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Die 5 häufigsten Lebensmittelunverträglichkeiten

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 10. Apr. 2023
© Erik Dungan/ Unsplash
© Erik Dungan/ Unsplash

Lebensmittelunverträglichkeiten können sich durch Bauchschmerzen, Blähungen oder Übelkeit bemerkbar machen. Wir erklären Ihnen, welche Auslöser hinter den Beschwerden stecken und auf welche Nahrungsmittel Sie achten sollten.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Fruktosemalabsorption
  2. Glutenunverträglichkeit
  3. Histaminintoleranz
  4. Laktoseintoleranz
  5. Sorbitunverträglichkeit
  6. Passende Produktempfehlungen
  7. Wissen zum Mitnehmen

Mit Expertenrat von
Kathja Wehland
Katja Wehland ist Fachberaterin sowie Filial- und Ausbildungsbetreuerin im Reformhaus® Engelhardt. Von ihren Qualifikationen als ganzheitliche Ernährungsberaterin, refo Ernährungs- und Diätberaterin sowie Fastenleiterin profitieren ihre KundInnen, die sie umfassend zu jeglichen Gesundheitsthemen beraten kann.

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Selbst wenn wir uns bemühen, ausgewogen zu essen, kann der Körper empfindlich auf bestimmte Lebensmittel reagieren. Lebensmittelunverträglichkeiten sind häufig und können unangenehme Beschwerden wie Magendarmprobleme, Hautausschläge oder gar Atembeschwerden hervorrufen.

Um sich dennoch ausgewogen zu ernähren, ist es wichtig, die Ursachen der Lebensmittelunverträglichkeiten genau zu bestimmen. Denn nicht immer ist ein vollkommener Verzicht des problemauslösenden Nahrungsmittels nötig.

Eine qualifizierte Ernährungsberatung kann nach einer gesicherten ärztlichen Diagnose dabei helfen, Lebensmittelunverträglichkeiten in den Griff zu bekommen und eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sicherstellen. Auf Selbstdiagnosen ohne ärztlichen Beirat sollte gänzlich verzichtet werden.

Fruktosemalabsorption

Fruktose ist eine Zuckerverbindung, die natürlicherweise in Früchten, Fruchtsäften, Marmeladen und anderen Lebensmitteln, die hauptsächlich aus Früchten bestehen, vorkommt. Auch Gemüse enthält Fruktose – jedoch in geringeren Mengen.

Die Fruktosemalabsorption wird umgangssprachlich oft mit einer Fruktoseintoleranz gleichgesetzt – ein unglücklicher Fehler. Denn während es sich bei der Malabsorption um eine Unverträglichkeit handelt, ist die Fruktoseintoleranz ein angeborener Enzymdefekt. „Bei Letzterem ist ein striktes Meiden von Fruktose notwendig, um beschwerdefrei leben zu können", weiß Reformhaus® Fachberaterin Kathja Wehland.

Anders ist es bei der Fruktoseunverträglichkeit: Hier ist die begrenzte Aufnahmekapazität von Fruktose die Ursache für Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Eine fruktosefreie Ernährung ist bei Betroffenen dieser Lebensmittelunverträglichkeit auf Dauer dennoch meist nicht nötig. Im Gegenteil: Sie verschlechtert langfristig sogar die Fruktoseverwertung im Körper und erschwert gleichzeitig die Versorgung mit Nährstoffen.

Vielmehr steht bei der Therapie der Fruktosemalabsorption, also der Fruktoseunverträglichkeit, die individuelle Toleranzgrenze von Fruktose im Vordergrund. „Eine vollwertige Ernährung mit einer gemüsebetonten Mischkost und die gänzliche Meidung von Fruktosesirupen sowie Zuckeralkoholen kann die Symptome nachhaltig lindern", erklärt Wehland weiter.

Merke!
Bei einer Fruktosemalabsorption kann die begrenzte Aufnahmekapazität von Fruktose im Körper zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen sind häufig.

Glutenunverträglichkeit

Gluten kommt von Natur aus in Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste sowie in den alten Weizensorten Einkorn, Emmer und Kamut vor. Doch auch in Fertiggerichten, Kosmetikprodukten und Medikamenten kann Gluten teilweise zu finden sein. Bei einer Glutenunverträglichkeit reagieren Betroffene oft mit Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Übelkeit auf das Klebereiweiß, ohne dass sich eine Veränderung der Darmschleimhaut erkennen lässt.

Anders verhält es sich bei der Zöliakie: Sie ist eine autoimmune Reaktion, die zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führt und zurückgebildete Darmzotten zur Folge hat. Nur durch eine lebenslange und ausnahmslose glutenfreie Ernährung regeneriert sich die entzündete Darmschleimhaut wieder zu ihrer normalen Gestalt und Funktion.

Menschen, die lediglich aufgrund des Lifestyles oder einer Selbstdiagnose auf Gluten verzichten, leben außerdem nicht automatisch gesünder. Vielmehr nehmen sie durch den unnötigen Verzicht Veränderungen in der Nährstoffzufuhr in Kauf. So haben einige glutenfreie Lebensmittel aus dem Supermarktregal einen geringeren Anteil an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Auch ein Defizit an B-Vitaminen, Magnesium, Zink und Eisen könnte die Folge sein.

