Minus 80 kg und stolz auf sich!
Brooke Birmingham nimmt mehr als 78 Kilo ab und ist zu Recht stolz auf sich. Ein US-Magazin will über ihre Erfolgsgeschichte berichten – sofern sie auf dem Nachher-Foto ein T-Shirt trägt. Denn ihre schlaffe Haut am Bauch, die nach einem solchen starken Gewichtsverlust nun einmal oft nicht ausbleibt, passt den Redakteuren offenbar gar nicht. Brooke geht auf die Barrikaden: Sie will sich so zeigen, wie sie ist – oder eben gar nicht.
Über diese Geschichte könnte ich mich wirklich aufregen: Die US-Ausgabe vom Magazin Shape wird auf Brooke Birmingham aufmerksam, die durch gesunde Ernährung und Sport erfolgreich mehr als 78 Kilo abgenommen hat. In einer Vorher-Nachher-Story will das Magazin auf seiner Website ihre Erfolgsgeschichte präsentieren. So weit so gut. Brooke freut sich, kann sie doch so anderen, die abnehmen möchten, Mut machen. Sie schickt wie gewünscht ein Nachher-Foto von sich, auf dem sie stolz im Bikini posiert. Nicht zu übersehen ist die überschüssige Haut vor allem am Bauch, die bei einem so extremen Gewichtsverlust nun einmal oft nicht ausbleibt. Man kann sie operativ entfernen – Brooke aber mag sich so, wie sie ist. Sie ist vielleicht nicht perfekt, aber sie ist stolz darauf, was sie erreicht hat.
Und dann das: Eine Redakteurin schreibt ihr, wie großartig alle ihre Geschichte finden, aber ob sie nicht bitte ein Nachher-Bild schicken könnte, auf dem sie ein T-Shirt trägt. Brooke ist fassungslos. „Wenn Sie meinen Körper nicht so zeigen, wie er ist, dann will ich bei dieser Geschichte nicht mitmachen“, schreibt sie der Redakteurin, die sich daraufhin fadenscheinig aus der Affäre zu ziehen versucht. Die neuen Richtlinien des Magazins schrieben vor, keine Bikini-Fotos mehr zu zeigen, antwortet sie Brooke. Die aber ist sich sicher: Man will einfach keine Frau zeigen, die Makel hat. Denn auf der Shape-Website wimmelt es nur so von Bildern von Frauen in Bikinis.
„Ich habe meinen Körper viele Jahre lang gehasst und versteckt“, erzählt Brooke. „Ich habe mich geschämt, weil ich nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach. Jetzt gebeten zu werden, ein Foto im T-Shirt zu schicken, gab mir direkt wieder das Gefühl, dass ich mich für meinen Körper schämen müsste. Dass ich mit der überschüssigen Haut keinen Bikini tragen darf.“
Sie sagt die Geschichte ab, denn ihr geht es um Ehrlichkeit: „Mein Körper ist echt. Und nicht mit Photoshop bearbeitet. Ich will ihn nicht verstecken. So sieht nun einmal ein Körper aus, nachdem man mehr als 78 Kilo abgenommen hat. Ein Körper, der Wahnsinniges geleistet hat! Das ist das Bild, das das Magazin zeigen sollte, denn es kann Menschen Hoffnung geben. Hoffnung, dass auch sie es schaffen können. Und dass sie wunderschön sind, auch wenn sie keine gestählten Muskeln haben,“ schreibt sie auf ihrem Blog. Und bittet ihre Leser um deren Meinung. Ich finde: Alles richtig gemacht, Brooke!
Und was sagen Sie?
(Nicole Benke)
- Antworten
- Melden
- Antworten
- Melden
- Antworten
- Melden
- Antworten
- Melden
- Antworten
- Melden
- 1
- 2
- 3
- 4