Höhere Steuern auf tierische Produkte gefordert
Das Umweltbundesamt fordert höhere Steuern auf Produkte tierischen Ursprungs, wie zum Beispiel Fleisch- und Molkereiprodukte. Ziel ist dabei der Schutz von Umwelt und Klima. Diese Forderung stößt jedoch auf Kritik aus verschiedenen Bereichen.
Umweltschädliche Subventionen für Tierprodukte
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes fordert eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für tierische Produkte, wie zum Beispiel Milch und Fleisch.
Laut eines aktuellen Berichtes des Umweltbundesamtes zu umweltschädlichen Subventionen, belaste die Erzeugung dieser Produkte das Klima stark und sei Hauptverursacher von Methan- und Lachgasemissionen. Im Jahr 2012 betrugen diese umweltschädlichen Subventionen 57 Milliarden Euro. Davon wurden 5,2 Milliarden Euro für Mehrwertsteuerbegünstigungen auf Fleisch- und Milchprodukte ausgegeben.
Fleisch teurer, Obst billiger
Die Konsumenten sollen keine höhere Belastung des Geldbeutels durch die Steuererhöhung bemerken. Das Umweltbundesamt schlägt daher vor, die Mehrwertsteuer von Fleisch auf 19 Prozent zu erhöhen, gleichzeitig aber den verminderten Steuersatz von 7 Prozent bei den meisten Grundnahrungsmitteln weiter zu verringern.
Dementsprechend würden zum Beispiel Obst, Gemüse und öffentliche Verkehrsmittel günstiger werden und der höhere Fleischpreis nicht auffallen.
Starker Protest von allen Seiten
Politiker kritisieren, dass eine Steuererhöhung nicht automatisch für eine Verbesserung von Tierwohl und Umwelt sorge und auch den Verbrauchern nicht helfe. Außerdem würde eine Steuererhöhung die Lage ärmerer Menschen noch weiter verschlechtern.
Der deutsche Tierschutzbund teilt die Meinung, dass die Tierhaltung nicht durch eine Steuererhöhung verbessert wird. Er schlägt stattdessen eine "Fleischabgabe" für zum Beispiel "mehr Tierschutz im Stall" vor.
Auch die Verbraucherorganisation Foodwatch betont, dass sich eine Mehrwertsteuererhöhung auf alle tierischen Produkte beziehen würde und die Produzenten keine Anreize für ökologische Verbesserungen hätten. Sie schlagen stattdessen eine Zahlung für Schäden an Klima und Umwelt durch die Produzenten vor.
Der Deutsche Bauernverband und die Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie sind ebenfalls gegen die Verteuerung der Produkte. Lediglich Greenpeace unterstützt das Umweltbundesamt in seiner Meinung.
(lisi)