Zimt

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 01. Nov. 2022

Alle Jahre wieder zählt Zimt zu den typisch weihnachtlichen Gewürz-Genüssen. Echte Fans mögen den Geschmack aber auch zu anderen Zeiten. So oder so: Man hat die Wahl zwischen zwei Qualitäten mit unterschiedlichen Eigenschaften.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Zimt wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  2. Unsere liebsten Zimt-Rezepte
  3. Wie gesund ist eigentlich Zimt?
  4. Das könnte Sie auch interessieren
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Zimt
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Zimt
  7. Wissen zum Mitnehmen 

Infografik Zimt

Zimt Warenkunde

Copyright: Jiri Hera – stock.adobe.com

Zimt...

  • ...besänftigt den Magen:
    Einem gereizten Magen bekommt eine Prise Zimt generell gut. Zum einen wirken die ätherischen Öle darin wohltuend, zum anderen haben auch die ebenfalls in Zimt enthaltenen Gerbstoffe und andere sekundäre Pflanzenstoffe einen beruhigenden Effekt.
  • ...hilft der Verdauung:
    Zimt regt die Darmtätigkeit leicht an und macht dank der ätherischen Öle und anderer Inhaltsstoffe schweres Essen bekömmlicher. Er hilft außerdem gegen Blähungen und Völlegefühle nach üppigen Mahlzeiten.
  • ...wirkt entspannend:
    Ob Ceylon- oder Cassia-Zimt: Beide Sorten enthalten je nach Qualität 0,5-4 % ätherische Öle (Zimtaldehyd und Eugenol). Sie sorgen für den typischen Geschmack und Duft von Zimt; außerdem geben sie dem Gewürz seine wärmende und angenehm beruhigende Wirkung.
  • ...kann bei Diabetes gut tun:
    Die Forschungen widersprechen sich zum Teil und sind insgesamt nicht abgeschlossen. Tatsächlich spricht aber alles dafür, dass Zimt einen ausgleichenden Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat und bei Diabetes Typ II helfen kann. Allerdings betonen Experten, dass Zimt auf keinen Fall Medikamente ersetzen oder gar die Krankheit heilen kann!
  • ...ist in Maßen gesund:
    Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat klare Obergrenzen für Zimt festgelegt: 0,1 mg Cumarin pro kg Körpergewicht täglich gelten als unbedenklich. Das entspricht bei Erwachsenen ca. 40 Zimtsternen wöchentlich. Bei Kleinkindern sind die Regeln strenger - hier empfiehlt das BfR pro Woche höchstens 10 Zimtsterne oder 1 Portion Milchreis mit Cassia-Zimt. Noch besser: Die erlaubte Zimtmenge in gesunden Gerichten wie Porridge, Müsli, Naturjoghurt oder herzhaften Gerichten genießen.
  • ...kann viel Cumarin enthalten:
    Wer sehr oft und viel mit Zimt würzt und deshalb Sorge hat, zu viel Cumarin aufzunehmen, der hält sich am besten an Stangenzimt. Der Cumarin-Gehalt liegt bei gemahlenem Zimt bedeutend höher; bei Cassia-Zimt können es 1-12 g pro Kilo sein.
  • ...für Schwangere ist Ceylon-Zimt besser:
    Trotz der Entwarnung des BfR sind werdende sowie stillende Mütter mit Ceylon-Zimt besser bedient, weil er praktisch kein Cumarin enthält. Schließlich kann letzten Endes niemand genau sagen, wie Ungeborene oder Säuglinge auf Cumarin reagieren.
  • ...CO2-Bilanz mittel:
    Mit einem Emissionswert zwischen 130 Gramm und 260 Gramm pro 100 Gramm, liegt die CO2-Bilanz von Zimt im mittleren Bereich. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.

Das sollten Sie über Zimt wissen

Die Portugiesen entdeckten den Zimt, nachdem sie Ceylon erobert hatten und wurden reich dabei, denn sie verlangten den Herrschern des Eilands einen jährlichen Tribut von 125.000 Kilogramm Zimt ab. Im Gegenzug dazu boten sie den Bewohnern den Schutz der Krone Portugals. Später übernahmen die Holländer die Macht und damit das Zimt-Monopol. Sie verteidigten es mit allen Mitteln. So war es beispielsweise verboten, einen Zimtstrauch im eigenen Garten anzupflanzen. Dies wurde mit der Todesstrafe bestraft. Als schließlich die Briten Ceylon eroberten, verlegten die Holländer den Anbau von Zimtbäumen nach Indonesien. Schon bald produzierte der Inselstaat weit mehr Zimt als Ceylon. So entstanden die zwei Sorten, wie sie auch heute noch zu kaufen sind: Ceylon-Zimt und Cassia-Zimt.

Die Herstellung ist bei beiden Sorten gleich. Man schneidet jungen Zimtbäumen die Zweige ab, schält sie, befreit die Rindenstreifen von ihrem Korkmantel und trocknet sie. Dabei rollen sich die Rindenstreifen auf und bekommen ihre typische Form. Echter Ceylon-Zimt kommt meist in dieser Stangenform auf den Markt, Cassia-Zimt wird überwiegend gemahlen und als Pulver verkauft.

Herkunft

Die ursprüngliche Heimat liegt in Indien und Ceylon. Heute kommt das Gewürz auch aus anderen Ländern, vor allem aus China.

