Herzgesundheit bei Frauen fördern: 4 Tipps
Herzprobleme gelten immer noch als reine Männersache. Deshalb unterschätzen Frauen oft ihr eigenes Risiko. Das ist besonders bei einem Infarkt fatal. Lesen Sie hier, worauf Sie unbedingt achten sollten und was Frauen für ihre Herzgesundheit tun können.
Inhaltsverzeichnis
- Herzinfarkt bei Frauen erkennen
- Risikofaktoren kennen und vorbeugen
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Herzgesundheit bei Frauen fördern
- Rauchfrei leben
- Gesund ernähren
- Genügend bewegen
- Stress reduzieren
Frauen unterscheiden sich in allerlei Hinsicht von Männern – das trifft auch auf ihre Herzen zu: Sie sind im Schnitt kleiner und schlagen schneller als männliche Exemplare. Auch Herzinfarkte äußern sich unterschiedlich. So klagen die Herren in vielen Fällen über massive Brustschmerzen, während bei Damen die Symptome weniger eindeutig sind. Hinzu kommt, dass sie oft ihr eigenes Risiko unterschätzen. Dabei gilt der Herzanfall bei beiden Geschlechtern als eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland (1).
Aus diesem Grund sollten Frauen im Rahmen der Gesundheitsvorsorge regelmäßig das lebenswichtige Organ untersuchen lassen, selbst wenn sie sich fit fühlen. Ab 35 Jahren können Sie dreijährlich ein Gesundheits-Check-up, inklusive Herz-Kreislauf-Untersuchung wahrnehmen. Sind Sie über 18, aber noch unter 35 Jahre alt, können Sie das Angebot einmalig nutzen; liegen bei Ihnen spezielle Risikofaktoren vor, ermöglicht eine besondere Satzungsleistung der Techniker Krankenkasse ihn alle drei Jahre.
Neben regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen spielt auch ein gesunder Lebensstil, Stressreduktion sowie Sport eine große Rolle. Erfahren Sie im Live Smarter-Blog, was für die Herzgesundheit bei Frauen wichtig ist und wie Sie Herzinfarkt bei Frauen rechtzeitig erkennen.
Herzinfarkt bei Frauen erkennen
Bei einem Herzanfall wird das Organ nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das passiert dann, wenn der Blutfluss in einem Herzkranzgefäß vollständig unterbrochen ist – verursacht durch ein Blutgerinnsel (Thrombus), oft in Kombination mit Ablagerungen an den Gefäßwänden (Arteriosklerose). Bei einem Verschluss können Teile des Herzmuskels absterben; schlimmstenfalls kommt es zu Kammerflimmern, was unbehandelt tödlich verlaufen kann. Aus diesem Grund ist es wichtig, die ersten Anzeichen der lebensbedrohlichen Erkrankung zu kennen. Allerdings haben Frauen oft andere Symptome als Männer.
Während die Herren über heftige Schmerzen im Brustkorb klagen, die in andere Körperteile wie Arme, Oberbauch oder Rücken ausstrahlen, berichten die Damen eher von einem Druck- oder Engegefühl in der Brust. Zudem haben sie häufiger Oberbauch- oder Rückenschmerzen als Männer und leiden doppelt so oft unter Übelkeit und Erbrechen. Auch Atemnot, Schweißausbrüche und Schmerzen in Zähnen oder Kiefer kommen vor.
Einige dieser Symptome führen dazu, dass Frauen zuerst an eine harmlose Magenverstimmung denken. Auch wollen viele Betroffene oder Angehörige erst einmal abwarten oder zunächst mit der Hausärztin oder dem Hausarzt sprechen. Scheuen Sie sich aber nicht und wählen Sie den Notruf unter der Rufnummer 112, wenn Sie die oben genannten Beschwerden bemerken.
Risikofaktoren kennen und vorbeugen
Meistens tritt ein Herzinfarkt bei Frauen erst nach der Menopause ein. Das liegt an den weiblichen Geschlechtshormonen, denn vor den Wechseljahren reduziert Östrogen die Gefahr, dass sich eine Gefäßverkalkung ausbildet. Aber auch die 40- bis 50-Jährigen sind gefährdet – vor allem wenn sie familiär belastet sind oder ungesund leben: Dazu gehört Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, erhöhte Blutfettwerte sowie Blutzuckerwerte.