Merke!
Eine Glutenunverträglichkeit führt oft zu Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Übelkeit. Jedoch ohne Veränderungen der Darmschleimhaut. Bei einer Zöliakie müssen Betroffene Gluten komplett meiden, da sonst eine Zurückbildung von Darmzotten droht.

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Histaminintoleranz

Eine Histaminintoleranz wird oft als Allergie angesehen, ist jedoch eine Stoffwechselstörung. „Betroffene, die Histamin nicht richtig abbauen können, leiden unter Symptomen wie Bauchkrämpfen oder Hautrötungen", erklärt die Reformhaus® Fachberaterin.

In Lebensmitteln bildet sich Histamin vor allem bei der Lagerung und Reifung von eiweißreichen Produkten. Bei einer Histaminunverträglichkeit funktionieren im Verdauungssystem bestimmte Enzyme nicht richtig, die Histamin und ihm verwandte Stoffe im Darm abbauen sollen. So bleibt zu viel Histamin erhalten und bereitet Probleme.

Betroffene einer Histaminintoleranz sollten Lebensmittel so frisch wie möglich essen und auf Histaminreiches wie geräucherte, getrocknete oder eingesalzene Fisch- und Wurstwaren verzichten. Auch fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut und Essiggurken können zu Problemen führen. Verzichten Sie möglichst auf Alkohol – insbesondere auf Rotwein, da er viel Histamin enthält.

Merke!
Wird Histamin im Körper nicht richtig abgebaut, kann es zu Beschwerden wie Bauchkrämpfen oder Hautrötungen kommen. Lebensmittel sollten so frisch wie möglich gegessen werden.

Laktoseintoleranz

Laktose kommt von Natur aus in Milch und Milchprodukten wie Quark, Sahne und Käse vor. Mithilfe des Enzyms Lactase wird der Milchzucker im Körper verdaut. Doch ist die Enzymaktivität vermindert oder fehlt gänzlich, gelangt die Laktose unverändert in den Darm und führt dort zu einer übermäßigen Bildung von Gasen. Die Folge: Durchfall, Übelkeit und Blähungen.

Um die Beschwerden dieser Lebensmittelunverträglichkeit zu lindern, erweist sich eine längere Verweildauer der Nahrung im Magen als äußerst positiv. „Eine laktosereduzierte Ernährung kann schon ausreichen, um lästigen Symptomen einer Laktoseintoleranz vorzubeugen", so Kathja Wehland.

Herkömmliche, nicht fettreduzierte Sauermilchprodukte mit einem niedrigen Laktosegehalt wie beispielsweise stichfester Joghurt oder Quark, aber auch Hüttenkäse, Hart- und Weichkäse sind in der Regel gut verträglich und noch dazu prima Calciumquellen.

Merke!
Bei einer Laktoseintoleranz muss nicht vollständig auf Laktosehaltiges verzichtet werden. Entscheidend ist die Individuelle Verträglichkeit.

Sorbitunverträglichkeit

Sorbit ist natürlicherweise in einigen Früchten, vor allem in Trockenfrüchten, Äpfeln, Birnen, Pflaumen sowie Fruchtsäften enthalten. Auch ist es ein beliebter Zuckeraustauschstoff, der in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird. Doch nicht jeder Verbraucher verträgt Sorbit gleich gut – das ist mengenabhängig und individuell unterschiedlich. Bei Menschen mit einer Sorbitunverträglichkeit kann der Verzehr zu starken Beschwerden führen.

Betroffene dieser Lebensmittelunverträglichkeit können Sorbit nach dem Essen nur schwer im Dünndarm aufnehmen. Beim Verzehr größerer Mengen Sorbit gelangt unverdauter Zucker in den Dickdarm und wird dort von ansässigen Darmbakterien vergärt. Je nach aufgenommener Menge können Blähungen, Durchfälle oder Bauchschmerzen die Folge sein.

Ein langfristiger und vollständiger Verzicht auf sorbithaltige Lebensmittel ist jedoch nicht nötig: Hier entscheidet die individuelle Toleranzgrenze über die Verträglichkeit.

Merke!
Eine Sorbitunverträglichkeit kann sich mit Durchfällen und Bauchschmerzen bemerkbar machen. Sorbithaltiges kann je nach persönlicher Toleranzgrenze verzehrt werden.

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Wissen zum Mitnehmen

Lebensmittelunverträglichkeiten können den Betroffenen im Alltag ganz schön zu schaffen machen. Zu den fünf häufigsten gehören die Fruktosemalabsorption, die Glutenunverträglichkeit und Zöliakie, die Histaminintoleranz, die Laktoseintoleranz und die Sorbitunverträglichkeit. Reagiert der Körper empfindlich, kann es zu Bauschmerzen, Durchfällen und Übelkeit kommen.

Mithilfe einer gesicherten ärztlichen Diagnose und in Kombination mit einer qualifizierten Ernährungsberatung können die Beschwerden gelindert und eine gleichzeitig gute Nährstoffversorgung sichergestellt werden. Abstand nehmen sollten Verbraucher von Selbstdiagnosen und infolgedessen auf das Aussparen bestimmter Lebensmittelgruppen – denn das kann ein Nährstoffdefizit begünstigen.

 
Das hilft total bei der Orientierung! Ich vermute schon länger, dass ich eine Unverträglichkeit habe – dann werde ich dem jetzt mal nachgehen. :)
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