Kombucha selber machen

Von Lisa Fischer
Aktualisiert am 26. Okt. 2022
© Pexels/ Geraud Pfeiffer
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Das erfrischende Gärgetränk ist in aller Munde und das nicht umsonst – neben seinem besonderen Geschmack soll es auch eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit haben. Wie Sie ganz einfach Kombucha selber machen können, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Kurz vorgestellt: Kombucha – das fermentierte Tee-Getränk
  2. Kombucha herstellen – Rezept zum selber machen
    1. Zutaten und Utensilien für Kombucha
    2. Zubereitungsschritte
  3. Tricks und Tipps fürs Kombucha selber machen
  4. Weitere Möglichkeiten beim Kombucha selbst machen
  5. Wie lange ist Kombucha Tee haltbar?
  6. Wichtig zu wissen – Fakten über Kombucha
  7. Leckere Ideen mit Kombucha Tee
  8. Wissen zum Mitnehmen

Sie wollten schon immer einmal diesen besonderen Kombucha-Tee trinken? Kein Problem. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt in unserer Kombucha Anleitung, wie Sie ganz einfach Kombucha selber machen können. Denn im Gegensatz zur gekauften Variante, wissen Sie hier ganz genau was in ihm steckt. Mit etwas Geschick erhalten Sie ein gesundes und zugleich leckeres Erfrischungsgetränk.

Kurz vorgestellt: Kombucha – das fermentierte Tee-Getränk

Was ist Kombucha eigentlich genau? Kombucha ist einfach gesagt nichts anderes als ein fermentierter Tee. Das bedeutet, durch den sogenannten SCOBY („symbiotic culture of bacteria and yeasts“), einem Bund aus Hefen und Bakterien (Scheibe aus Zellulose – käuflich erhältlich), der zusammen mit Tee und Zucker in ein Gefäß gegeben wird, entstehen Essig- und Milchsäure sowie Alkohol. Die Bakterienstämme beginnen also zu gären und verleihen dem Tee bioaktive Substanzen und somit eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Auch eine Vielzahl an B-Vitaminen, wie auch Vitamin B12 enthält der Tee, was vor allem für Veganer einen großen Vorteil hat.

Durch die Umwandlung in Säure enthält der eigentliche Tee auch eine solche Note, weshalb er schon vor mehreren tausend Jahren als eine Art Limonade verwendet wurde. Der natürliche Gärvorgang macht man sich auch bei der Herstellung beispielsweise von Sauerteig, Sauerkraut oder auch Joghurt zu Nutze.

Kombucha herstellen – Rezept zum selber machen

Zutaten und Utensilien für Kombucha

  • 1 l Wasser
  • 8 g Tee
  • 90–100 g Zucker (Raffinade- oder Rohrzucker)
  • 1 SCOBY (Pilzkultur)
  • 150 ml Ansatzflüssigkeit (fertiger Kombucha – aus eigener Herstellung oder gekauft)
  • 1 großer Topf zum Kochen des Tees
  • 1 großes, breites Glasgefäß (vorher mit kochendem Wasser ausspülen – sterilisieren)
  • Gummi zum Verschließen
  • Luftdurchlässiges Küchentuch aus Baumwolle oder Zellstoff

Zubereitungsschritte

  1. Das Wasser zum Kochen bringen und vom Herd nehmen, den Tee (am Besten in einem Teesieb) hinzugeben und für etwa 15 Minuten ziehen lassen.
  2. Nun den Zucker hinzugeben und unter Rühren vollständig auflösen.
  3. Den Tee auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
  4. Die Ansatzflüssigkeit und den SCOBY (schwimmt oben oder bleibt am Boden des Gefäßes) in das vorbereitete Gefäß geben und mit dem Tee aufgießen. Dieser kann nach Bedarf vorher durch ein Sieb gegeben werden.
  5. Nun mit dem Tuch abdecken und mit dem Gummiring befestigen.
  6. Am besten funktioniert der Gärvorgang bei einer Temperatur von rund 20–21 Grad an einem eher dunklen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Je höher die Temperatur, desto schneller findet die Gärung statt.
  7. Nach etwa 10 bis 16 Tagen ist der Kombucha trinkfertig. Bereits nach fünf Tagen können Sie das Getränk durch eine Kostprobe auf den Säuregehalt prüfen. Je nach Belieben lässt man den Tee weiter gären.
  8. Wenn der jeweilig gewünschte Geschmack erreicht ist, kann der Kombucha (nach Belieben durch ein Sieb,) in Flaschen abgefüllt werden. Anschließend muss er kühl gelagert werden. Da weiterhin Kohlensäure entsteht, dürfen die Flaschen nicht zu dicht verschlossen sein, weil sie sonst platzen können.

