Dickmilch

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 14. Okt. 2022
Dickmilch ist eigentlich sauer gewordene Milch @ Rob Stark
Dickmilch ist eigentlich sauer gewordene Milch @ Rob Stark

Paradox, aber wahr: Dickmilch macht schlank – vor allem, wenn man sie in der fettarmen Variante wählt. Lesen Sie, was das Besondere an Dickmilch ausmacht und welche Vorzüge sie zu bieten hat.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Dickmilch wissen
    1. Herkunft 
    2. Saison
    3. Geschmack
  2. Unsere liebsten Dickmilch-Rezepte
  3. Wie gesund ist eigentlich Dickmilch?
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Dickmilch
    1. Einkauf
    2. Lagerung
  5. Zubereitungstipps für Dickmilch

Das sollten Sie über Dickmilch wissen

Der Name sagt hier im Prinzip (fast) alles: Dickmilch ist nichts anderes als dick gewordene Milch. Zu Zeiten, als noch niemand Kühlschränke kannte, entstand sie, anfangs vermutlich ohne Absicht, einfach durch Wärmeeinwirkung. Lässt man unbehandelte Milch nämlich bei Temperaturen ab etwa 18 Grad länger stehen, wird sie sauer und dickt ein. Verdorben ist sie deshalb keineswegs, stattdessen gilt Dickmilch zu Recht als ausgesprochen lecker und obendrein bekömmlich. Das liegt daran, dass sie besonders viele Milchsäurebakterien enthält und dadurch zum Beispiel leicht verdaulich ist.

In der modernen Molkerei-Industrie stellt man die Milch natürlich nicht einfach bei hoher Zimmertemperatur her, sondern nutzt zum Produzieren von Dickmilch hygienische maschinelle Methoden. Das Prinzip ist aber das gleiche wie schon zu Ur-Omas Zeiten, und es funktioniert auch mit fettarmer Milch. Dickmilch gibt es deswegen in mehreren Fettstufen, je nachdem, ob sie aus Vollmilch, fettarmer Milch oder unter Zusatz von Sahne hergestellt wird.

Herkunft 

Wie lange es Dickmilch schon gibt, lässt sich kaum feststellen. Bekannt ist sie überall dort, wo man Kuhmilch trinkt und verarbeitet.

Saison

Dickmilch können Sie das ganze Jahr über bekommen.

Geschmack

Dickmilch schmeckt säuerlich und ähnelt dem Joghurt, ihre Konsistenz ist aber etwas cremiger.

Unsere liebsten Dickmilch-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Dickmilch-Rezepten. 

Wie gesund ist eigentlich Dickmilch?

Da Dickmilch durch die Aktivität von Milchsäurebakterien entsteht, gehört sie zu den Lebensmitteln, die vor allem für eine gesunde Darmflora günstig sind. Auch einem empfindlichem Magen bekommt Dickmilch besonders gut, weil die Milchsäurebakterien das schwer verdauliche Casein aus der Milch aufspalten. Gleichzeitig bauen sie auch einen Teil des Milchzuckers ab. Deshalb vertragen häufig auch Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit Dickmilch ohne Probleme. Ganz verschwindet der Milchzucker allerdings nicht. Wer an einer starken Laktoseintoleranz leidet, kann auch auf Dickmilch empfindlich reagieren.

Ansonsten gilt bei Dickmilch: Sie ist genauso gesund wie Milch, enthält also vor allem knochenstärkendes Calcium plus Proteine. Trotz des Namens muss Dickmilch auch keineswegs ein Dickmacher sein. Wer auf seine Figur achtet, kann sie auch in der fettarmen Variante bekommen, die ebenfalls alle wichtigen Nährstoffe enthält.

Nährwerte von Dickmilch pro 100 ml  
Kalorien 61
Eiweiß 3,3 g
Fett 3,5 g
Kohlenhydrate 4 g
Ballaststoffe 0 g

Einkaufs- und Küchentipps für Dickmilch

Einkauf

Sie bekommen Dickmilch pur mit 10 Prozent, 3,5 Prozent oder 1,5 Prozent Fett und haben außerdem die Wahl zwischen diversen Dickmilchprodukten mit Frucht- und Zuckerzusatz. Wenn Sie auf Kalorien achten, kaufen Sie am besten die milde Version aus fettarmer Milch mit 1,5 Prozent und verzichten auf Dickmilch mit Zuckerzusatz.

Lagerung

Bewahren Sie Dickmilch bei etwa 5-8 Grad Celsius im Kühlschrank auf. Niedrigere Temperaturen schaden natürlich nicht. Je kühler die Lagertemperatur, desto länger hält sich die Dickmilch frisch.

Zubereitungstipps für Dickmilch

In der traditionellen deutschen Bauernküche hatte Dickmilch früher vor allem im Sommer ihren festen Platz als erfrischende und preiswerte Basis für einfache Mahlzeiten. So kennt man in Norddeutschland zum Beispiel Dickmilch mit Zucker und zerbröseltem Schwarzbrot; in anderen Regionen war und ist gut gekühlte Dickmilch mit Zimt-Zucker beliebt. Auch die süddeutsche Herbstmilchsuppe besteht hauptsächlich aus Dickmilch.

Es muss aber nicht immer ganz so schlicht sein – Dickmilch eignet sich auch für feinere Gerichte wie raffinierte Kaltschalen mit frischen Früchten, leckere pikante und süße Drinks oder Cremes und andere Desserts der etwas edleren Art. Sie können mit Dickmilch aber auch pikante Gerichte wie zum Beispiel unser leckeres Kräuter-Kartoffelpüree, einen Kartoffel-Bohnen-Salat mit Matjes oder einen Kichererbsen-Dip zubereiten. Und, nicht zu vergessen: Natürlich passt Dickmilch auch wunderbar zu Müsli!

Sie können Dickmilch ganz leicht selbst machen. Alles, was Sie brauchen: 1 Liter frische Rohmilch in ein sauberes Gefäß geben, einige Tropfen frisch gepressten Zitronensaft dazugeben und abgedeckt über Nacht bei 18-20 Grad stehen lassen. Schon können Sie morgens frische Dickmilch genießen! Wenn Sie nicht alles verbrauchen, stellen Sie den Rest natürlich in den Kühlschrank. 

Es geht aber auch mit pasteurisierter und mit H-Milch. Dafür brauchen Sie allerdings spezielle Dickmilch-Kulturen bzw. lebende Milchsäurebakterien, die Sie im Reformhaus kaufen können. Interessant für echte Dickmilch-Fans: Einmal zubereitet, können Sie mit einem Rest der angesetzten Ihre Milch immer wieder neu „impfen“ und andicken.

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