Wie man Kinder für Gemüse begeistert
Gemüse schmeckt nicht? Von wegen! Selbst den größten Gemüse-Muffel kann man mit ein paar kleinen Tricks zum vitaminreichen Genuss bewegen. Druck und Vorwürfe bringen jedoch nichts - um Kindern Lust auf frisches Gemüse zu machen, ist Kreativität gefragt.
Inhaltsverzeichnis
- So bekommen Kinder Lust auf Gemüse
- So entwickelt Ihr Kind einen Sinn für gesunden Genuss
- Gemüse für Kinder: Entdeckungstour auf dem Wochenmarkt
- Wie sicher ist europäisches Gemüse?
- Sicher ist lecker: Gemüse aus dem Glasgewächshaus überzeugt
- Gemüse für Kinder: Das Auge isst immer mit
- Kinder und Gemüse: Die Dos and Donts
- Die besten Gemüse-Rezepte für kleine Genießer
Gemüse für Kinder – ein mitunter schwieriges Thema. Es gibt kleine Genießer, die Gemüse lieben und es in jeder Form gern essen. Einige Kinder jedoch verschmähen alles, was grün und knackig ist. Ernährungsexperten raten Eltern, nicht beunruhigt zu sein, wenn der Gemüsekonsum zeitweise etwas zu kurz kommt. Und mahnen: Druck und Vorwürfe sind kontraproduktiv – wer Kindern Lust auf Gemüse machen will, muss positiv und kreativ an die Sache herangehen.
So bekommen Kinder Lust auf Gemüse
Zum gesunden und sinnlichen Genuss gehört das Essen von Dingen, die gerade Saison haben und darum besonders gut schmecken. Auf dem Land sehen Kinder oft noch, was je nach Jahreszeit gerade erntereif ist – in der Stadt ist das anders. Im Supermarkt gibt es rund ums Jahr fast alle Gemüse- und Obstsorten. Sogar Erdbeeren und Spargel bekommt man ja inzwischen lange vor der heimischen Saison.
Kein Wunder, dass Kinder entsprechend wenige Sorten und Geschmacksrichtungen überhaupt kennen! Am einfachsten lässt sich das ändern, wenn man mit Kids regelmäßig auf dem Wochenmarkt einkauft, wo Früchte und Gemüse der jeweiligen Jahreszeit zum Greifen nahe liegen und neugierig machen: Wieso sind manche Möhren schwarz und schmecken besonders lecker? Warum heißt Feldsalat auch „Rapunzel“ wie das Mädchen im Märchen? Weshalb kommen frische Erbsen gar nicht aus Dosen oder Tiefkühlpackungen, sondern stecken in Schoten? Warum sehen manche Radieschen gar nicht rund aus, sondern länglich, und schmecken die auch anders?
So entwickelt Ihr Kind einen Sinn für gesunden Genuss
Früh übt sich, wer ein Feinschmecker werden will: Fühlen, sehen, riechen, schmecken, hören – das Genießen mit allen fünf Sinnen gehört dazu und kann richtig Spaß machen.
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Fühlen und Tasten: Lassen Sie Ihr Kind ruhig alles anfassen, damit es die Unterschiede kennen lernt: Ein reifer Pfirsich mit seiner samtigen Haut fühlt sich ganz anders an als eine Tomate mit ihrer glatten, festen Haut. Eine frische Möhre erkennt man an der festen Konsistenz, eine zu lang gelagerte dagegen bekommt eine schlappe Konsistenz und fühlt sich nicht mehr glatt an. Eine gekochte Kartoffel fühlt sich weich an, eine rohe dagegen sehr hart... Auch mit den Fingern essen kann eine Möglichkeit sein, mehr Sinn und Geschmack für gesundes, gutes Essen zu entwickeln!
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Sehen: Ein Ei gleicht dem anderen? Von wegen! Manche sind braun, andere weiß, und auch die Größen unterscheiden sich. Ähnlich ist es mit vielen Obst- und Gemüsesorten. Gehen Sie mit Ihrem Kind auf Entdeckungstour: Jede Apfelschale sieht ein bisschen anders aus, Kartoffeln haben manchmal lustige Formen, Birnen können ganz unterschiedlich in Form, Farbe und Größe sein. Frischer Salat sieht grün und knackig aus, welken Salat erkennt man an seinen schlappen und gelben Blättern. Bei solchen und anderen Entdeckungen lernen Kinder gleichzeitig, was gute Qualität bei Lebensmitteln ausmacht.
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Riechen: Gerüche haben besonders viel mit Genuss zu tun und können lebenslange Vorlieben oder Abneigungen begründen. Lassen Sie Ihr Kind ausgiebig schnuppern und entdecken, wie zum Beispiel frische Kräuter riechen, wenn man sie sanft zwischen den Fingern zerreibt, oder wie wirklich reife Beeren im Gegensatz zu solchen aus dem Treibhaus duften.
