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Mental Health Literacy: seelische Belastungen meistern

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 21. Feb. 2022
© Pexels/ Alex Green
© Pexels/ Alex Green

Termindruck, Konflikte oder auch Krisen: Das Leben verlangt uns mitunter viel ab. Da ist es wichtig, psychisch in Balance zu bleiben. Doch viele von uns wissen nicht, wie sie ihr Innenleben pflegen oder wo sie im Fall einer seelischen Belastung Hilfe finden.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist psychische Gesundheitskompetenz?
  2. Anzeichen ernst nehmen
  3. Hilfe zur Selbsthilfe
  4. Stress aktiv begegnen
  5. Gesunde Stimmungsaufheller
  6. Anlaufstellen bei psychischen Problemen
  7. Wissen zum Mitnehmen

Täglich begegnen wir neuen Herausforderungen und möchten überall unser Bestes geben. Hierfür ist nicht nur ein gesunder Körper wichtig, sondern auch eine gesunde Psyche. Im Bereich der körperlichen Gesundheit ist vielen von uns bewusst, was guttut und was hilft: sich mehr bewegen, ausgewogen ernähren, eine Sonnencreme benutzen, um Hautkrebs vorzubeugen oder ärztlichen Rat bei Knieschmerzen aufsuchen. 

Doch was das Innenleben betrifft, gibt es noch Nachholbedarf – obwohl rund 28 Prozent der Deutschen jährlich an einer Depression, Angststörung oder gleich mehreren psychischen Störungen erkranken (1). Sie sind für die Betroffenen und ihre Angehörigen mit massivem Leid verbunden und führen oft zu schwerwiegenden Einschränkungen im beruflichen und sozialen Leben.

Hinzu kommt: Anders als bei einem Beinbruch sprechen viele nicht über ihre seelische Not oder können die Symptome erst gar nicht richtig deuten. Mitunter fehlt schlicht das Wissen, dass einem eine Therapie zusteht oder wo man Hilfe bekommt. Dabei machen unbehandelte Probleme noch kränker. Um all diese Hürden zu überwinden, gesund zu werden und zu bleiben, gilt es die psychische Gesundheitskompetenz zu stärken. 

Was ist psychische Gesundheitskompetenz?

Der Begriff psychische Gesundheitskompetenz wurde 1997 eingeführt und ist im englischsprachigen Raum als Mental Health Literacy bekannt. Per Definition ist damit das Wissen um psychische Störungen, deren Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Prävention gemeint (2).

Mental Health Literacy besteht aus mehreren Komponenten, darunter: 

  • Fähigkeit, die Anzeichen einer psychischen Störung zu erkennen
  • Wissen darüber, welche Faktoren und Ursachen psychische Störungen begünstigen
  • Wissen darüber, was man tun kann, um sich selbst zu helfen
  • Wissen darüber, wo man professionelle Hilfe bekommt
  • Wissen darüber, wie man Informationen zur psychischen Gesundheit einholt
  • Einstellungen, die das Suchen angemessener Hilfe oder Behandlung erleichtern (3)

Merke!
Die psychische Gesundheitskompetenz (englisch Mental Health Literacy) meint das Wissen um psychische Störungen, deren Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Prävention.

Doch wie können Sie Ihre psychische Gesundheitskompetenz verbessern und seelische Belastungen besser meistern? Hier ein paar Maßnahmen.

1. Anzeichen ernst nehmen

Oft bemerken wir zunächst gar nicht, dass etwas nicht stimmt oder tun Warnsignale als vorübergehende Probleme ab, nach dem Motto: Das wird schon wieder. Dabei ist es wichtig, Anzeichen ernst zu nehmen – bei sich und auch bei seinen Mitmenschen. 

Werden Sie hellhörig, wenn Sie über einen längeren Zeitraum erschöpft, niedergeschlagen oder leicht reizbar sind, Ihren Alltag kaum noch bewältigen können, unter Ängsten oder Sorgen leiden. Auch körperliche Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Herzrasen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme deuten darauf hin, dass etwas mit Ihrem Inneren nicht stimmt. Ein offenes Gespräch kann sehr entlastend sein und ist der erste Weg zur Hilfe. Neben Familie, Freundinnen und Freunden ist die eigene Hausärztin oder der eigene Hausarzt eine wichtige Anlaufstelle. 

