Heimisches Superfood: regional, lecker, gut!
Sind Sie auch schon dem Wahn der exotischen Superfoods verfallen? Goji-Beeren, Chia-Samen oder Matcha-Pulver gehören bei Müsli, Smoothie & Co. inzwischen zu den beliebtesten Zutaten. Oft haben sie jedoch einen weiten Weg aus fernen Ländern hinter sich, bis sie es in unsere Supermarktregale schaffen. Doch der lange Transportweg und die teuren Exoten müssen nicht sein, denn der Blick in den eigenen Garten zeigt: Regionales Superfood ist ebenso gut!
Heimisches Superfood
Okay, über Superfoods lässt sich streiten: Während die einen sie für einen Marketing-Gag und völlig überflüssig halten, sind sie bei den anderen fester Bestandteil des Speiseplans. Fest steht, dass es keine genaue Definition darüber gibt, was ein Superfood ist und welche bestimmten Mengen an Inhaltsstoffen es aufweisen muss.
Superfoods – darunter Exoten wie Goji- und Acai-Beeren oder Weizengras – präsentieren sich nach außen mit einem hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen. Dafür werden sie meist vom anderen Ende der Welt in unsere Supermärkte transportiert und dort teuer verkauft.
Tatsächlich enthalten viele der Früchte, Samen und Pulver gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, keine Frage – doch unser heimisches Superfood tut dies auch und steht den Exoten damit in keinster Weise nach. Eine Sonderstellung haben die Superfrüchte nicht und so sind wichtige Nährstofflieferanten altbekannte Kräuter, Nüsse, Blattsalate, Beeren und Samen aus dem eigenen Garten.
Diese sind nicht nur frischer und vitaminreicher als die meist getrockneten Exoten, sie schonen auch den Geldbeutel immens – vom ökologischen Fußabdruck ganz zu schweigen. Wenn Sie also das nächste Mal Ihr Müsli oder Ihren Smoothie zubereiten, schauen Sie nicht all zu weit in die Ferne: Auch hierzulande gibt es eine bunte Auswahl an regionalem Superfood!
Aus dem Garten
Statt Acai-Beeren
Aufgrund ihres hohen Gehalts an Anthocyanen werden die vitamin- und mineralstoffreichen Acai-Beeren als Superfood gehandelt. Dieser Pflanzenfarbstoff wirkt antioxidativ, was freie Radikale unschädlich machen soll. Dem Alterungsprozess soll somit entgegengewirkt und Krankheiten vorgebeugt werden. Gefriergetocknet werden die Acai-Beeren hier als Saft oder Pulver angeboten.
Als heimisches Superfood können anstelle der Beeren aus dem Regenwald regionale Heidelbeeren, Sauerkirschen oder auch Rotkohl auf den Speiseplan wandern. Diese Lebensmittel sind ebenfalls reich an Anthocyanen, Vitaminen und Mineralstoffen – eine regionale und leckere Alternative!
Statt Goji-Beeren
Als Heilmittel werden Goji-Beeren schon seit Jahrhunderten in China verwendet. Den Superfood-Trend haben die roten Früchte von der ersten Stunde an mitbegründet. Sie stecken voller Vitamin C und Mineralstoffen – doch leider kommen sie bei uns oft mit hohen Pestizidrückständen an und die will man keinesfalls in seinem gesunden Frühstück/Smoothie haben.
Die bessere Alternative für uns sind Schwarze Johannisbeeren oder Brombeeren. Letztere enthalten neben den positiven Inhaltsstoffen wie Vitamin C und E außerdem weniger Kalorien als Goji-Beeren. Der dunkelrote Farbstoff der heimischen Beerenarten hemmt außerdem das Wachstum von Viren, Pilzen und Bakterien. Gute Gründe, um auf die regionalen Superfoods umzusteigen.
Statt Chia-Samen
Leinsamen können es locker mit den viel umworbenen Chia-Samen aufnehmen! Obwohl das heimische Superfood eher unscheinbar wirkt, steckt es voller Ballaststoffe, Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren und knochenstärkendem Calcium. Ins Müsli gestreut, in Brot eingebacken oder in Smoothies gemixt, entfalten die Leinsamen ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften.
Für Veganer haben die exotischen Chia-Samen jedoch einen entscheidenden Vorteil: Ihre geleeartige Konsistenz nach dem Quellen macht die Chia-Samen zu einem prima veganen Ei-Ersatz.
Statt Matcha-Pulver
Exotische Superfoods sind auch beim Tee zu finden: Matcha gilt unter Foodies als DER gesunde Wachmacher überhaupt. Inzwischen wird aber nicht nur heißes Wasser damit aufgebrüht, das Pulver landet auch in Gebackenem oder in Smoothies. Die Blätter der Tencha-Teepflanze werden feinst gemahlen und als Matcha verkauft. Das soll den Stoffwechsel ankurbeln und beim Stressabbau helfen.
Alles Eigenschaften, die auch unser heimisches Superfood kann: Kamillentee beispielsweise wirkt beruhigend und hilft nach einem stressigen Tag dabei zu entspannen. Tee aus Löwenzahn kurbelt den Kreislauf sowie die Verdauung an und wirkt blutdrucksenkend. Die Tasse Tee kann also auch super mit heimischen Kräutern und Blüten schmecken – inklusive gesundheitsfördernder Wirkung.
Statt Weizengras
An immer mehr Saftbars werden mittlerweile "Kurze" mit Weizengras angeboten. Diese sollen dem Immunsystem einen wahren Boost verpassen. Die besondere Wirkung ist hier dem Chlorophyll zu verdanken: Der grüne Farbstoff soll entgiftend wirken, die Wundheilung fördern und die Darmflora unterstützen. Doch allen voran ist so ein "Shot" erst einmal super teuer: Rund 4 Euro muss für den Supertrunk hingeblättert werden.
Doch natürlich gibt es auch hier günstigere und regionale Alternativen zu den exotischen Superfoods: Grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat oder Grünkohl können anstelle des Weizengrasshots in Smoothies verarbeitet oder gedünstet gegessen werden. Sie enthalten ebenfalls wertvolles Chlorophyll sowie weitere Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Wer mag, kann auch das Grün von Karotten, Kohlrabi oder Radieschen in seinen Smoothie mixen.
Unsere Superfood-Alternativen im Video:
Hier finden Sie leckere Beeren-Rezepte!