Wissenschaftlich geprüft

Basilikum

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 04. Dez. 2023

Ein Glück, dass die italienische Küche bei uns Karriere gemacht hat! So kommt es, dass wir längst Basilikum in jedem Supermarkt kaufen und damit Pizza, Pasta und Pesto wie „la Mamma“ zaubern können. Und ganz nebenbei bringt Basilikum auch noch für die Gesundheit viel Gutes.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Interaktive Infografik zu Basilikum
  2. Das sollten Sie über Basilikum wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  3. Unsere liebsten Basilikum-Rezepte
  4. Wie gesund ist eigentlich Basilikum?
  5. Gesundheitsvorteile von Basilikum
  6. Einkaufs- und Küchentipps für Basilikum
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  7. Zubereitungstipps für Basilikum
  8. Wissen zum Mitnehmen

Infografik zu Basilikum

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann erfahren Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

 

Basilikum...

  • ...hilft der Galle:
    Basilikum kann die Produktion von Gallenflüssigkeit im Körper fördern und so die Verdauung unterstützen. Außerdem sagt man dem Basilikum nach, dass es die Beschwerden bei Galle-Leiden lindern kann.
  • ...nützt den Augen:
    Der hohe Gehalt an Carotinoiden in Basilikum kann das Sehvermögen verbessern und soll sogar bei Diabetes typischen Augenleiden vorbeugen.
  • ...erleichtert das Stillen:
    Bestimmte Stoffe in Basilikum regen bei stillenden Müttern den Milchfluss an.
  • ...kann Schmerzen stillen:
    Basilikum enthält unter anderem ein Enzym, das genauso wie der schmerz- und entzündungshemmende Wirkstoff Ibuprofen wirkt.
  • ...schützt die Zellen:
    Basilikum hat reichlich Polyphenole und Flavonoide zu bieten – sekundäre Pflanzenstoffe also, die schädliche freie Radikale bekämpfen und dazu beitragen, die Körperzellen gesund zu erhalten. Diese sogenannten Antioxidantien sorgen außerdem für einen wirksamen Schutz vor Entzündungen.
  • ...beruhigt den Bauch:
    Ob Magendrücken, Bauchkrämpfe oder Blähungen: Basilikum kann dank der ätherischen Öle und der ebenfalls enthaltenen Gerbstoffe solche Beschwerden lindern.
  • ...wirkt antibakteriell:
    Wer viel mit Basilikum würzt, den erwischt nicht so leicht eine Infektion. Im indischen Ayurveda setzt man Basilikum unter anderem auch zur Vorbeugung gegen Erkältung und Grippe ein; im Mittelalter behandelte man mit dem Kraut bevorzugt Fieber.
  • ...enthält wertvolle Öle:
    In den Blättern von Basilikum steckt eine Fülle ätherischer Öle wie Estragol, Eugenol und Thymol. Sie sorgen für den intensiven Duft und Geschmack von Basilikum, aber auch für seine heilsame Wirkung bei diversen Beschwerden.

Das sollten Sie über Basilikum wissen

Balthasar, der dritte der Heiligen Drei Könige, soll Basilikum schöner als Rosen gefunden haben. Ob das nun stimmt oder lediglich Legende ist: Der eingedeutschte Name des aromatischen Gewächses lautet jedenfalls Königskraut (nach dem lateinischen „basileus“ für König). Und wenn es nach seiner Bedeutung in der italienischen Küche geht, ist Basilikum sowieso der König aller Kräuter.

Ob auf der Pizza Margherita, im klassischen Pesto, in der „Insalata Caprese“ (Mozzarella mit Tomaten) oder in der Tomatensauce – Basilikum gehört dazu. Natürlich frisch, denn nur die frischen Blätter verströmen das typische süß-scharfe Aroma. Ganz besonders intensiv duftet Basilikum im Sommer, wenn es vom Freiland kommt. Am besten schmecken seine Blätter, wenn man sie kurz vor und während der Blütezeit erntet.

Theoretisch gibt es Basilikum in vielen Farben und Formen, von grün bis rot und von glatt bis kraus – in der Praxis bekommt man aber bei uns fast immer das ganz klassische Basilikum mit grünen, glatten Blättern.

Dass Basilikum mittlerweile auch bei uns buchstäblich in aller Munde ist, verdanken wir den kulinarischen Pionieren aus Italien, die ab den 50-er Jahren in Deutschland Trattorien und Pizzerien eröffneten. Hierzulande kannten vorher eher wenige das aromatische Kraut.

