Trenndiät – abnehmen mit Trennkost?
Früher war diese Ernährungsform sehr beliebt, da sich die Trennkost zum Abnehmen eignet. Doch gelingt es wirklich und ist Trennkost gesund oder ungesund? Hier erfahren Sie mehr über die Trennkost-Diät.
Inhaltsverzeichnis
- Ist Trennkost gesund?
- Trennkost – Vor- und Nachteile
- Trennkost – zum Abnehmen geeignet?
- Wissen zum Mitnehmen
Die Trennkost geht auf den amerikanischen Arzt Howard Hay zurück, der diese Ernährungsform Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte. Doch was ist Trennkost genau und wie funktioniert Trennkost? Bei der Trennkost-Ernährung sollen Proteine und Kohlenhydrate getrennt voneinander gegessen werden, wodurch Sie gesünder werden und das gewünschte Gewicht erreicht werden kann.
Ist Trennkost gesund?
Die Idee der Trennkost basiert auf der Annahme, dass der Körper durch falsche Ernährung übersäuert. Die Folgen einer solchen Vergiftung sind demnach "Schlacken", die zu Leiden wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck bis hin zum Herzinfarkt führen können. Inzwischen ist allerdings klar: Überschüssige Säuren neutralisiert der Körper oder scheidet sie einfach aus, Schlacken entstehen zwar bei der Verbrennung von Kohle im Ofen, nicht aber beim Stoffwechsel von Menschen.
Gegen die angebliche Übersäuerung des Körpers hat Hay die Ernährungsregeln der Trennkost aufgestellt: Um die Nahrung vollständig zu verdauen, sollen Kohlenhydrate und Eiweiße nur getrennt voneinander verzehrt werden, zudem gibt es einige neutrale Nahrungsmittel. Entsprechend dürfen bei einer Mahlzeit Nudeln oder Kartoffeln (Kohlenhydratgruppe) nicht mit eiweißhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch, Hühnereiern oder Käse kombiniert werden. Gemüse und Salat gehen dagegen immer, weil sie vermeintlich zur neutralen Gruppe gehören.
Aber auch das ist falsch, denn der menschliche Körper ist keinesfalls überfordert, wenn er Eiweiße und Kohlenhydrate gleichzeitig verdauen soll. Zudem ist eine Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß praktisch kaum möglich und im Alltag sehr schwer umzusetzen.
Trennkost – Vor- und Nachteile
Man nahm damals an, dass durch eine gemeinsame Aufnahme von Kohlenhydraten und Eiweißen im Körper schädliche Säuren entstehen – doch diese Behauptung wurde längst widerlegt. Denn der Körper besitzt ein eigenes Regulationssystem, welches die Bildung schädlicher Säuren verhindert.
Zudem kommen in der Natur Kohlenhydrate und Proteine gemeinsam vor – beispielsweise in der für den Körper in der Regel nicht schädlichen Muttermilch. Fast alle Lebensmittel enthalten eine Kombination aus Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß und in der Nahrungsmittelaufnahme gibt es für den Körper einige sehr wertvolle Kombinationen – beispielsweise Getreide mit Milch oder Kartoffeln mit Eiern, durch die der Körper die enthaltenen Proteine besonders gut verwerten kann. Zudem kann es bei einer strikten Einhaltung der Trenndiät zu einem Nährstoffmangel kommen – Eiweiß, lebenswichtige Fettsäuren sowie weitere Nährstoffe können unter Umständen nicht ausreichend zugeführt werden. Und wer, wie in der Trennkost empfohlen, sehr wenige Milchprodukte isst, riskiert einen Kalziummangel.
Doch nicht alles an der Trennkost-Ernährung ist schlecht, denn die Trenndiät setzt auf reichlich Ballaststoffe und verzichtet überwiegend auf Fleisch und Eier. Zudem wird auf die Aufnahme von Fett und Kohlenhydraten geachtet, was durchaus gesundheitliche Vorteile mit sich bringt und auch zu einem Gewichtsverlust führen kann.
Dennoch: Wer wenig Fleisch und viel Gemüse, Obst oder Salat isst, ernährt sich gesund und kalorienarm – doch das hat eigentlich nichts mit Trennkost zu tun.
Wenn Sie mehr zum Thema Trennkost für Anfänger, zu den Trennkost-Regeln oder zum Trennkost-Plan lesen möchten, Lesen Sie unbedingt unseren Artikel “Haysche Trennkost – sinnvoll oder nicht?”.
Trennkost – zum Abnehmen geeignet?
Mit Trennkost abzunehmen ist durchaus möglich, da der Gewichtsverlust immer durch eine bewusste Kalorienzufuhr und einen vermehrten Kalorienverbrauch begünstigt wird. Auf den Punkt: Wer mehr verbraucht als aufnimmt, nimmt automatisch ab. Dies kann auch problemlos mit der Trennkost-Ernährung erfolgen.
Zudem hat die Trennkost-Diät einige Regeln, die einen vermehrten Verzehr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten vorsieht. Auch wird ein Augenmerk darauf gelegt, dass bei der Nahrungsaufnahme langsam gegessen und bewusst gekaut wird. Wer sich Zeit beim Essen lässt, bemerkt leichter ein einsetzendes Sättigungsgefühl, wodurch die Portionsgrößen mitunter kleiner ausfallen und das Abnehmen positiv beeinflusst wird.
Wissen zum Mitnehmen
Die Annahme, dass gemeinsam verzehrte Kohlenhydrate und Proteine zu einer Übersäuerung des Körpers führen und dieser damit überfordert sei, ist längst überholt. Positiv an der Trennkost ist jedoch, dass reichlich Ballaststoffe in den Speiseplan eingebunden werden und überwiegend auf Fleisch und Eier verzichtet wird. Auch die Kohlenhydrat- und Fettzufuhr wird reduziert, was gesundheitliche Vorteile mit sich bringt und auch zu einem Gewichtsverlust führen kann.
Allerdings birgt diese Form der Ernährung auch das Risiko eines Nährstoffmangels, allen voran Eiweiß und lebenswichtige Fettsäuren – aber auch weitere Nährstoffe, wie etwa Kalzium, sind betroffen.
Einige Trennkost-Regeln begünstigen einen früher einsetzenden Sättigungseffekt, beispielsweise dass Sie sich ausreichend Zeit für Mahlzeiten nehmen. Auch die bewusste Mahlzeitengestaltung sorgt für eine verringerte Kalorienzufuhr, sodass es durchaus möglich ist, mit Trennkost abzunehmen – doch eine vermehrte Aufnahme von Gemüse, Obst und Salat sowie gesunde und kalorienarme Mahlzeiten sind auch ohne Trennkost möglich.
Wenn Sie die Trennkost-Diät aber einmal testen oder hin und wieder einige Rezepte in Ihren Alltag einbinden möchten, finden Sie hier beispielsweise reichlich leckere Rezepte für ein Trennkost-Frühstück:
In unserer Übersicht finden Sie auch noch mehr schmackhafte Trennkost-Rezepte – auch für's Mittag- oder Abendessen.
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