Diät-Shakes: 15 von 16 fallen durch
Das Magazin Öko-Test hat Diät-Shakes getestet – mit verheerendem Ergebnis: 12 von 16 Shakes bekamen die Note "ungenügend". Der Grund: Aromen, Chlorat, Gentechnik und jede Menge unseriöse Versprechungen.
Schnell und nachhaltig abnehmen, in dem man eine oder mehrere Mahlzeiten am Tag durch spezielle Shakes ersetzt – das klingt verlockend. Kein Wunder, dass die sogenannten niedrig kalorischen Formula-Diäten, wie Diät-Shakes und andere Diät-Fertigmahlzeiten genannt werden, sich hoher Beliebtheit erfreuen.
Das Magazin Ökotest, immer ein Garant für überraschende und unbequeme Erkenntnisse, hat 16 in der Apotheke, der Drogerie und Online erhältliche Shakes unter die Lupe genommen. Das Fazit der Tester: Wer abnehmen möchte, sollte lieber die Finger von Diät-Shakes lassen! In einer Mitteilung von Ökotest heißt es:
"Hauptgrund für das schlechte Abschneiden: zu wenig anwendungsorientierte Hinweise, dafür aber jede Menge Werbesprüche. Und: Die Auflagen der Diätverordnung sind deutlich zu lasch."
Hintergrund: Formula-Diät-Produkte unterliegen den Regularien der Diätverordnung. Pulver, die als Tagesration eingenommen werden, müssen Mindestgehalte an Eiweiß, essenziellen Fettsäuren, Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen enthalten. Auch für den Kaloriengehalt gibt es genaue Vorgaben: Tagesrationen müssen 800 bis 1.200 Kilokalorien enthalten, für eine einzelne Mahlzeit sind 200 bis 400 Kalorien vorgeschrieben.
Bei einigen der gestesteten Shakes liegt der Wert der aufgenommen Kalorien viel zu niedrig, während andere Shakes zu wenig Kalium und Ballaststoffe liefern. Kommentar der Tester:
"Für junge, gesunde Menschen sind diese Einschränkungen noch verkraftbar. Für Menschen mit chronischen Erkrankungen können sie jedoch bereits riskant sein. (...) Werden Formuladiäten falsch angewendet, können erhebliche Nebenwirkungen die Folge sein, etwa Kreislaufstörungen, Verstopfung, Elektrolytverschiebungen oder erhöhte Harnsäurespiegel. Schnelle und ausgeprägte Abnehmkuren bergen zudem ein erhöhtes Risiko für Gallensteinerkrankungen."
Auf keiner Verpackung der gestesteten Shakes, so Ökotest, seien ausreichende Hinweise zu den Risiken bei falscher Einnahme des Produktes abgedruckt. Abgesehen von diesem wichtigen Gesundheitshinweis seien auch die generellen Zubereitungs- und Anwedungsinformationen eher mager. Auch fehle der Hinweis, dass eine nachhaltige Gewichtsreduktion nicht allein durch Shakes, sondern durch eine Umstellung der Lebensweise und körperliche Aktivität zu erreichen sei.
Gen-Soja in einigen Shakes
Was Verbrauchern noch schwerer im Magen liegen dürfte: In drei getesteten Produkten wurden gentechnisch veränderte Bestandteile von Sojabohnen nachgewiesen.
Weitere vier Produkte enthielten erhöhte Mengen der Chemikalien Chlorat beziehungsweise Perchlorat, welche die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse blockieren können.
Überhaupt enthielten die getesteten Shakes jede Menge künstliche Aromen und Süßstoffe.
Nur ein Produkt bekommt "ausreichend"
Das verheerende Testergebnis: Nur ein Produkt, der "Doppelherz Aktiv Diät Shake, Vanille-Geschmack", erreicht die Note "ausreichend". Zwei Produkte wurden mit "mangelhaft" bewertet, die anderen 12 bekamen eine glatte Sechs. Apotheken-Ware schnitt ebenso schlecht ab wie die aus dem Drogerie-Markt.
Dieses miserable Ergebnis unterstreicht die Auffassung, die EAT SMARTER schon immer vertritt: Wer abnehmen möchte, sollte nicht auf Pülverchen vertrauen, sondern sein Leben umkrempeln. Dazu gehört eine ausgewogene, dem individuellen Kalorienbedarf angepasste Ernährung genau so wie Sport, der Spaß macht, fit hält und die für das Abnehmen so wichtigen Muskeln stärkt und erhält.
Den ausführlichen Test lesen Sie in der Februar-Ausgabe von Ökotest.
(lin)