Dabei ist Basilikum keineswegs ein Newcomer! Schon vor rund 4.000 Jahren kannte man es in Ägypten, von wo aus es erst im antiken Rom und schließlich im 12. Jahrhundert nach Mitteleuropa gelangte.

In der Antike diente das königliche Kraut nicht zuletzt als magisches Mittel für Liebeszauber; davon abgesehen schätzte man Basilikum schon vor Jahrtausenden als Gewürz-, Heil- und Zierpflanze gleichermaßen.

Basilikum ist übrigens auch für viele Kräuterliköre, etwa den berühmten französischen Chartreuse eine wichtige Zutat; außerdem gehört es in klassische Gewürzmischungen wie zum Beispiel "Kräuter de Provence" oder italienische Kräutermischungen.

Herkunft

Die ursprüngliche Heimat des Basilikums liegt in Ost-Indien und Iran.

Saison

Vom Freiland und im Garten kann man Basilikum von Juni bis September ernten. Aus dem Treibhaus gibt es Basilikum aber das ganze Jahr über zu kaufen.

Geschmack

Basilikum schmeckt sehr würzig, leicht scharf und frisch.

Sorten

Weltweit werden rund 60 Arten mit individuellem Aussehen und Aroma kultiviert: von rot und violett, hell- und dunkelgrün, klein- und großblättrig bis hin zu kraus und glatt. Mal duftet Basilikum nach Piment, Nelken, Zimt, Anis, mal blumig- oder gar scharf-süß.

Tulsi: Auch Indisches Basilikum genannt, das pfeffrig-herb schmeckt
Dark Opal: Rotblättriges Basilikum mit einer an Nelken erinnernden Note
Thai-Basilikum: Das süße Basilikum mit einem anis- und lakritzartigen Aroma
Piccolino: Macht seiem Namen alle Ehre, denn er ist kleinblättrig, kompakt und aromatisch
Zitronenbasilikum: Stark duftend mit einem würzig-süßen, zitronigen Geschmack

Unsere liebsten Basilikum-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Basilikum-Rezepten

Wie gesund ist eigentlich Basilikum?

Seinen intensiven scharf-süßen Duft verdankt Basilikum reichlich enthaltenen ätherischen Ölen wie vor allem Estragol, Eugenol und Thymol. Gemeinsam mit Polyphenolen und Flavonoiden (sekundäre Pflanzenstoffe) sorgen sie für diverse heilsame Effekte. Unter anderem bekämpfen diese Stoffe schädliche freie Radikale und tragen dazu bei, die Körperzellen gesund zu erhalten. Auch Mangan und Kupfer, zwei Spurenelemente, unterstützen den Körper dabei, schädliche freie Radikale zu neutralisieren.

Speziell die ätherischen Öle, zum Beispiel Linalool und Cineol, beruhigen einen gereizten Magen und können Gallenbeschwerden lindern, indem sie Magenkrämpfe lösen und den Verdauungstrakt beruhigen können (1).

Für die antibakterielle Wirkung von Basilikum gibt es ebenso Belege wie für seine entzündungshemmenden Eigenschaften (2). Sie beruhen auf dem Gehalt an Enzymen, die denen in Wirkstoffen wie Ibuprofen (Schmerz- und Entzündungshemmer) entsprechen und erklären, warum Basilikum im Mittelalter vor allem bei Fieber als Naturheilmittel galt  (3). Ebenfalls aus alten Zeiten stammt die Empfehlung von Basilikum als Mittel, das bei stillenden Müttern den Milchfluss anregen kann. 

Reichlich im Kraut vorhandenes Kalium gilt als lebenswichtiger Mineralstoff, der in jeder Körperzelle steckt. Er ist unter anderem an der Kontraktion der Muskelzellen beteiligt.

Das Kraut zählt zu den eisenhaltigen Gewächsen. Zur Bildung des Blutfarbstoffs Hämoglobin und somit der roten Blutkörperchen leistet dieses Mineral einen großen Beitrag.

Getrocknetes Basilikum ist selbst im Notfall kein besonders gelungener Ersatz für frische Blätter, denn es schmeckt nur noch sehr entfernt nach dem Original und enthält so gut wie keine der wertvollen Inhaltsstoffe mehr.

