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Lebkuchen

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 19. Nov. 2021
Lebkuchen: saftig und lecker | Photo: © Unsplash/ Oriol Portell
Lebkuchen: saftig und lecker | Photo: © Unsplash/ Oriol Portell

Gute Nachricht für Naschkatzen: Lebkuchen können sie sich ruhig mal gönnen, denn das traditionsreiche Gebäck mit Nüssen und vielen Gewürzen gehört zu den durchaus gesunden Genüssen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über die Lebkuchen wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  2. Unsere liebsten Lebkuchen-Rezepte
  3. Wie gesund ist eigentlich Lebkuchen?
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Lebkuchen
    1. Einkauf
    2. Lagerung
  5. Zubereitungstipps für Lebkuchen
  6. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Wie Lebkuchenteig lagern?
    2. Warum Lebkuchen mit Milch bestreichen?
    3. Lebkuchengewürz – wofür?

Das sollten Sie über die Lebkuchen wissen

Ursprünglich hat Lebkuchen zwar nichts mit Weihnachten zu tun, aber seit Jahrhunderten gehört er zur Vorweihnachtszeit wie der Adventskranz oder der Adventskalender. Immerhin wird daraus unter anderem auch eine der beliebtesten Vorweihnachts-Überraschungen, das Lebkuchen- oder Pfefferkuchenhaus, gebaut. Lebkuchen gehören auf den "bunten Teller", bei manchem auch an den Christbaum, und auf dem Weihnachtsmarkt verspeist man ihn gern mit einem Glas heißem Punsch. Weihnachtsplätzchen Rezepte gehören insgesamt einfach dazu.

Am bekanntesten und begehrtesten sind die Nürnberger Lebkuchen und die Aachener Printen. Ebenfalls gerühmt von Kennern: Basler Leckerli, Arzberger Lebkuchen, Bentheimer Moppen und Pulsnitzer Pfefferkuchen. Bei uns selten, aber eine Sünde wert: Lebkuchen aus dem französischen Dijon oder dem dänischen Christiansfeld. Vor allem bis zum Ersten Weltkrieg galten hierzulande auch die berühmten "Thorner Kathrinchen" aus dem seit 1919 polnischen Thorn (heute Torun) als besondere Leckerei.

All diesen Variationen und Spezialitäten ist übrigens gemeinsam, dass sie ohne Hefe zubereitet werden. Stattdessen verwendet man als Triebmittel Hirschhornsalz oder Pottasche beziehungsweise beides. Das gibt dem Teig einen leicht bitteren Geschmack und sorgt für ein lockeres Aufgehen der Fladen beim Backen.

Herkunft

Die ersten gewürzten Honigkuchen gab es bereits um das Jahr 350 vor Christi Geburt. Lebkuchen, wie wir sie heute kennen, waren dann etwa ab 1296 in Ulm als Pfefferkuchen bekannt; ungefähr 100 Jahre später tauchten sie in Nürnberg auf. Seitdem sind die Lebkuchen aus der fränkischen Stadt geradezu ein Synonym für Weihnachtsgebäck.

Von hier kamen schon im 15. Jahrhundert die feinsten Exemplare, denn die Nürnberger Händler hatten ein Monopol für den Gewürzhandel und kontrollierten den gesamten Handel mit Gewürzen in den Hauptumschlagshäfen Genua und Venedig. Zudem floss um Nürnberg der Honig geradezu in Strömen, denn riesige Wälder beherbergten hier zahlreiche Bienenvölker. Die Kombination aus deren Nektar und den kostbaren Ladungen der großen Gewürzschiffe aus dem Orient ergab dann die köstlichen Kuchen.

Saison

Theoretisch gibt es die Zutaten für Lebkuchen zwar das ganze Jahr über, ihre Hauptsaison liegt aber trotzdem traditionell in der Advents- und Weihnachtszeit.

Geschmack

Typischerweise kommen in Lebkuchen die Gewürze Ingwer, Anis, Muskat, Zimt, Kardamom und Koriander vor, die den Geschmack maßgeblich prägen. Aufgrund der Gewürze wird Lebkuchen auch als Pfefferkuchen bezeichnet, da im Mittelalter viele Bürger die exotischen Gewürze aus fremden Ländern als Pfeffer bezeichneten. Aber auch der Name Honigkuchen ist für Lebkuchen gebräuchlich, was auf die Zutat Bienenhonig zurückzuführen ist. Daher schmeckt Lebkuchen aromatisch süß.

Sorten

Lebkuchen gibt es in verschiedenen Sorten. Die einzelnen Sorten zeichnen sich durch die unterschiedlichsten Zutaten aus. So gibt es auf Oblaten gebackene Lebkuchen, Oblaten-Lebkuchen, feine Oblaten-Lebkuchen, Haselnuss-, Mandel-, Walnuss- oder Nuss-Lebkuchen, Elisenlebkuchen, Marzipan-Lebkuchen, Makronen-Lebkuchen, weiße sowie braune Lebkuchen, Honiglebkuchen und -kuchen, Dominosteine, Printen sowie Spitzkuchen.

