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5 Gründe: Darum sind Tomaten gesund

Von Judith Wagner mit Expertenrat von Dr. med. Carl Meißner
Aktualisiert am 25. Nov. 2024
© Unsplash/ Vince Lee
© Unsplash/ Vince Lee

Egal ob in Salaten, gebraten oder in Form von aromatischen Saucen: Tomaten haben einen festen Platz in unserer Küche. Mehr über die gesundheitlichen Vorteile, wie viel Kalorien unsere roten Lieblinge haben und welche Nährstoffe sie enthalten, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Nährwerte, Vitamine und Mineralstoffe
    1. Vitamin C
    2. Kalium
    3. Folsäure
  2. Tomaten können die Zellmembran schützen
  3. Tomaten können Krankheiten vorbeugen
    1. Herzgesundheit
    2. Krebsvorsorge
  4. Tomaten können die Haut vor Sonnenbrand schützen
  5. Tomaten sind echte Schlankmacher
  6. Tomaten kaufen – gut zu wissen!
  7. Tomaten richtig lagern – so geht's!
  8. Wissen zum Mitnehmen

Zu verdanken haben wir den Anbau in unseren Breitengraden den Eroberern, die die Tomate mit der Kartoffel aus Südamerika nach Europa gebracht haben. Doch schmeckt die Tomate einfach nur gut oder hat sie auch Vorteile für unsere Gesundheit?

Das können wir schon jetzt vorwegnehmen: Tomaten sind gesund! Sie sind eine der wichtigen Nahrungsquellen für das zellschützende Lycopin und liefern zudem Vitamin C, Kalium und Folsäure (1).

1. Nährwerte, Vitamine und Mineralstoffe

Wie viele Kalorien hat eine Tomate? Tomaten gibt es in unzähligen Formen und Größen. Während eine Fleischtomate mit 200 Gramm 38 Kilokalorien liefert, stecken in einer Cherrytomate (20 Gramm) nur 4 Kilokalorien.

Was macht Tomaten gesund? Tomaten enthalten wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Hier finden Sie die Nährwerte von 100 Gramm Tomaten:

Tomaten (rot, roh) pro 100 Gramm
Kalorien 19 kcal
Wasser 95 %
Protein 0,7 g
Kohlenhydrate 3,5 g
Zucker 3,2 g
Ballaststoffe 1 g
Fett 0,1 g

Im unreifen Zustand können Tomaten giftig wirken. Reife Tomaten aber liefern Ihnen viel Flüssigkeit und haben pro 100 Gramm nur 19 Kalorien. Diese Vitamine und Mineralstoffe wirken sich positiv auf unsere Gesundheit aus:

Vitamin C:

Jeder weiß, dass Vitamin C unser Immunsystem stärkt und uns fit hält. Auch in Tomaten finden wir eine große Portion davon. Bereits eine mittelgroße Tomate kann circa 30 Prozent der empfohlenen Tagesdosis liefern.

Kalium:

Kalium ein essenzielles Mineral, welches in unserer Ernährung nicht fehlen sollte, da es verantwortlich für die Blutdruckkontrolle und die Prävention von Herzkreislauferkrankungen ist. Besonders nach einer Grippe können Sie unter Kaliummangel leiden, der sich durch regelmäßigen Tomatenkonsum schnell wieder ausgleichen lässt (2).

Das sagt unser Experte

Dr. med. Meißner
Der Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Palliativ- und Notfallmedizin sowie Ernährungsmedizin leitet als einer der Geschäftsführer das medizinische Versorgungszentrum „Im Altstadtquartier“ in Magdeburg. Außerdem verhilft er Menschen zu einer gesünderen Ernährung, nicht zuletzt durch seine Tätigkeit als Kochbuchautor.

Unser Experte Dr. med. Carl Meißner sagt zum Mineralstoff außerdem: "Kalium ist außerdem für die Herzfunktion wichtig und sorgt zusammen mit seinem Gegenspieler Natrium für einen optimalen Blutkreislauf."

Folsäure:

Auch bekannt unter B9-Vitamin ist Folsäure wichtig für den Gewebeaufbau und die Zellfunktion. Aus diesem Grund gewinnt dieses Vitamin besonders in der Schwangerschaft an Bedeutung – also auch während dieser Zeit sind Tomaten ein sehr gesundheitsförderliches Lebensmittel (3).

Lesen Sie auch: Warenkunde über Tomaten mit Infografik

Merke!
Vitamin C, Folsäure und Kalium sind essenzielle Nährstoffe, die eine gesunde Ernährung ausmachen und allesamt in Tomaten zu finden sind.

2. Tomaten können die Zellmembran schützen

Von allen in Tomaten vorkommenden Pflanzenstoffen ist vor allem das Lycopin bemerkenswert: Lycopin ist ein spezielles Carotinoid mit antioxidativen Eigenschaften. Dieser sekundäre Pflanzenstoff soll die Zellmembranen schützen und kommt in höchster Menge in der Tomatenschale vor (4).