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Schmecken: Wie wär´s mal mit einem „Dinner im Dunklen“ oder mit einem Essen mit verbundenen Augen für die Familie? Dabei macht garantiert nicht nur Ihr Kind aufregende Entdeckungen. Ganz alltägliche Lebensmittel wie Kartoffelbrei, Schnitzel oder Salat werden so zum Aha-Erlebnis. Sie können auch kleine Verkostungen veranstalten: Schmilzt Vollmilchschokolade anders auf der Zunge als dunkle? Welcher Käse schmeckt mit verbundenen Augen am besten: der vom Bio-Händler oder der aus der Plastikpackung? Aber Achtung: Treiben Sie das Experimentieren nicht zu weit – allzu scharf, bitter oder salzig sollten die Kostproben vor allem für kleine Kinder natürlich nicht sein!
- Hören: Nicht zuletzt Geräusche verraten viel über Lebensmittel. Eine reife Melone klingt zum Beispiel hohl, wenn man mit dem Finger dagegen klopft; Knäckebrot kracht beim Reinbeißen so richtig schön und eine Kokosnuss ist frisch, wenn man beim Schütteln Flüssigkeit schwappen hört.
Gemüse für Kinder: Entdeckungstour auf dem Wochenmarkt
Kinder für gesunden Genuss zu begeistern, das heißt auch: Lebensmittel mit allen Sinnen erlebbar machen. Kaufen Sie statt Dosengemüse und Tiefkühlkost möglichst oft frisches Gemüse und lassen Sie ihr Kind es vor der Zubereitung anfassen, daran riechen, es probieren. Wie schmeckt eine rohe Kartoffel, und wie eine gekochte? Wie riecht eine reife Tomate, wie fühlt sie sich an und schmeckt sie anders als unreifere Exemplare? Schmeckt Gurke mit Schale anders als ohne? Auch ein gemeinsamer Besuch auf dem Wochenmarkt macht den Kleinen Lust auf gesundes Essen und schult ganz nebenbei den Blick für Saisonalität und Qualität.
Wie sicher ist europäisches Gemüse?
Frisches Gemüse ist im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung Pflicht und liefert Kindern wichtige Vitamine. Aber nicht zuletzt seit der EHEC-Krise 2011 sind viele Verbraucher immer noch skeptisch, wenn es um die Qualität und Belastung von europäischem Gemüse geht. Vor allem Eltern fragen sich: Wie gesund ist unser Gemüse wirklich? Anlass zur Sorge oder gar gesundheitliche Bedenken gibt es allerdings nicht. Wer auf Frische und Qualität achtet und das Gemüse gut wäscht, kann ohne Reue genießen.
Sicher ist lecker: Gemüse aus dem Glasgewächshaus überzeugt
Und dabei darf das Gemüse übrigens ruhig auch aus dem Glasgewächshaus kommen. „Gerade Gewächshäuser bieten durch ihr geschlossenes System ein Höchstmaß an Schutz vor Keimen“, so Jochem Wolthuis vom niederländischen Obst- und Gemüsebüro, dem Initiator der bundesweiten EU-Informationskampagne „Sicher ist lecker“. In fast allen modernen Glasgewächshäusern werden Nützlinge zur Bestäubung von Pflanzen und zur Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt – zum Beispiel Hummeln zur Bestäubung von Tomaten- und Auberginenpflanzen. Chemie und Pflanzenschutzmittel? Fehlanzeige. Denn, so Wolthuis, „wo Hummeln leben, haben Insektenbekämpfungsmittel naturgemäß nichts zu suchen.“ (Mehr Informationen für Verbraucher auf www.sicher-ist-lecker.de)
Gemüse für Kinder: Das Auge isst immer mit
Bei der Zubereitung von frischem Gemüse ist dann Kreativität gefragt. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie vielfältig eine gesunde Ernährung sein kann. Ein Fliegenpilz aus Tomaten, ein Igel aus Möhren, kleine Ufos aus Radieschen und Gurken, Pizza mit einem lustigen Gesicht aus Zucchini und Paprika, selbstgemachte Spieße – Kindern macht Gemüse gleich doppelt Spaß, wenn es hübsch angerichtet ist. Auch ein wenig tricksen ist dabei erlaubt: Viele Kinder essen mehr Gemüse, wenn es nicht direkt auffällt. Wie bei den Puten-Nuggets, die in einen knusprigen Zuchini-Mantel gehüllt sind. Und wenn Kinder Gemüse trotzdem strikt verweigern, kann der Pürierstab helfen: Pürieren Sie das Gemüse und mischen Sie es unter die Speisen. Amerikanische Wissenschaftler fanden im Rahmen einer Studie heraus: Kinder essen so fast doppelt so viel Gemüse.
Kinder und Gemüse: Die Dos and Donts
- Denken Sie an Ihre Vorbildrolle und essen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind
- Seien Sie nicht zu streng: Wenn Ihr Kind auch beim vierten Anlauf eine bestimmte Gemüsesorte nicht mag, üben Sie keinen Druck aus und versuchen es mit einer anderen Sorte (Tipp: Süßes Gemüse wie Paprika, Möhren oder auch Tomaten kommen oft besonders gut an).
- Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden: „Auf welches Gemüse hast Du heute Lust?“
- Lassen Sie Ihr Kind mitkochen: Gemüse schneiden können Kinder unter Aufsicht und mit einem speziellen Kindermesser schon sehr früh.
Die besten Gemüse-Rezepte für kleine Genießer
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