Wissenschaftlich geprüft

Steinpilze

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 27. Okt. 2022

Die Saison sollte genutzt werden: EAT SMARTER verrät in der Warenkunde Steinpilze, was Sie bei Einkauf, Lagerung und Zubereitung von Steinpilzen beachten sollten und wie gesund der leckere Pilz ist.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Steinpilzen
  2. Das sollten Sie über Steinpilze wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  3. Unsere liebsten Steinpilz-Rezepte
  4. Wie gesund sind eigentlich Steinpilze?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Steinpilze
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Steinpilze
  7. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Steinpilze – was ist essbar?
    2. Warum schmecken Steinpilze bitter?

Infografik zu Steinpilzen

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Steinpilz Warenkunde

Copyright: puckillustrations – stock.adobe.com

Steinpilze...

  • ...entwässern auf natürliche Art:
    Sensationelle 1000 Milligramm Kalium pro 50 Gramm machen getrocknete Steinpilze zur perfekten Hilfe bei Flüssigkeitsansammlungen im Körper. Der Mineralstoff bringt den Flüssigkeitshaushalt ins Gleichgewicht und regt die Nierentätigkeit an, sodass überschüssiges Wasser ausgeschieden wird.
  • ...stärken die Knochen:
    Steinpilze enthalten sehr viel Phosphor – das tut Zähnen und Knochen gut und sorgt außerdem für einen besseren Aufbau der Körperzellen.
  • ...liefern viel Eisen:
    In 100 Gramm getrockneten Steinpilzen stecken rund 8,5 Milligramm Eisen. Grund genug für Vegetarier und vor allem Veganer, sie möglichst oft zu essen: Sie helfen dabei, einem Eisenmangel bei Verzicht auf Fleisch und tierische Lebensmittel vorzubeugen.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Steinpilzen gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...enthalten viel Eiweiß:
    Vor allem getrocknete Steinpilze liefern reichlich Proteine: satte 30 Gramm Eiweiß haben sie pro 100 Gramm zu bieten! Auch frische Steinpilze können mit etwa 5,5 Gramm einen guten Beitrag zur Proteinversorgung leisten, das gilt besonders für Vegetarier und Veganer.
  • ...versorgen mit Vitamin D:
    Steinpilze gehören zu den Lebensmitteln, die einen nennenswerten Beitrag zur Vitamin-D-Versorgung leisten können. Speziell wenn die Sonne selten scheint, ist die Zufuhr von Vitamin D über die Ernährung besonders wichtig: Es stärkt nicht nur das Immunsystem – es kann außerdem Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen.
  • ...machen gute Laune:
    Je mehr Serotonin der Körper bildet, desto besser ist unsere Stimmung. Der wichtigste Baustoff für den „Glücksstoff“ Serotonin ist Tryptophan und davon steckt in frischen Steinpilzen mit etwa 210 Milligramm eine ganze Menge!
  • ...können schwer im Magen liegen:
    Steinpilze sind beliebt – doch nicht alle vertragen sie gut. Meist liegt das an dem in Steinpilzen enthaltenen Stoff Chitin, der bei Empfindlichen zu Problemen führt. Häufig hilft es hier Steinpilze nicht roh zu essen und beim Verzehr sehr gut kauen.

Das sollten Sie über Steinpilze wissen

Für viele Gourmets ist der Steinpilz der König der Pilze. Und das aus gutem Grund: Sein angenehm festes, aber zartes und helles Fleisch hat ein unvergleichlich elegantes Aroma und ist auch roh ein Genuss. Nicht nur die Italiener warten daher ungeduldig auf den Start der Saison für ihre geliebten „porcini“, die je nach Sorte schon im Frühsommer beginnt und je nach Wetterlage bis in den späten November hinein andauert.

Herkunft

In unseren Wäldern wird man leider nur noch selten fündig; glückliche Finder halten darum ihren Fundort meist streng geheim. Beim selber sammeln gilt übrigens das Motto „nicht nur Buchen sollst du suchen“, obwohl  Steinpilze sehr oft ganz in der Nähe dieser Laubbäume locken. Sie wachsen aber je nach Jahreszeit und Sorte auch in engster Nachbarschaft von Fichten, Eichen und Kiefern.

