgeliefert, was ebenfalls wichtig für gute Abwehrkräfte ist. Desweiteren spielen Entspannung und Abhärtung, zum Beispiel durch frische Luft oder Wassertreten, eine große Rolle, um das Immunsystem von Kindern zu stärken.