Auch Stress ist ungünstig und geht Frauen oft mehr zu Herzen als Männern. Hinzu kommt, dass in vielen Fällen auch heute noch die komplette Verantwortung für Kinder, Haushalt oder Haustiere in weiblicher Hand liegt. Sie sollten daher lernen, mit Stress umzugehen, gezielt zu entspannen und auf einen herzgesunden Lebensstil zu achten.
Herzgesundheit bei Frauen fördern
Sie können Herzerkrankungen vorbeugen, indem Sie bekannte Risikofaktoren gezielt angehen. Dazu gehört:
1. Rauchfrei leben
Menschen, die rauchen, haben ein etwa dreimal so hohes Infarktrisiko wie jene, die es nicht tun. Das liegt an den negativen Wirkungen des Tabakrauchs: Er verengt die Blutgefäße und erhöht somit den Blutdruck. Zudem macht er das Blut zähflüssiger, schädigt die Innenwände der Gefäße und verändert die Zusammensetzung der Blutfette ungünstig, indem er das schlechte LDL-Cholesterin erhöht und gleichzeitig das gute HDL-Cholesterin senkt. All diese Prozesse begünstigen die Entstehung einer Arteriosklerose – der Ausgangspunkt für Infarkte und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Raucherinnen, die mit der Antibabypille verhüten, sind zusätzlich gefährdet. Wie bei jedem Arzneimittel können auch bei der Pille Nebenwirkungen auftreten, darunter die seltene, aber gefährliche Thrombose. Dabei bildet sich ein Blutgerinnsel, das ein Blutgefäß teilweise oder komplett verstopft und schlimmstenfalls zur Lungenembolie oder zum Herzinfarkt führt. Wie bereits erwähnt, schadet Nikotinkonsum den Gefäßen und erhöht so das Thromboserisiko um ein Vielfaches. Mit dem Alter steigt es noch weiter an.
Aus diesem Grund sollten Raucherinnen (über 35 Jahre) auf eine nicht hormonelle Verhütung umsteigen. Oder noch besser: Ihrer Pumpe zuliebe mit dem Tabakkonsum aufhören. Das fällt Ihnen schwer? Das TK-NichtraucherCoaching hilft Ihnen durch die Phase des Entzugs, stärkt Ihre Willenskraft und zeigt Alternativen zur Zigarette.
2. Gesund ernähren
Eine ausgewogene Ernährung ist ein zentraler Faktor, um Gefäße und Herz gesund zu halten. Dafür eignet sich insbesondere die Mittelmeerkost: wenig Fleisch, dafür reichlich Fisch, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst – und Olivenöl. Mit seinen einfach ungesättigten Fettsäuren und Polyphenolen reguliert es den Blutdruck, senkt das schlechte LDL-Cholesterin im Blut und lindert Entzündungen. Wer den Eigengeschmack von Olivenöl nicht so gern mag, kann es mit dem milderen Rapsöl versuchen. Auch Leinöl und Walnussöl bieten günstige Fettsäuremuster, allerdings eignen sie sich eher für die kalte Küche.
Im Übrigen kursiert noch immer der Mythos, dass Rotwein gut für das Herz sei. Diesen Effekt schrieb die Wissenschaft dem enthaltenen Resveratrol zu, das die Gefäße vor Verkalkung schützen soll. Wissenschaftlich ist das jedoch nicht zweifelsfrei belegt (2),(3). Außerdem ist Alkohol ein Zellgift, das grundsätzlich alle Organe schädigen kann – auch das Herz. Trinken Sie aus diesem Grund möglichst wenig Alkohol. Oder noch besser: gar keinen.
Sie möchten Ihr Gewicht reduzieren oder sich gesund ernähren? Nutzen Sie doch das interaktive TK-ErnährungsCoaching. Es ist auf Ihre persönlichen Bedürfnisse sowie auf Ihren Energiebedarf abgestimmt und Sie lernen aktuelle Fakten über eine gesunde Ernährungsweise kennen.
3. Genügend bewegen
Wer regelmäßig körperlich aktiv ist, senkt seinen Blutdruck, verbessert den Zuckerstoffwechsel bei Diabetes, baut effektiv Stress ab und hat es auch leichter, sein Körpergewicht auf einem gesunden Niveau zu halten. Um von den positiven Effekten zu profitieren, wird Erwachsenen empfohlen, wöchentlich mindestens 150 Minuten Sport mit moderater Intensität zu treiben, etwa Nordic Walking, langsames Radfahren, Wasseraerobic oder zügiges Gehen. Die Alternative: 75 Minuten Sport mit höherer Intensität wie Joggen, Schwimmen oder schnelles Radfahren (4).
