Griechischer Joghurt: Eiweißbombe und gut für Sportler
Griechischer Joghurt boomt und auch immer mehr deutsche Hersteller bringen Joghurt griechischer Art in den Handel. Wo der Unterschied zum Original liegt, und warum das Milchprodukt bei Sportlern so beliebt ist – wir sagen es Ihnen.
In den USA ist Griechischer Joghurt in den letzten Jahren zu einem beliebten und vor allem gefragten Lebensmittel avanciert. Laut der Frankfurter Rundschau machte Griechischer Joghurt im vergangenen Jahr 35 Prozent des gesamten Joghurtmarktes der USA aus, der auf 6 Milliarden Dollar geschätzt wird. Im Jahr 2007 lag der Anteil bei nur einem Prozent. Und auch die Deutschen ziehen nach. Neben Importware aus Griechenland bieten auch namhafte Molkereien wie Hochwald, Müller, Zott oder Andechser entsprechende Produkte an. Allerdings lautet die Bezeichnung auf den Bechern meist „Joghurt (nach) griechischer Art“, denn rein rechtlich gesehen dürfen nur Produkte, die in Griechenland hergestellt wurden als Griechischer Joghurt betitelt werden. Doch egal ob Original aus dem südeuropäischen Land oder Produkte aus Deutschland, beim Konsumenten kommen sie an. Das beweisen laut Lebensmittelpraxis auch die Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung. Diese weist für 2011 und 2012 ein Käuferplus von 33 Prozent auf.
Doch warum ist das Milchprodukt so beliebt?
Griechischer Joghurt und Joghurt griechischer Art hat eine besonders cremige Konsistenz und unterscheidet sich so von herkömmlichem Joghurt, der meist sehr flüssig oder sehr fest (stichfest) ist. Außerdem hat er einen angenehmen intensiven Geschmack.
Der Joghurt wurde früher zum Abtropfen traditionell in Leinensäcke gefüllt, heute übernehmen das industrielle Prozesse. Durch das Herauslaufen und Abtropfen der flüssigen Bestandteile wird das Endprodukt besonders cremig und dick. Fast 70 Prozent Wasser und Molke verliert der Joghurt bei der Herstellung, deshalb wird mehr Milch benötigt. Während für einen Liter herkömmlichen Joghurt auch ein Liter Milch verwendet wird, sind es bei Griechischem Joghurt vier Liter.
Durch das spezielle Herstellungsverfahren ist Griechischer Joghurt kohlenhydratärmer und eiweißreicher als normaler Joghurt und deshalb besonders bei Sportlern beliebt. Allerdings enthält der Joghurt auch fast 10 Prozent Fett. In den USA gibt es auch Joghurtvarianten mit einem geringeren Fettgehalt (max. 2 %) oder die komplette fettfreie Variante. Der Eiweißgehalt variiert ja nach Hersteller.
Griechischer Joghurt – süß und herzhaft genießen
Die Griechen mögen ihre Spezialität am liebsten mit frischen Früchten und Honig und essen den Joghurt auch gern als Dessert. Mit homemade Granola wird er in den USA bevorzugt zum Frühstück in Cafés und Restaurants angeboten.
Doch nicht nur pur kann griechischer Joghurt gegessen werden. Er eignet sich auch hervorragend z. B. für Saucen und Suppen und ersetzt problemlos Sahne oder Crème fraîche. Auch Salate, wie z. B. unser griechischer Kartoffelsalat, oder Aufläufe, wie Moussaka, können mit dem Milchprodukt verfeinert werden. Besonders häufig wird auch Tzatziki mit griechischem Joghurt hergestellt.
(chil)
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