Unsere liebsten Lebkuchen-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Lebkuchen-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Lebkuchen?

Wer gerne Lebkuchen nascht, kann das guten Gewissens tun: Das Gebäck glänzt mit relativ niedrigem Fettgehalt (Ausnahme: Lebkuchen mit Schokoüberzug) und reichlich Gewürzen, die dem Körper gut tun.

Die typischen Lebkuchengewürze wie Anis, Kardamom, Nelken, Koriander, Piment, Ingwer und Zimt beruhigen den Magen, regen die Verdauung an, entkrampfen und fördern die Gallenfunktion (1).

Durch den hohen Nussanteil bringen es Lebkuchen guter Qualität außerdem auf einen beachtlichen Gehalt an Ballaststoffen, die schnell sättigen und dafür sorgen, dass man nicht allzu viel davon nascht (2). Das macht nicht zuletzt deshalb Sinn, weil Lebkuchen trotz allem nicht unbedingt zu den kalorienarmen Leckerbissen zählen.

Hier finden Sie die Nährwerte von 100 Gramm Lebkuchen im Überblick (3):

Nährwerte von Lebkuchen pro 100 Gramm  
Kalorien 395
Eiweiß 11 g
Fett 14,1 g
Kohlenhydrate 54 g
Ballaststoffe 3,5 g

Einkaufs- und Küchentipps für Lebkuchen

Einkauf

Wie jeder Lebkuchen-Liebhaber aus eigener Erfahrung weiß, ist Lebkuchen keineswegs gleich Lebkuchen. Während manche geradezu auf der Zunge zergehen, schmecken andere – meist von der ganz billigen Sorte – eher mehlig-zäh. Auch bei der Würze können die Unterschiede erheblich sein: Duften einige schon beim Öffnen der Verpackung höchst verführerisch und exotisch, bleiben viele seltsam geschmacksneutral und sind einfach nur süß.

Der Preis alleine garantiert noch keine Qualität, wenn er auch in der Regel als Gradmesser für beste Zutaten gelten darf. Denn das Haupt-Qualitätskriterium bei allen Arten und Sorten ist der Haselnuss- oder Mandelanteil. Je höher der nämlich ist, desto lockerer und feiner schmeckt der süße Fladen auch. "Meisterlebkuchen" zum Beispiel müssen mindestens 12,5 Prozent Mandeln oder Haselnusskerne enthalten. Zu Recht berühmt sind Elisenlebkuchen, denn darin stecken mindestens 25 Prozent Mandeln und/oder Haselnüsse.

Lagerung

Damit Lebkuchen schön saftig bleibt, bewahren Sie ihn am besten in einer fest schließenden Dose auf.

Zubereitungstipps für Lebkuchen

Kann man mit Lebkuchen denn etwas anderes anstellen, als sie zu vernaschen? Durchaus: Das Kochen mit Lebkuchen zum Beispiel hat eine lange Tradition und peppt den vorweihnachtlich-winterlichen Speisezettel auf. Fast alle Sorten ohne Schokoladeanteil beziehungsweise Schoko- oder Zuckerüberzug eignen sich ganz besonders natürlich Soßenlebkuchen.

Diese Variante nimmt man in der süd- und südostdeutschen und in der böhmischen Küche auch gern zum Verfeinern und Binden dunkler Saucen sowie für Rotkohl und andere, kräftige Gerichte. Man zerbröselt die Kuchen und weicht sie je nach Rezept dann in Flüssigkeiten wie Wasser, Milch, Sahne oder Wein ein. Auch der rheinische Sauerbraten wäre ohne Lebkuchen nicht wirklich echt!

FAQs – die häufigsten Fragen

Wie Lebkuchenteig lagern?

Braunen Lebkuchen-Teig können Sie bis zu vier Monate gekühlt lagern. In dieser Zeit bilden sich Säuren im Teig, die den Geschmack des Gebäcks intensivieren und den Teig auflockern. Die Hauptbestandteile des klassischen Lebkuchenrezepts sind Honig und Zucker, wodurch der Teig eine konservierende Eigenschaft bekommt. Dadurch verdirbt er auch nach längerer Lagerzeit nicht.

Warum Lebkuchen mit Milch bestreichen?

Lebkuchen werden vor dem Backen häufig mit Milch bestrichen, damit sie nach dem Backen schön glänzen.

Lebkuchengewürz – wofür?

Lebkuchengewürz passt herrlich in die Weihnachtszeit. Mit dem Gewürz lassen sich Kaffeezubereitungen, Joghurt, Süßspeisen und Glühwein ideal verfeinern.

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