Nur Ware vom Vortag: Erste "BrotRetter"-Bäckerei eröffnet
Haben Sie schon von den "BrotRettern" gehört? Falls nicht, klärt Sie mein heutiger Blog-Beitrag auf. Bei diesem Projekt landen nicht verkaufte Backwaren nach Ladenschluss nicht etwa im Müll, sondern werden nun in der ersten "BrotRetter"-Filiale in Hamburg erneut angeboten. Brot, Brötchen und Kuchen vom Vortag können dort zu einem günstigeren Preis gekauft werden – nur solange der Vorrat reicht!
Erste "BrotRetter"-Filiale eröffnet
Diese Idee ist gar nicht altbacken! Seit vergangenem Freitag sind die Türen zur ersten "BrotRetter"-Filiale in Hamburg-Lohbrügge (Alte Holstenstaße 12) geöffnet. Bestückt wird die Theke mit nicht verkauften Backwaren vom Vortag aus den Filialen der norddeutschen Bäckerei "Junge".
Bisher seien nicht verkauftes Brot und Brötchen an den Stammsitz in Lübeck zurückgegangen und von dort aus an Tafeln geliefert oder auch als Tierfutter verwendet worden.
"Wir möchten am liebsten jeden Tag Schlangen vor dem Laden haben", wünscht sich Niels Nattermüller, Vertriebsleiter bei der Bäckerei "Junge", für die "BrotRetter"-Filiale. Die Preisspanne für Brot fange dort bei 29 Cent an – das teuerste Brot werde 1,29 Euro kosten. Über 90 Prozent der Ware werde nicht mehr als 99 Cent kosten, so Nattermüller weiter.
Neue Heimat und Beschäftigung
Bedient werden die "BrotRetter"-Kunden von ehemals Obdachlosen und Mitarbeitern des Straßenmagazins "Hinz&Kunzt", die sich nun über einen festen Teilzeit-Arbeitsvertrag samt Kranken- und Rentenversicherung freuen können.
"Mit 'BrotRetter' haben jetzt sechs Hinz&Künztler, die inzwischen eine Wohnung haben, auch eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt", sagt Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter bei "Hinz&Kunzt".
Sinnvolle Verwertung für Backwaren
Initiator und "Junge"-Geschäftsführer Tobias Schulz suchte schon lange nach einer Möglichkeit der Verwendung von Brot und Brötchen, die nach Ladenschluss übrig blieben. "Ich konnte es kaum ertragen, dass wir jeden Tag so viel Brot übrig haben – und das, obwohl wir schon die Tafeln beliefern und viele andere soziale Projekte unterstützen", erklärt Schulz. Mit "BrotRetter" gebe es jetzt endlich eine Lösung.
"Wir haben zufriedene Gäste, überzeugte Mitarbeiter, eine überaus sinnvolle Verwendung für nicht verkaufte Backwaren und wir helfen Menschen in unserer Gesellschaft", so der "Junge"-Geschäftsführer. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr befristet. Danach müsse geschaut werden, ob sich die "BrotRetter" rechnet.
(jbo)
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