Tricks und Tipps fürs Kombucha selber machen

Hygiene

Prinzipiell gilt es beim Kombucha selbst machen auf eine saubere Arbeitsweise zu achten. Alle zusätzlichen Bakterien können dem Wachstum der Hefen und Bakterien schaden. Es ist daher ratsam, alle verwendeten Utensilien, die mit der Ansatzflüssigkeit und dem SCOBY in Berührung kommen, heiß und mit Spülmittel gründlich abzuspülen und mögliche Seifenreste von der Spülmaschine zu entfernen. Insgesamt ist eine saubere Arbeitsweise, auch die eigene Handhygiene daher sehr wichtig.

Richtige Abdeckung

Zunächst ist eine luftdurchlässige Abdeckung notwendig, da somit Sauerstoff in den Kombucha gelangen und der Kombucha atmen kann. Feste, dicke Stoffe oder dicke Papiertücher sind daher nicht geeignet. Küchenrolle, Papiertaschentücher oder auch dünne Leinentücher sind perfekt einsetzbar. Zudem schützen sie den Fermentationsvorgang vor Insekten, Staub oder anderen unerwünschten Einflüssen unserer Wohnungen und Häuser.

Richtig eingießen

Darüber hinaus ist es wichtig, wenn Sie Kombucha selber machen möchten, den Tee und die Ansatzflüssigkeit so weit einzugießen, bis das Glas sich am Hals verengt. So gewährleisten Sie eine größere Oberfläche für Bakterien und Hefen, um sich zu vermehren, damit sich eine neue Pilzkultur (SCOBY) bilden kann. Außerdem muss die Flüssigkeit ausgekühlt und darf nicht höher als die Raumtemperatur sein. Die Hitze würde Bakterien und Hefen zerstören.

Ruhige und warme Lagerung

Für den Fermentationsprozess gilt es außerdem zu beachten, dass die Bakterien und Hefen es gerne ruhig und warm haben. Daher sollte das Gefäß in den ersten Tagen nicht verrückt werden. Eine Temperatur zwischen 21 und 24 Grad ist optimal, damit die Gärung in die Gänge kommt. Wenn beides erfüllt ist, bildet sich nach einigen Tagen eine weißliche, leicht schaumartige Schicht (das ist kein Schimmel!) – eine neuer SCOBY entsteht. Diesen sollten Sie bei der nächsten Herstellung unbedingt weiterverwenden.

Bewahren Sie also nach der Fermentation etwa zehn Prozent der Flüssigkeit zusammen mit dem SCOBY auf, so sind Sie für den nächsten Ansatz bestens gerüstet. Wichtig hierbei ist, die Zellulose-Scheibe unter klarem Wasser abzuspülen. Eventuelle dunkle Stellen an der untersten Schicht können zudem entfernt und auf dem Kompost entsorgt werden. So kann sie immer wieder verwendet werden.

Muffiger Geruch?

Sollte sich irgendwann ein unangenehm muffiger Geruch bilden, schütten Sie den Ansatz lieber weg und stellen einen neuen her: Mit etwas Tee, 3 EL Essig und einem Liter Wasser. Wenn Sie allerdings keinen neuen Ansatz herstellen möchten, passiert dem SCOBY auch in einer komisch riechenden Flüssigkeit nichts. Wenn das Gefäß verschlossen ist, kann er hier prima überleben und die Fermentation wird somit gestoppt. Nach spätestens acht Wochen sollte aber ein neuer Ansatz hergestellt werden.

Richtigen Zucker verwenden

Für ein deutlich besseres Wachstum des SCOBY ist Rohrorhzucker oder Vollrohrzucker geeignet. Durch die hierbei enthaltene Melasse, ein brauner, zähflüssiger Sirup, der bei der Zuckerherstellung entsteht und äußerst viele Spurenelemente versteckt hält, wird die Vermehrung der Hefen und Bakterien beschleunigt und steigert somit auch die Freude beim Kombucha selbst machen. 

Merke!
Wichtig beim Kombucha selber machen ist es, auf eine saubere Arbeitsweise zu achten, eine luftdurchlässige Abdeckung zu verwenden und den Ansatz bei Raumtemperatur zu lagern.