Keine Sorge, das wöchentliche Pensum können Sie sich aufteilen und in Ihren Alltag integrieren, etwa indem Sie mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren und die Mittagspause für einen zügigen Spaziergang nutzen. Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, kann eine Station früher aussteigen und den Rest der Strecke in flottem Tempo zu Fuß zurücklegen. Wichtig ist, dass die Bewegung immer mindestens zehn Minuten am Stück erfolgt. Oder nutzen Sie einen Schrittzähler. Entsprechende Apps oder Geräte liefern Ihnen einen guten Überblick über Ihre Alltagsaktivität – und das kann ein echter Ansporn sein, sich mehr zu bewegen.
Sie möchten lieber Joggen oder eine andere Sportart ausprobieren? Wiedereinsteigende oder Neulinge lassen das am besten vorher medizinisch abklären, insbesondere wenn Sie bereits unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden. Gehen Sie außerdem zum Gesundheits-Check-up. Nur 17 Prozent der über 35-Jährigen nutzen das Angebot, das ihnen alle drei Jahre zusteht. TK-Versicherte können sogar schon ab 18 Jahren hingehen, wenn Risikofaktoren wie etwa Bluthochdruck vorliegen. Machen Sie dafür einfach einen Termin bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt.
4. Stress reduzieren
Heutzutage stehen etliche Menschen unter enormen Druck – insbesondere Frauen wird viel abverlangt: Neben der Arbeit kümmern sie sich um Kinder, Haushalt oder Haustiere. Oft tragen sie die alleinige Verantwortung für Organisation und Umsetzung alltäglicher Aufgaben innerhalb einer Familie oder Partnerschaft. Diese Belastung hat auch einen Namen: Mental Load. Meist wird es einfach hingenommen, dabei reagieren Frauen leichter und stärker auf Stress. Er gilt als einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und macht auf Dauer krank.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, entschleunigen Sie Ihren Alltag zum Beispiel mit Achtsamkeit, Autogenem Training, Yoga oder Progressiver Muskelentspannung. Kennen Sie schon den Stress-Navigator der TK? Der kurze Auswahltest hilft Ihnen dabei, Ihren Weg zu mehr Gelassenheit zu finden.
Zudem gehen emotionale Ausnahmesituationen Frauen mehr zu Herzen als Männern: Die Rede ist vom Broken-Heart-Syndrom. Es verursacht Symptome, die einem Herzinfarkt ähneln, also zum Beispiel Atemnot und Brustenge. Die Ursache ist aber keine verschlossene Ader, sondern eine stressbedingte Verengung der Herzkranzgefäße und damit eine Funktionsstörung des Herzmuskels. Ganz hat die Wissenschaft das Phänomen noch nicht verstanden, aber es wird unter anderem durch Liebeskummer, Gewalterlebnisse oder Verlust eines geliebten Menschen ausgelöst. Rund 90 Prozent der Betroffenen sind weiblich.
Wissen zum Mitnehmen
Herzprobleme gelten immer noch als Männersache, dabei ist der Herzanfall bei beiden Geschlechtern eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Einen wesentlichen Unterschied gibt es dennoch: Während Männer in vielen Fällen über einem heftigen Brustschmerz klagen, sind die Symptome für einen Herzinfarkt bei Frauen weniger eindeutig. Sie berichten eher von einem Druck- oder Engegefühl in der Brust, auch Atemnot, Übelkeit, Schmerzen in Oberbauch, Rücken, Zähnen oder Kiefer kommen vor. Betroffene oder Angehörige sollten die Warnsignale immer ernst nehmen und den Notruf unter der Rufnummer 112 wählen.
Häufig tritt ein Infarkt erst nach der Menopause ein, denn bis zu den Wechseljahren sind Frauen durch ihr Östrogen geschützt. Allerdings sind ebenso die 40- bis 50-Jährigen gefährdet, wenn Risikofaktoren wie Stress, Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, erhöhte Blutfettwerte sowie Blutzuckerwerte vorliegen. Die Herzgesundheit bei Frauen lässt sich fördern, indem genannte Risikofaktoren gezielt angegangen werden. Holen Sie sich dazu Unterstützung, etwa bei der Techniker Krankenkasse.
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