Rohes Wasser statt Leitungswasser

Von Jasmin Böttcher
Aktualisiert am 04. Mai. 2021
Rohes Wasser

Das sogenannte "rohe Wasser" soll deutlich gesünder sein als herkömmliches Flaschen- oder Leitungswasser. Doch wie gesund ist der Trend wirklich?

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Was ist "rohes Wasser" überhaupt?

Kennen Sie schon den neuen Wasser-Trend? Das spezielle Wasser wird direkt aus natürlichen Wasserquellen in Glasflaschen abgefüllt. Da keine Filterung, Sterilisation oder eine andere Behandlung des Wassers vollzogen wird, wird es als roh bezeichnet.

Gerade im Silicon Valley und in San Francisco ist das rohe Wasser sehr beliebt. Durch die natürliche Mineralien, gesundheitsfördernde Bakterien und Probiotika sei das Wasser besonders gesund. Filter- und Sterilisationsprozesse entzögen herkömmlichem Wasser nämlich genau diese gesunden Inhaltsstoffe. Die Anhänger wollen außerdem unabhängig vom Wasser-Versorgungsnetz werden, wie utopia.de berichtet. 

Wieviel kostet das Trend-Wasser?

Das natürliche Wasser ist auf jeden Fall nichts für Sparfüchse. Eine 9,5-Liter-Glasflasche kostet 36,99 Dollar. Umgerechnet bezahlt man für einen Liter also ungefähr 3,20 Euro. Da das Wasser wirklich natürlich und unbehandelt ist, lässt sich übrigens daran erkennen, dass es sich grün verfärbt, wenn man es zu lange stehen lässt. Doch keine Sorge, das ist völlig normal. Der Grund dafür ist, dass das Wasser noch nicht tot ist, wie Flaschen- oder Leitungswasser.

Wie gesund ist rohes Wasser wirklich?

Das Trend-Wasser sollte mit Vorsicht genossen werden. Mineralien und Bakterien sind zwar enthalten, es können sich aber auch Krankheitserreger im Wasser befinden. Besonders vor Giardiasis, einer Durchfallerkrankung, wird von Ärzten gewarnt.

Nachhaltig ist das Wasser allerdings nicht. Die Transportwege sind lang und das Wasser muss ständig gekühlt werden, um die natürlichen Probiotika zu schützen. Der hohe Energieaufwand ist demnach eher weniger natürlich.

Also ist Leitungswasser doch die bessere Alternative?

Definitiv ja! Unser Leitungswasser wird streng kontrolliert und in Wasserwerken werden schädliche Stoffe herausgefiltert. Es können zwar nicht immer alle Schadstoffe herausgefiltert werden, die wenigen Reste sind aber unbedenklich.

Dazu kommt, dass Leitungswasser deutlich umweltfreundlicher ist. An diesem Beispiel wird deutlich, dass nicht jedem Trend blind gefolgt werden sollte und regionale und herkömmliche Dinge oft die bessere Wahl sind.

Zur Originalstudie

(jab)

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