Weitere Möglichkeiten beim Kombucha selbst machen

Das Rezept kann auch mit verschiedenen Teesorten hergestellt werden. Wichtig allerdings ist beim Kombucha selber machen, dass die verwendeten Teeblätter Stickstoff, Theanin und Koffein enthalten, damit der beschriebene Gärprozess auch stattfinden kann. Grüner, schwarzer und weißer Tee sind voll von diesen Nährstoffen und somit optimal geeignet. Außerdem gilt es zu beachten, dass die Teesorten nicht aromatisiert sind, da hier oftmals Öle und Chemikalien versteckt sind, welche den Gärprozess beeinträchtigen. Auch Tees mit Minze (Kräutertees) oder Ingwer beinhalten Stoffe, nämlich solche mit einer antibakteriellen Wirkung, die der Fermentation schaden.

Je nach Teesorte verändern sich natürlich der Geschmack und die Inhaltsstoffe. Am häufigsten wird Schwarztee für die Herstellung von Kombucha Tee verwendet, da hierbei eine süß-säuerliche Note entsteht. Grüner Tee erinnert geschmacklich eher an Gräser und wird dadurch fruchtiger im Geschmack. Es kann aber auch grüner und schwarzer Tee jeweils zur Hälfte gemischt werden – das ist in Hinblick auf Geschmack und Wachstum des SCOBYs perfekt. Probieren Sie also am besten verschiedene Tees aus, wenn Sie Kombucha ansetzen.

Wenn Sie Kombucha selber machen möchten, besteht außerdem die Wahl zwischen losem Tee und Beuteln. Erster hat den eindeutigen Vorteil, dass die Dosierung individuell vorgenommen werden kann. Zudem bieten einzelne Teeblätter meist eine bessere Qualität. Aber auch hier steht einzig und allein Ihr Geschmack im Vordergrund.

Sie mögen mehr Kohlensäure im Getränk? Kein Problem! Diese erhalten Sie durch die sogenannte Zweitfermentation. Dafür müssen lediglich die luftdicht verschlossenen Flaschen nach dem Abgießen des fertigen Kombuchas für ein bis drei Tage bei Raumtemperatur gelagert werden. Durch den Verschluss der Flaschen kann nun kein CO2 mehr entweichen und es bildet sich somit die oftmals beliebte Kohlensäure. Wichtig hierbei ist allerdings, die Flaschen täglich zu kontrollieren, da sich der Druck immens erhöhen kann und diese somit platzen können. Es ist daher ratsam eher kleinere Flaschen zu verwenden, weil hier der Druck erfahrungsgemäß nicht allzu hoch werden kann. Trotzdem bildet sich auch bei der Aufbewahrung im Kühlschrank weiterhin Kohlensäure.

Merke!
Für Kombucha lassen sich verschiedene Teesorten verwenden. Am Besten eignet sich grüner oder schwarzer Tee - beides in Kombination ist hinsichtlich Geschmack und Wachstum des SCOBYs am besten.

Wie lange ist Kombucha Tee haltbar?

Im Kühlschrank hält sich das fertige Getränk für sage und schreibe neun Monate. Bei Raumtemperatur für etwa vier Wochen. Wichtig bei der Lagerung ist, dass Kombucha Tee an einem eher dunklen Ort aufbewahrt wird.

Es ist zudem normal, dass auch nach dem Entfernen des SCOBYs der Säuregehalt und auch der Anteil der Kohlensäure etwas weiter steigt. Das muss Ihnen also keinerlei Sorgen bereiten.

Merke!
Im Kühlschrank hält sich Kombucha Tee am längsten.

Wichtig zu wissen – Fakten über Kombucha

Kombucha Tee wird nicht erst seit gestern getrunken: Bereits vor mehreren hundert Jahren war er vor allem in Ost-Asien sehr beliebt. Von da aus machte das spritzige Teegetränk seine Reise durch die ganze Welt und wurde schließlich auch bei uns bekannt.

Die Grundlage von Kombucha, der SCOBY wird oftmals fälschlicherweise als Tee-Pilz bezeichnet. Wie bereits beschrieben, ist dieser lediglich ein Zusammenschluss von Bakterien und Hefen, der sich in eine Scheibe aus Zellulose formiert.