Nährwerte von Basilikum pro 100 Gramm  
Kalorien 47
Eiweiß 3,1 g
Fett 0,8 g
Kohlenhydrate 5,1 g
Ballaststoffe 3,1 g

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Einkaufs- und Küchentipps für Basilikum

Einkauf

Im Sommer lohnt es sich, Basilikum beim türkischen Gemüsehändler zu kaufen. Mit etwas Glück hat er nämlich das königliche Kraut im Bund und vom Freiland vorrätig.

Wer Basilikum so noch nie probiert hat, wird eine Überraschung erleben, denn es übertrifft jedes Topf-Basilikum an Aroma- und Würzkraft.

Zu den übrigen Jahreszeiten ist natürlich nichts gegen Basilikum aus dem Topf einzuwenden. Es hat außerdem den Vorteil, dass man es auf dem Balkon oder auf der Fensterbank eine ganze Weile halten und so immer wieder ernten kann.

Lagerung

Falls Sie Basilikum im Bund bekommen: einfach abspülen, trockenschütteln, in einen Gefrierbeutel und dann ins Gemüsefach des Kühlschranks legen.

Wenn Sie einen Topf des Küchenkrauts haben und dieses schnell die Käpfchen hängen lässt, sollten Sie die Feuchtigkeit prüfen. Ein Zehntel des Topfvolumens sind als tägliche Wassermenge ideal. Am einfachsten ist es, wenn Sie den Topf mit einem Untersetzer versehen und ihn von unten gießen. Die Wärme liebende Pflanze braucht Licht und Sonne. Auf der Fensterbank fühlt sich Basilikum im Topf mehrere Wochen superwohl. Im Sommer rufen – wenn vorhanden – Balkon, Garten oder Terrasse.

Vorbereitung

Für die meisten Gerichte verwendet man Basilikumblätter im Ganzen. Dann braucht man sie bloß von den Stielen abzuzupfen. Anstatt die Blätter einzeln von der Pflanze abzuzupfen, sollten Sie die kompletten Stängel lieber oberhalb der Blattachse abknipsen.  

Falls Sie Basilikum schneiden oder hacken wollen, sollten Sie erst ganz kurz vor dem Servieren zum möglichst scharfen Messer greifen, sonst verflüchtigen sich Aroma- und heilsame Inhaltsstoffe. Aromatipp: Die Blättchen zerrupfen, nicht mit dem Messer schneiden!

Zubereitungstipps für Basilikum

Basilikum im Topf hat leider die Eigenheit relativ schnell einzugehen. Wer die Pflanze nicht sowieso komplett aberntet, kann mit diesen Tipps versuchen, ihr ein längeres Leben zu verschaffen:

  • Abgefallene, angetrocknete und dunkle Blätter sowie abgeknickte Triebe nach dem Kauf und dann regelmäßig entfernen.
  • Der Topf braucht einen hellen und sonnigen Platz, bei großer Hitze aber auch Schutz. Das Basilikum dann ab Mittag am besten in den Schatten stellen!
  • Besser als gießen: Stellen Sie den Topf alle zwei bis drei Tage in eine Schüssel mit Wasser und lassen Sie die Erde 15 bis 20 Minuten "auftanken". Danach überschüssiges Wasser abtropfen lassen. Wenn die Sonne ausdauernd scheint oder es heiß ist, braucht das Basilikum öfter Nachschub; dann sollten Sie es täglich mindestens einmal wässern.

Kochen Sie Basilikum übrigens nie mit: es verliert dabei den Großteil seiner ätherischen Öle und schmeckt dann nicht mehr gut. Also die Blätter im Ganzen oder zerkleinert grundsätzlich immer erst am Schluss an das jeweilige Gericht geben.

Wenn Sie ein aromatisches Öl haben möchten, machen Sie es wie die Italiener: Gut trockengetupfte frische Basilikumblätter in ein Schraubglas geben, salzen und mit Olivenöl auffüllen. Das Ganze drei bis vier Wochen im Kühlschrank ziehen lassen, dann durch ein Sieb in eine Flasche umfüllen. Kühl und vor Licht geschützt aufheben - schmeckt köstlich zu Pasta, Salat & Co.!

Wissen zum Mitnehmen

Basilikum gibt Pasta, Pizza, Pesto und vielem mehr seinen frischen, würzigen Geschmack. Das Kraut hat aber auch gesundheitliche Pluspunkte und kann zum Beispiel Magen-, Darm- und Gallebeschwerden lindern.

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