Als Faustregel können Sie sich merken: je röter die Tomate, desto mehr Lycopin enthält sie.

Lycopin ist fettlöslich und kann schon durch ein paar Tropfen Olivenöl freigesetzt werden. Deshalb und auch weil sich Lycopin erst bei höheren Temperaturen richtig entfaltet, findet sich in verarbeiteten Tomatenprodukten sogar ein höherer Lycopin-Gehalt als in rohen Tomaten (5):

Tomatenprodukt Lycopin-Gehalt (in Milligramm pro 100 Gramm)
Tomate (roh) 9,3 mg
Tomatensaft 10,8 mg
Tomatenpüree 16,7 mg
Ketchup 17,2 mg
Tomatensauce 18,8 mg
Tomatenpaste 55,5 mg

Obwohl der Lycopin-Gehalt in den verarbeiteten Produkten in viel höheren Dosen vorkommt, sollten Sie nicht auf den Verzehr von frischen Tomaten verzichten. Besonders bei Fertigprodukten ist Vorsicht geboten, da ihnen häufig Zucker und Geschmacksverstärker zugesetzt sind. Außerdem besteht die Gefahr, dass andere wichtige Nährstoffe der Tomaten bei der Zubereitung durch hohe Temperaturen „verkochen“ und vom Körper nicht mehr aufgenommen werden können.

Merke!
Lycopin kann Ihre Zellmembran schützen und kommt vor allem in der Schale der Tomate vor. Durch starke Hitze setzt sich der Stoff besonders gut frei, sodass sich der Lycopin-Gehalt in Tomatensauce noch erhöht.

3. Tomaten können Krankheiten vorbeugen

Der regelmäßige Konsum von Tomaten und Produkten auf Tomatenbasis wurde in der Forschung mit einigen positiven Eigenschaften im Bezug auf Herzkrankheiten, Krebsvorsorge und der Hautgesundheit in Verbindung gebracht:

Herzgesundheit:

Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Schlaganfälle und Herzinfarkte, die häufigste Todesursache. Besonders ein niedriger Wert an Lycopin und Beta-Carotin sollen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen – beides Stoffe, die in Tomaten vorkommen (6).

Weitere Studien konnten belegen, dass sich das Lycopin in Tomaten auch positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken und das „schlechte“ LDL-Cholesterin wirksam senken kann (7). Auch können Tomaten laut diesen Studien Entzündungen hemmen und eine schützende Wirkung auf die innere Schicht unserer Blutgefäße haben, womit das Risiko einer Blutgerinnung reduziert werden kann (8).

Krebsvorsorge:

Auch hier ist es wieder das in Tomaten enthaltene Lycopin, welches eine wichtige Rolle in den Forschungen zur Krebsprävention spielt.

Einige Humanstudien konnten bestätigen, dass das zu sich genommene Lycopin im Körper eine Art Schutzwirkung entwickelt und so auch bestimmte Krebsarten vorbeugen kann. Eine Studie an Frauen konnte beispielsweise bestätigen, dass eine hohe Konzentration von Carotinoiden vor Brustkrebs schützen kann (9).

Weiter konnten Beobachtungsstudien einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Tomaten und Tomatenprodukten und weniger Fällen von Prostata-, Lungen- und Magenkrebs feststellen (10).

Merke!
Auch im Bezug auf Herzgesundheit und Krebsvorsorge kann das in Tomaten enthaltene Lycopin einen entscheidenden Beitrag leisten.

4. Tomaten können die Haut vor Sonnenbrand schützen

Nein, damit meinen wir nicht, dass Sie beim nächsten Badeurlaub Ihren Körper mit Tomaten einreiben sollen, denn tatsächlich kann der Verzehr von Tomaten ein natürlicher Sonnenschutz sein.

Dies haben vor einigen Jahren die Forscher der Universität Düsseldorf in einer Studie herausgearbeitet. Auch hier ist es wieder das Carotinoid Lycopin, welches diesen Effekt hervorruft (11)

Trotzdem sollten Sie im Sommer niemals auf den Sonnenschutz verzichten. Ein Sonnenbrand mag zwar in schön gebräunter Haut enden, lässt aber auch das Risiko für Hautkrebs in die Höhe schnellen. Für einen gesunden Hautteint ist Geduld gefragt – denn auch mit Sonnenschutz bräunt sich Ihre Haut, wenn auch ein bisschen langsamer.

Merke!
Wer viel Tomaten zu sich nimmt, kann das Risiko für einen Sonnenbrand verringern. Allerdings ist es nicht ratsam, im Sommer auf weiteren Sonnenschutz zu verzichten.

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5. Tomaten sind echte Schlankmacher

Neben diesen wirklich starken Argumenten für die gesundheitsförderliche Wirkung von Tomaten sollte auch ein Blick auf die Vorteile von Tomaten in Ihrer alltäglichen Ernährung geworfen werden, denn "ein täglicher Verzehr von 250 Gramm Tomaten ist gesund", verrät unser Experte Dr. med. Meißner.

