Grünkern
Lange Zeit war er aus der Mode, weil er weniger fein und hell aussieht als Weizen. Dabei ist Grünkern so gesund wie kaum ein anderes Getreide, ausgesprochen umweltfreundlich und schmeckt dazu noch richtig klasse.
Inhaltsverzeichnis
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Das sollten Sie über Grünkern wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Rezepte mit Grünkern
- Wie gesund ist eigentlich Grünkern?
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Einkaufs- und Küchentipps für Grünkern
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Grünkern
Das sollten Sie über Grünkern wissen
Grünkern nennt man unreif geernteten Dinkel, der geröstet und getrocknet wird. Das gibt ihm nicht nur einen besonders intensiven Geschmack, sondern macht ihn außerdem besonders bekömmlich. Bis der moderne Weizen zu Beginn des letzten Jahrhunderts seinen Urahnen Dinkel von den Feldern verdrängte, war dieser eins der wichtigsten Getreide überhaupt. Inzwischen weiß man ihn wieder mehr zu schätzen, weil diese Getreidesorte weitgehend ohne Pflanzenschutzmittel auskommt. Dazu kommt, dass Grünkern einen noch höheren Nährwert hat als andere Getreidesorten.
Dinkel, der zu Grünkern verarbeitet wird, wird sehr früh geerntet – nämlich dann, wenn die Stärke noch nicht ausgebildet ist und die Körner daher noch weich und saftig sind. Nach dem Dreschen werden sie gedörrt oder geröstet. Früher geschah das in gelochten, eisernen Pfannen über mildem Holzfeuer. Heutzutage nutzt man dafür spezielle Mulden-Darranlagen. So oder so bekommt das Dinkelkorn, das nach dieser Spezialbehandlung Grünkern heißt, die charakteristische oliv-grüne Farbe. Zudem wird es besonders gut haltbar und hart, also mahlfähig.
Herkunft
Auch wenn Grünkern längst in beinahe ganz Nord- und Osteuropa bekannt und beliebt ist – ursprünglich ist Grünkern aus einer Not heraus geboren. Um das Jahr 1660 drohte in Baden eine Hungersnot. Dürreperioden und nasskalte Sommer führten zu jahrelangen Missernten. In ihrer Verzweiflung ernteten die Bauern den Dinkel unreif. Anschließend wurde dieser getrocknet und gedarrt. So entstanden aus einer Notlösung neue leckere Gerichte aus den aromatischen Körnern.
Saison
Da Grünkern ein Trockenprodukt ist, sind die Körner lagerfähig und das ganze Jahr über erhältlich.
Geschmack
Wer Grünkern kennt, schätzt meistens sein herzhaftes und typisches nussartiges und leicht rauchiges Aroma.
Unsere liebsten Rezepte mit Grünkern
Hier gelangen Sie zu allen Grünkern-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Grünkern?
Grünkern als Nervennahrung zu bezeichnen, ist nicht übertrieben: Das Getreide zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Vitaminen der B-Gruppe aus, die wichtig für Gehirn und Nerven sind. Außerdem sind die Mineralstoffe Magnesium und Phosphor, die ebenfalls Balsam fürs Nervenkostüm bedeuten, reichlich enthalten.
Besonders interessant für Vegetarier und Veganer ist nicht nur der hohe Eiweißanteil, sondern außerdem der mit rund 4 Milligramm für ein pflanzliches Lebensmittel hohe Eisengehalt in ganzem Grünkern.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Getreidesorten bekommt Grünkern auch als ganzes Korn selbst Magenempfindlichen in der Regel gut.
Nährwerte von Grünkern pro 100 Gramm | |
---|---|
Kalorien | 324 |
Eiweiß | 11,6 g |
Fett | 2,7 g |
Kohlenhydrate | 63,2 g |
Ballaststoffe | 9 g |
Einkaufs- und Küchentipps für Grünkern
Einkauf
Grünkern bekommt man als ganzes Korn oder zerkleinert als Schrot, Grütze, Flocken, Grieß und – wie andere Getreide – natürlich auch als Mehl.
Wenn Sie nur kleinere Mengen zerkleinerten Grünkern brauchen, fragen Sie im Reformhaus oder im Naturkostladen nach – oft kann man sich das Getreide dort frisch mahlen lassen.
Lagerung
Ganze Körner halten sich bei dunkler, kühler Lagerung ein bis zwei Jahre. Mehl wird wegen des hohen Fettgehalts leicht ranzig. Auch Grieß, Flocken oder Schrot aus Grünkern sollten Sie daher am besten rasch verbrauchen.
Vorbereitung
Zur Vorbereitung der Körner müssen Sie diese nur in ein Sieb geben und gründlich abspülen. Danach kochen Sie diese mit der doppelten Menge Flüssigkeit (Wasser oder Gemüsebrühe) erst 10 Minuten bei starker Hitze, dann lassen Sie alles bei kleiner Hitze zugedeckt 30-40 Minuten ausquellen. Zeit und Energie können Sie sparen, wenn Sie ganzen Grünkern über Nacht in der doppelten Menge frischem, kaltem Wasser einweichen und am nächsten Tag mit dem Einweichwasser zum Kochen bringen. So beträgt die Garzeit nur 10-15 Minuten und außerdem bleiben wertvolle Vitamine erhalten.
Der Grünkern wird besonders knackig-frisch, wenn Sie ihn nach der Vorbereitung für 10 Minuten in den Kühlschrank legen – so haftet auch das Dressing besser.
Zubereitungstipps für Grünkern
In der Küche ist Grünkern so vielseitig verwendbar wie kaum ein anderes Getreide. Ganz bequem kocht es sich natürlich mit Fertigprodukten aus Grünkern – im Reformhaus und Bioladen gibt es eine große Auswahl an Mischungen zum Beispiel für Bratlinge, „Hackbraten“, Suppen und vieles andere. Am besten schmeckt es aber, wenn man Grünkern frisch zubereitet. Die ganzen Körner eignen sich gekocht als Beilage, für „Risotto“ sowie für Suppen, Salate und Eintöpfe. Schrot, Grütze und Grieß aus Grünkern sind eine gute Basis für Klöße, vegetarische Frikadellen und Buletten, fleischlose Füllungen von Kohlrouladen, für Aufläufe oder einen herzhaften Brotaufstrich. Grünkernflocken bringen Abwechslung ins Müsli oder lassen sich zum Binden in Suppen und Saucen streuen.
Das Mehl aus Grünkern eignet sich allerdings, im Gegensatz zu Dinkelmehl, nicht zum Backen.
Wie andere Getreide entfaltet auch Grünkern sein volles Aroma erst im Zusammenspiel mit Kräutern und Gewürzen. Erlaub ist, was gefällt: Petersilie, Thymian und Koriander schmecken beispielsweise gut dazu, ebenso wie Curry, Paprikapulver, Ingwer, Chili oder Piment.
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