Lesen Sie mehr: Arztgespräche richtig führen

Merke!
Seelische Belastungen äußern sich ganz unterschiedlich: Sie haben zum Beispiel über einen längeren Zeitraum häufiger Bauch- oder Kopfschmerzen, schlafen schlecht, fühlen sich niedergeschlagen? Sprechen Sie darüber.

2. Hilfe zur Selbsthilfe

Manchmal reichen die Ansprechpersonen auf medizinischer Seite nicht aus, um sich zu informieren und die eigene Situation aktiv zu verbessern. Diese Lücke können Selbsthilfegruppen schließen: Hier treffen sich Betroffene oder Angehörige regelmäßig, um über das zu reden, was sie bewegt. Dieser offene Austausch unter Gleichgesinnten empfinden viele als heilsam. Ein entscheidender Aspekt dabei ist, dass Teilnehmende umfangreiches Wissen und eigene Erfahrungen in die Selbsthilfegruppe einbringen. Indem Sie von- und miteinander lernen, stärken Sie gleichzeitig Ihre psychische Gesundheitskompetenz.

Sie suchen eine Selbsthilfegruppe? Über den Internetauftritt der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen, kurz NAKOS, finden Sie eine aktive Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe: Eine davon ist die Suche mit dem Stichwort der Erkrankung.

Merke!
Menschen mit gleichem Schicksal haben sich etwas zu sagen: Bei regelmäßigen Treffen in einer Selbsthilfegruppe finden Sie Gleichgesinnte und können Informationen austauschen. Das hilft ungemein, seelische Belastungen zu meistern.

3. Stress aktiv begegnen

Wir fahren mit dem Rad zur Arbeit, essen in der Mittagspause eine bunte Bowl statt Schnitzel oder verwöhnen abends die Hände mit einer Feuchtigkeitsmaske: Um unseren Körper fit zu halten, greifen wir auf unterschiedlichsten Maßnahmen zurück. Doch was tun wir für die Pflege unserer Seele? Insbesondere chronischer Stress setzt ihr zu und erhöht das Risiko, an einer psychischen Störung wie Depression oder Angststörung zu erkranken. Daher ist es wichtig, regelmäßig für einen Ausgleich zu sorgen. Das kann ein langer Waldspaziergang, ein heißes Bad, ein gutes Buch oder eine Tasse Tee zum Einschlafen sein.

Vielen finden mehr Gelassenheit und Zufriedenheit durch Meditation. Hiervon gibt es viele Formen – eine unkomplizierte Übung ist der sogenannte Body Scan, der sich insbesondere für Anfänger:innen eignet. Zudem gibt es auch immer mehr Meditations-Apps, die helfen, dem Stress Lebewohl zu sagen. Um im großen Angebot etwas Passendes zu finden, hat sich die Techniker Krankenkasse fünf verschiedene Apps für Sie angeschaut. 

Hier erfahren Sie mehr darüber: Mit Medi­ta­ti­ons-Apps zur inneren Ruhe

Merke!
Mit kleinen Ritualen oder gezielten Entspannungstechniken sorgen Sie für Ausgleich im stressigen Alltag – und können so Ihren Geist gesund halten.

4. Gesunde Stimmungsaufheller

Was wir essen, hat nicht nur Einfluss auf unseren Körper, sondern auch auf unsere Psyche. Hier kommen Happy-Foods ins Spiel: Beispielsweise sorgen B-Vitamine aus Haferflocken, Fleisch sowie Fisch für Nerven wie Drahtseile und beugen gleichzeitig Heißhunger vor, der schlechte Stimmung begünstigen kann. Cashewkerne, Mandeln und Sonnenblumenkerne haben reichlich Tryptophan im Gepäck, woraus Serotonin gebildet wird. Ist das Glückshormon in ausreichender Menge vorhanden, sind wir entspannt und lassen uns nicht so schnell aus der Bahn werfen.