Steinpilze wachsen in Laub- und Nadelwäldern und sind am braunen, halbkugeligen Kopf und den weiß-grauen oder weiß-bräunlichen Stielen gut erkennbar. Die Verwechslungsgefahr ist gering – zwar sieht der ungenießbare Gallenröhrling sehr ähnlich aus, aber er verrät sich durch seinen penetrant bitteren Geschmack. Im Zweifelsfall einfach ein kleines Stückchen vom Pilzhut abbrechen, Fingerspitze am Fleisch reiben und mit der Zunge prüfen, ob der Geschmack bitter ist.

In den großen Wäldern Osteuropas, woher das Gros der bei uns erhältlichen Steinpilze kommt, sprießen sie noch etwas üppiger als hierzulande.

Saison

Die ersten Steinpilze heißen nicht umsonst „Sommersteinpilze“: Sie wachsen oft schon im Mai. Andere Sorten gibt es dann ab Anfang bis Mitte Juni. Je kleiner, desto feiner? Diese Regel gilt bei Steinpilzen nicht unbedingt. Selbst wenn ihr „Hut“ einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter erreicht, bleibt ihr Fleisch fest und zart zugleich und behält das typische Waldaroma. Apropos fest: Dieser Konsistenz verdanken Steinpilze ihren Namen.

Geschmack

Steinpilze schmecken nussig und mild, sind aber dennoch intensiv im Geschmack. Der Geruch ist erdig und kann auch als etwas muffig empfunden werden, was sich allerdings beim Kochen ändert.

Sorten

Es gibt unterschiedliche Sorten von Steinpilzen. Am bekanntesten sind wohl die Gemeinen Steinpilze, der Bronze-Röhrling und der Eichen-Steinpilz. Des Weiteren gibt es den Birken-Steinpilz sowie den Rotbraunen Kiefern-Steinpilz.

Unsere liebsten Steinpilz-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Steinpilz-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Steinpilze?

Leider können Steinpilze wie alle Wildpilze auch Schwermetalle und radioaktive Stoffe speichern. Aus diesem Grund rät die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Wildpilzgerichte nicht öfter als einmal pro Woche zu genießen und sich dabei auf etwa 250 Gramm zu beschränken.

Panik ist allerdings nicht nötig: Weil Steinpilze nur kurz Saison haben, ist es kein Drama, wenn wir mal üppiger zuschlagen – das gleicht sich im Lauf des Jahres quasi wieder aus. Babys, Kleinkinder, Schwangere und Stillende verzichten allerdings besser ganz auf Steinpilze!

Außerdem enthalten getrocknete Steinpilze reichlich Eisen, immerhin 8,5 Milligramm pro 100 Gramm. Außerdem kommen auf 100 Gramm getrocknete Steinpilze 2000 Milligramm Kalium, was hervorragend zur Entwässerung des Körpers beiträgt, sowie 30 Gramm Eiweiß (1). Auch zur Vitamin-D-Versorgung tragen sie etwas bei (2) .

Hier finden Sie die Nährwerte von 100 Gramm Steinpilzen im Überblick (3):

Nährwerte von Steinpilzen pro 100 Gramm (roh)  
Kalorien 39
Eiweiß 5,4 g
Fett 0,4 g
Kohlenhydrate 0,5 g
Ballaststoffe 6 g

Einkaufs- und Küchentipps für Steinpilze

Einkauf

Achten Sie beim Kauf auf das Aussehen: Steinpilze sollten glatt, fest und frisch wirken; nicht zu trocken sein, aber auch keine feuchten Stellen haben. Die besten Steinpilze duften dezent nach Wald und haben keine Wurmlöcher! Übrigens: Das Kilo Steinpilze kann bis zu 40 Euro kosten.

Lagerung

Bereiten Sie frische Steinpilze so bald wie möglich zu. Wer sie erst am nächsten Tag verarbeiten möchte, lagert sie am besten trocken und flach ausgebreitet auf einer saugfähigen Unterlage (beispielsweise auf einem mit Küchenpapier ausgelegten Tablett). Dabei gilt: je kühler, desto besser. Aber bitte nicht im Kühlschrank, sondern in der Speisekammer, im Keller oder am offenen Fenster. Wichtig ist, dass Luft daran kommt, damit nichts verdirbt.