Tomaten bestehen zu 95 Prozent aus Wasser, womit sie von Natur aus nicht besonders viele Kalorien haben. Wie oben in der Nährwerttabelle schon aufgelistet, enthalten 100 Gramm Tomaten gerade einmal 19 Kalorien.

Damit eignen sich Tomaten hervorragend als gesunden Snack für zwischendurch, der Nährstoffe liefert, kaum aufs Kalorienkonto schlägt und durch den hohen Wasseranteil trotzdem Ihren Magen füllt. Ideal also für alle, die ein paar Kilos verlieren wollen.

Idealerweise lassen sich Tomaten mit allen Gemüse, Fleisch- oder Fischsorten kombinieren, sodass in Ihrer Küche keine Langeweile aufkommt.

Merke!
Tomaten weisem neben zahlreichen Nährstoffen einen Wasseranteil von 95 Prozent auf, was das rote Gemüse zu einem echten Schlankmacher werden lässt.

In diesem Video erfahren Sie, wie Sie Tomaten am besten waschen, putzen und entkernen:

Außerdem im Video: 

Tomaten kaufen – gut zu wissen!

Vorsichtig sollten Sie beim Reifegrad von Tomaten werden. Noch grüne, unreife Tomaten enthalten Solanin, ein Stoff, der bei erhöhter Aufnahme hochgiftig wirken kann. Lassen Sie sich aber nicht von allen grünen Tomaten, die Sie auf dem Markt finden abschrecken: Manche Tomatensorten haben im reifen Zustand grüne Streifen und sind absolut ungefährlich.

Sollten Sie unsicher sein, kann immer eine Nachfrage beim Händler helfen oder Sie greifen auf den Drucktest zurück. Gibt das Fruchtfleisch auf einen Fingerdruck hin leicht nach, dann ist die Tomate reif (12).

Ärgern Sie sich auch manchmal, dass die Tomaten aus dem Supermarkt eher lasch und wässrig schmecken? Die Erklärung dafür liegt darin, dass die Tomaten für den Massenkonsum häufig noch grün geerntet werden, damit sie den Transport überstehen. Vor dem Verkauf wird den Tomaten dann Ethylen-Gas zugesetzt, damit sie schneller reifen. Dies hat allerdings einen nicht unerheblichen Geschmacksverlust zur Folge. Wir empfehlen daher, Tomaten immer regional und möglichst in Bio-Qualität zu kaufen (13).

Merke!
Achten Sie beim Einkauf von Tomaten auf den Reifegrad und bevorzugen Sie regionale und im besten Fall Bio-Tomaten.

Tomaten richtig lagern – so geht's!

Hilfreiche Tipps:

  • Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank (da das Gemüse sehr kälteempfindlich ist, können Tomaten ihr volles Aroma am besten bei Zimmertemperatur entfalten).
  • Tomaten reifen, indem sie Ethylen-Gas produzieren. Dies hat den Nachteil, dass Tomaten nicht in der Nähe von anderen Gemüsesorten, wie beispielsweise Salatgurken gelagert werden sollten, da diese durch die Gase sehr schnell weich und ungenießbar werden.
  • Frische Tomaten sollten innerhalb von vier bis fünf Tagen aufgebraucht werden: zu viel Licht, Wärme und Sauerstoff verringern den Gehalt an gesunden Nährstoffen.
  • Sollten Sie einmal zu viele Tomaten übrighaben, kochen Sie einfach eine unserer Tomatensaucen und frieren diese auf Vorrat ein!

Hier gibt es leckere Tomaten-Rezepte.

Wissen zum Mitnehmen

Tomaten sind saftig, süß, und stecken voller Antioxidantien, die bei der Bekämpfung verschiedener Krankheiten helfen können. Außerdem soll das in Tomaten vorkommende Lycopin die Herzgesundheit verbessern, bei der Krebsvorsorge eine schützende Wirkung erzielen und die Haut vor UV-Strahlen schützen.

Weiter können Tomaten aber auch ein idealer Begleiter für eine gesunde Ernährung sein und durch ihren fruchtigen Geschmack sehr vielseitig in die alltägliche Ernährung integriert werden. Ob im Salat, auf dem Brot, in der Suppe oder im Ofen: Tomaten haben nur wenige Kalorien, wertvolle Nährstoffe und gehören somit zu den Schlankmacher-Lebensmitteln, die Sie ohne schlechtes Gewissen in Ihren Speiseplan integrieren können. 

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
 
Vielen Dank für diesen sehr interessanten Artikel! Ich muss sagen, dass ich Tomaten seit meiner Kindheit sehr gerne esse und ich fühle mich jetzt umso mehr in meiner Meinung bestätigt. Bezüglich der Lagerung hatte ich bereits einige Probleme, daher sind vor allem die Tipps für mich sehr hilfreich.
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