Aber es kommt nicht nur auf die smarte Auswahl an: Achten Sie auf drei regelmäßige Hauptmahlzeiten und nehmen Sie sich genügend Zeit, um sie in Ruhe und mit allen Sinnen zu genießen. Lernen Sie wieder bewusst zu essen. Schnuppern Sie am Gericht, kauen Sie gründlich und legen Sie nach ein paar Bissen das Besteck beiseite. Horchen Sie in sich hinein: Bin ich noch hungrig oder schon angenehm satt? Durch mehr Achtsamkeit können Sie besser spüren, was Ihr Körper benötigt und entschleunigen den Alltag auf einfache Weise. 

Merke!
Ernährung und Psyche hängen enger zusammen, als wir denken. Bestimmte Lebensmittel tun unserem Geist gut und achtsames Essen bremst die Hektik im Alltag aus.

5. Anlaufstellen bei psychischen Problemen

Wer unter seelischen Belastungen leidet, sollte nicht nur darüber sprechen, sondern sich auch helfen lassen. Dafür ist die eigene Hausärztin oder der eigene Hausarzt eine wichtige Anlaufstelle: Diese Person kennt im Idealfall die Krankengeschichte, kann körperlich bedingte Erkrankungen ausschließen und an Psychiater:innen oder Psychotherapeut:innen überweisen. Betroffene können sich aber auch direkt an Psychotherapeut:innen wenden, ohne zuvor ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt einzubeziehen. Eine Übersicht nach Postleitzahl und Kontaktmöglichkeiten finden Sie online unter der Arztsuche von gesund.bund.de.

Die Techniker Krankenkasse bietet zudem Zusatzleistungen an: Der TK-DepressionsCoach richtet sich an Betroffene mit leichten bis mittelschweren Depressionen. Versicherte lernen in etwa sechs Wochen einen neuen Umgang mit ihrer Depression – mithilfe strukturierter Module, intensiver Schreibaufgaben und persönlichen schriftlichen Rückmeldungen durch die Therapeut:innen. Bei konkreten Angststörungen lernen Versicherte mit dem Programm Invirto via App und Virtual-Reality-Brille ihre Angst zu bewältigen.

Doch manchmal ist der Leidensdruck so groß, dass Soforthilfe gefragt ist – vor allem bei Suizidgedanken. Erkrankte und Angehörige können sich zum Beispiel an Seelsorge- und Krisentelefon wenden. Speziell für Kinder oder Jugendliche wurde die Nummer gegen Kummer eingerichtet. Die telefonische Beratung gibt es unter der Rufnummer 116 111 für Kinder und Jugendliche, anonym und kostenlos von montags bis samstags, 14 bis 20 Uhr.

Merke!
Wenn Betroffene Hilfe benötigen, können sie sich an Hausärzt:innen, Psychotherapeut:innen, Seelsorge- und Krisentelefone wenden oder digitale Angebote nutzen. Wenn Kinder und Jugendliche Sorgen haben, können sie die Nummer gegen Kummer anrufen.

Wissen zum Mitnehmen

Während wir sofort ein Pflaster zur Hand haben, wenn ein Mitmensch sich in den Finger geschnitten hat, wissen die wenigsten, was zu tun ist, wenn die Wunde eine seelische ist. Daher gilt es unsere psychische Gesundheitskompetenz (englisch Mental Health Literacy) zu stärken. Per Definition ist damit das Wissen um psychische Störungen, deren Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Prävention gemeint. Sind wir in diesen Bereichen kompetent, können wir seelische Belastungen besser vorbeugen und meistern.

Eine wichtige Maßnahme in puncto Prävention lautet: Begegnen Sie Stress mit kleinen Ritualen, gezielten Entspannungstechniken oder Achtsamkeit beim Essen. Denn wird er zum Dauerbegleiter, steigt das Risiko, etwa an Depression oder Angststörung zu erkranken. 

Wichtig ist auch, Anzeichen einer seelischen Belastung wie chronische Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Schlafprobleme, Bauch- oder Kopfschmerzen ernst zu nehmen und ärztlich abklären zu lassen. Zudem können Betroffene bei psychischen Problemen Psychotherapeut:innen aufsuchen, sich an Seelsorge- und Krisentelefone wenden, digitale Angebote nutzen oder in einer Selbsthilfegruppe beitreten.


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