Wer selbst auf Pilzsuche geht oder das Glück hat, Steinpilze günstig im Sonderangebot zu ergattern, der kann gut einen Vorrat anlegen. Eine Möglichkeit ist das Einfrieren: Dafür die Steinpilze putzen und säubern, Stielenden abschneiden und dann je nach Geschmack in Scheiben oder Stücke schneiden.

Eine sehr alte zweite Variante, Steinpilze haltbar zu machen, ist das Trocknen. Es hat den Vorzug, dass dabei das köstliche Aroma noch intensiver wird und man nur wenig von den getrockneten Pilzen braucht, um Gerichten den typischen Geschmack zu geben: Steinpilze säubern, putzen und in dünne Scheiben schneiden, dann auf einem Backblech verteilen und bei leicht geöffneter Backofentür (einfach einen Kochlöffelstiel dazwischen klemmen) bei maximal 50 Grad 6 bis 7 Stunden „schrumpeln“ lassen, bis sie "rascheln".

Zum Schluss in saubere Schraubgläser bzw. luftdicht verschließbare Dosen füllen und lichtgeschützt aufbewahren. So vorbereitet halten sich die Steinpilze dann bis zur nächsten Saison.

Vorbereitung

Selbst die schönsten Prachtexemplare verlieren deutlich an Qualität, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen. Am besten wäscht man Steinpilze deshalb überhaupt nicht, und wenn, dann nur ganz kurz unter fließendem Wasser. Anschließend sehr gut abtropfen lassen und zusätzlich mit Küchenpapier gründlich trocken tupfen.

Die beste Vorbereitung für Steinpilze ist das sorgfältige Putzen mit einem kleinen, scharfen Messer und einem Pinsel oder Küchenpapier. Entfernen Sie beim Putzen nicht zu viel: Die Unterseite des Hutes ist besonders nährstoffreich und muss nur herausgeschnitten werden, wenn sie faulig oder madig ist. Die Huthaut (Oberhaut) zieht man nur dann mit dem Messer vorsichtig ab, wenn sehr viel Schmutz und Fremdkörper daran haften.

Zubereitungstipps für Steinpilze

Am meisten Genuss bringen die aromatischen Steinpilze, wenn man ihr festes Fleisch fast pur genießt. Hier erfahren Sie, wie Sie Steinpilze zubereiten können. Getrocknetes Steinpilzpulver gibt zum Beispiel Gulasch, Bratensud, Nudelsaucen oder Kartoffelsuppe einen tollen Geschmack und bindet die Flüssigkeit gleichzeitig etwas.

Sehr lecker schmeckt es auch, wenn man damit eine ganz gewöhnliche Champignon-Sahnesoße abschmeckt! Und falls Sie zu denjenigen Genießern gehören, die ihre Pasta auch gerne mal selbst herstellen: Ein paar Teelöffel Steinpilzpulver machen Ihre hausgemachten Nudeln zum Gedicht.

FAQs – die häufigsten Fragen

Warum werden Steinpilze blau?

Steinpilze verfärben sich beim Anschneiden sowie beim Druck auf die Röhren nicht. Werden Röhren und Schnittstellen allerdings bei Berührung blau, haben Sie höchstwahrscheinlich einen Maronen-Röhrling vor sich, der dem Steinpilz sehr ähnlich und ebenfalls essbar ist. Dieser Pilz färbt sich bei der Einwirkung von Luftsauerstoff blau. Diese Reaktion ist ebenfalls bei den essbaren Flockenstieligen Hexen-Röhrlingen sowie bei den Rotfuß-Röhrlingen zu beobachten.

Warum schmecken Steinpilze bitter?

Wenn Steinpilze bitter schmecken, sind es vermutlich keine. Meist handelt es sich dann um Gallenröhrlinge, die sehr bitter im Geschmack sind.

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
 
Seit ich EAT SMATER zum ersten Mal gekauft habe und diverse Gerichte ausprobiert habe -unser Klassiker ist das Erdnuss-Curry- bin ich restlos begeistert. Zum Artikel .. sowohl die Informationen sind hilfreich als auch die Anregungen sehr vielseitig und interessant. Vielen Dank und weiter so .. :-))
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