Ein weiterer interessanter und wichtiger Fakt über Kombucha ist, dass durch die Gärung, wie eingangs erwähnt die Hefe den Zucker in Alkohol umwandelt. Das ist ein natürliches Abbauprodukt der Gärung und ist beispielsweise auch bei Fruchtsäften so. Der Alkoholanteil variiert, wenn Sie Kombucha selber machen, je nach Zuckergehalt und Dauer der Fermentation zwischen 0,1 und 2,5 Prozent. Je höher der Anteil an Süße und je länger der Fermentationsvorgang andauert, desto höher der Alkoholgehalt. In der Regel kann man von einem Gehalt von 0,5 Prozent ausgehen. Diese Menge ist also sehr gering. Alkoholiker, Schwangere und auch Kinder sollten hierauf allerdings achten, vor allem wenn Sie Kombucha selber machen.

Von der vermeintlich hohen Menge an Zucker, die zu Beginn in den Tee gegeben wird, ist also am Ende nicht mehr viel über. Zudem wird dieser in organische Säuren umgewandelt. Nach einer langen Fermentationszeit würde Kombucha sehr stark Essig ähneln.

Durch die Gärung in einem nicht sterilen Umfeld zu Hause, wenn Sie Kombucha selbst machen, wird immer wieder davon gesprochen, dass der Tee gesundheitsschädlich ist, einfach weil er dort hohen Keimen ausgesetzt ist. Doch kein Grund zur Sorge: Durch den sauren pH-Wert im Kombucha haben es unerwünschte Keime im Haushalt sehr schwer, weshalb das Risiko hierzu äußerst reduziert ist.

Merke!
Alkohol ist ein natürliches Abbauprodukt von Kombucha aus dem Zucker. Der Gehalt ist allerdings unbedenklich und von dem Zucker zu Beginn bleibt daher nicht mehr viel übrig.

Sie wollen mehr über die gesundheitsfördernde Wirkung von Kombucha erfahren? Dann lesen Sie hier:

Leckere Ideen mit Kombucha Tee

Wer im Glauben ist, dass Kombucha ausschließlich als Getränk verzehrt werden kann, der liegt falsch. Die fermentierte Flüssigkeit eignet sich auch hervorragend in der Küche. Sowohl herzhafte als auch süße Speisen erhalten durch Kombucha eine ganz besondere Note. So verleiht der Tee beispielsweise Salatdressings oder Saucen wie der Barbecue-Sauce einen außergewöhnlichen Geschmack. Aber auch anstatt Säfte oder Wasser in gebundenen Frucht-Ragouts (mit Speisestärke) können Sie den Tee verwenden oder ins selbstgemachte Eis integrieren – dadurch entsteht ein ganz besonderes Aroma. Dem nicht genug lässt sich auch Porridge einwandfrei mit Kombucha zubereiten.

Für eine fruchtigere Note können Sie auch direkt zur Fermentation ein Viertel eines Apfels in Kombination mit einer Zimtstange hinzugeben. Ein herrlich herbstlich-winterliches Aroma ist dadurch garantiert.

Merke!
Kombucha ist nicht nur lecker als Getränk, sondern schmeckt auch hervorragend in Saußen, Fruchtragous oder im Porridge.

Gut zu wissen: Den SCOBY kaufen Sie am besten im Online-Shop im Internet. Die Ansatzflüssigkeit für die erste Fermentation erhalten Sie ebenfalls hier oder im Reformhaus und besser sortierten Supermärkten. 

Wissen zum Mitnehmen

Kombucha fermentieren ist seit einiger Zeit in aller Munde: Der Tee wirkt sich nicht nur positiv auf unsere Gesundheit aus, weil er viele wichtige Inhaltsstoffe enthält, sondern schmeckt herrlich erfrischend. Kombucha selber machen lohnt sich also doppelt, auch weil man weiß, was in ihm steckt.

Für die Herstellung wird ein sogenannter SCOBY benötigt, der innerhalb einer Scheibe aus Zellulose eine Vielzahl von Hefen und Bakterien vereint. Schwarzer, grüner oder weißer Tee wird in gekochter, abgekühlter Form zusammen mit dem SCOBY, Zucker und einer Ansatzflüssigkeit in ein Gefäß gegeben. Der Zucker wird nun durch den Fermentationsprozess in Alkohol, Essig- und Milchsäure umgewandelt, wodurch ein süß-herber Geschmack entsteht. Nach etwa zehn bis 16 Tagen ist der Kombucha trinkfertig.

Neben verschiedenen Arten von Tee, die verwendet werden können, eignet sich Kombucha nicht nur hervorragend als Getränk, sondern lässt sich auch in verschiedene Speisen wie Spinat oder Porridge integrieren. Der einzigartige Geschmack verleiht Ihrem Essen eine ganz besondere Note.

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