Saison

Ob Stange oder Pulver: Zimt bekommt man das ganze Jahr über.

Geschmack

Zimt hat einen sehr ausgeprägten charakteristischen Geschmack und ein sehr intensives, würziges und dabei angenehm süßes Aroma.

Unsere liebsten Zimt-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Zimt-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Zimt?

Ob Ceylon- oder Cassia-Zimt: Beide Sorten enthalten je nach Qualität 0,5 bis 4 Prozent die ätherische Öle Zimtaldehyd und Eugenöl, die für den typischen Geschmack und Duft von Zimt sorgen und ihm außerdem eine wärmende und leicht beruhigende Wirkung geben. Die ätherischen Öle in Zimt sind es, die auf Magen und Darm wohltuend wirken, schweres Essen bekömmlicher machen und gegen Blähungen sowie Völlegefühle nach üppigen Mahlzeiten helfen.

Ob Zimt wirklich gegen Diabetes hilft, indem er sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt, ist umstritten. Die Forschungen dazu widersprechen sich zum Teil und sind insgesamt nicht abgeschlossen (1). Tatsächlich spricht aber vieles dafür, dass Zimt bei Diabetes Typ II einen günstigen Effekt haben kann. Allerdings betonen Experten, dass Zimt auf keinen Fall Medikamente ersetzen oder gar heilen kann.

In den letzten Jahren war öfter von einem schädlichen Stoff namens Cumarin in Zimt die Rede. Untersuchungen der Stiftung Warentest brachten weitgehend Entwarnung. Dabei kamen 51 Zimtprodukte unter die Lupe, mit dem Ergebnis: Ein Erwachsener kann selbst von Zimt mit hohem Cumarinanteil  bedenkenlos täglich bis zu einem halben Teelöffel zu sich nehmen (2).

In Verruf geraten ist vor allem gemahlener Cassia-Zimt, dessen Cumaringehalt besonders hoch sein kann. Ceylon-Zimt und Stangenzimt (auch Cassia) dagegen enthält von diesem Stoff generell nur wenig. Wer trotzdem ganz sichergehen möchte, kauft seinen Zimt am besten im Bioladen, Reformhaus oder in der Apotheke. Bei Cumarin handelt es sich keineswegs um ein "Gift", wie man nach vielen Berichten der letzten Jahre meinen könnte, sondern um einen Naturstoff, der nicht nur dem Cassia-Zimt seine intensive Würze gibt. Weil der aromatische Stoff aber bei empfindlichen Menschen Leberschäden verursachen kann, raten Experten, zimthaltige Lebensmittel nur in Maßen zu essen.

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat klare Obergrenzen für Zimt festgelegt: 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht täglich gelten als unbedenklich. Das entspricht bei Erwachsenen circa 40 Zimtsternen wöchentlich. Bei Kleinkindern sind die Regeln strenger. Hier empfiehlt das BfR pro Woche höchstens 10 Zimtsterne oder 1 Portion Milchreis mit Cassia-Zimt (3).

Nährwerte von Zimt pro 100 Gramm  
Kalorien 272
Eiweiß 4 g
Fett 3 g
Kohlenhydrate 56 g
Ballaststoffe 24 g

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Einkaufs- und Küchentipps für Zimt

Einkauf

Wir Verbraucher können nur bei Zimtstangen erkennen, um welche Sorte es sich handelt. Cassia-Zimtstangen bestehen aus einer relativ dicken, aufgerollten Rinde. Dagegen ähneln die feinen Ceylon-Zimtstangen mit ihren vielen dünnen Schichten einer aufgeschnittenen Zigarre. Ein weiteres Erkennungszeichen ist der Preis: Ceylon-Zimt kostet deutlich mehr als Cassia. Bei gemahlenem Zimt steht auf der Verpackung, um welche Sorte es sich handelt.

Lagerung

Zimt bewahrt man am besten in einem gut verschlossenen Gefäß vor Licht und Wärme geschützt auf. Zimstangen halten sich so mehrere Jahre. Bei gemahlenem Zimt verfliegen die ätherischen Öle und das Aroma schneller. Also lieber nur jeweils kleine Mengen davon kaufen.

Vorbereitung

Wer aus Zimt ein Maximum an Aroma herausholen möchte, mahlt am besten jeweils ein Stück Zimtrinde im Mörser beziehungsweise zerstößt es darin.

Zubereitungstipps für Zimt

Gemahlener Zimt ist perfekt fürs schnelle Abschmecken oder wenn man nur einen Hauch seines intensiven Aromas haben möchte. Es passt übrigens keineswegs nur zu Süßem, sondern gibt auch herzhaften Gerichten wie zum Beispiel Schmortöpfen, Lamm, Tomatensoße und manchem mehr eine leicht orientalische, interessante Note.

Zimtstangen eignen sich für alle herzhaften und süßen Gerichte, denen man ein kräftiges Zimt-Aroma geben möchte (zum Beispiel Suppen, Saucen, Kompott, Rotkohl und Schmorgerichte). Man kocht sie einfach mit bzw. lässt sie im jeweiligen Gericht ziehen.

Wissen zum Mitnehmen 

Zimt kann leicht beruhigend wirken, besänftigt Magen und Darm und hilft bei der Verdauung von fettem bzw. schwerem Essen. Er kann außerdem bei Diabetes günstig wirken, allerdings sind die Experten sich darüber bislang nicht einig.

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