Ernährungspsychologie

Warum Diäten scheitern: 6 Gründe

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 17. Feb. 2021
Warum Diäten scheitern? Gründe gibt es viele. © viperagp - Fotolia.com
Warum Diäten scheitern? Gründe gibt es viele. © viperagp - Fotolia.com

80 Prozent der Deutschen haben schon einmal versucht, mithilfe einer Diät abzuspecken. Häufig jedoch ohne langfristigen Erfolg. Warum Diäten scheitern – mit dieser Frage hat sich EAT SMARTER-Experte Dr. Thomas Ellrott, Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie (IfE) an der Universitätsmedizin Göttingen, beschäftigt und die Ergebnisse seiner Untersuchung in der Fachzeitschrift „MMW – Fortschritte der Medizin“ veröffentlicht.

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Er ist schon fies – dieser „Jo-Jo-Effekt“. Unzählige Menschen, die sich mühsam ein paar Kilos abgehungert haben, mussten bereits Bekanntschaft mit ihm machen. Häufig werden nach einer Diät sogar mehr Kilos auf der Waage angezeigt als vor dem Abnehmversuch. Warum Diäten scheitern – dafür gibt es viele Ursachen. EAT SMARTER-Experte Dr. Thomas Ellrott hat sich eingehend mit der Thematik beschäftigt und verschiedene Gründe für erfolglose Abnehmversuche ausgemacht. „Diäten sind als Einzelmaßnahmen zum Gewichtsmanagement nur in seltenen Fällen erfolgreich“, sagt Ellrott, „es gibt eine Vielzahl von Barrieren, die dies verhindern.“ Kenne man allerdings die möglichen Ursachen, so könnten bestehende Behandlungskonzepte optimiert werden, ist sich Ellrott sicher.

Warum Diäten scheitern: Viele Maßnahmen sind zu aufwändig, um sie langfristig durchzuhalten

Als eine wesentliche Ursache für das Scheitern von Diäten hat Ellrott die Tatsache ausgemacht, dass viele Diäten von vornherein so aufwändig sind, dass sie sich nur kurzfristig durchhalten lassen. Sind die Kilos geschmolzen, wird die Diät prompt beendet. Ein Fehler. „Eine stabile Gewichtsreduktion ist nur zu erreichen, wenn sich die Essensgewohnheiten und der Lebensstil langfristig ändern, also über die Phase der Gewichtsreduktion hinaus“, betont Ellrott.

Warum Diäten scheitern: Die Ziele sind häufig unrealistisch

Ein weiterer Grund, warum Diäten scheitern, liegt in völlig unrealistischen Zielen, die sich Abnehmwillige setzen. Bei einem Ziel, fünf Kilogramm Körpergewicht pro Woche zu verlieren, sei der Misserfolg vorprogrammiert. „Da solche Ziele mit hoher Wahrscheinlichkeit verfehlt werden, bricht die Motivation“, so Ellrott.

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Warum Diäten scheitern: Essattacken bei zu strengen Diäten

Wer sich bei Diäten zu strenge Verbote setzt und keinerlei Spielräume für die Ernährung lässt, riskiert mit hoher Wahrscheinlichkeit Essattacken, die eine gefühlte Niederlage suggerieren. Bei vielen Abnehmwilligen käme dann der Gedanke „Ich habe es schon wieder nicht geschafft, jetzt ist es auch egal!“ – eine fehlerhafte und für die Diät äußerst kontraproduktive Annahme. Diätkonzepte mit Verhaltensspielräumen seien deshalb wesentlich erfolgreicher als Diäten mit strengen Verboten, betont Ellrott.

Warum Diäten scheitern: Bei der Diät auf die individuellen Bedürfnisse achten

Eine Diät für alle – dieses Credo ist leider falsch, denn längst nicht jede Abnehmmethode eignet sich für jeden gleichermaßen. Aktuelle Diätstudien zeigen, dass stets nur eine gewisse Zahl Übergewichtiger mit einer bestimmten Diät erfolgreich ist. Deshalb muss man individuell schauen, welche Diät sich für den Einzelnen eignet.

Warum Diäten scheitern: Viele Lebensmittel begünstigen die Kalorienaufnahme

Es gibt über 200.000 verschiedene Lebensmittel im Handel. Viele von ihnen begünstigen die Kalorienaufnahme. Auch XXL-Portionen energiedichter Lebensmittel führen dazu, dass mehr Kalorien aufgenommen werden.

Warum Diäten scheitern: Problematisches Essverhalten durch die Erziehung

Menschen, die in ihrer Kindheit mit Süßigkeiten belohnt wurden und Essen als Maßnahme gegen die Langeweile erhielten, haben häufig ein gestörtes Ess- und Diätverhalten und sind teilweise Frust- oder Stress-Esser. Bei Diäten lassen sich diese eingeprägten Verhaltensweisen nur schwerlich unterbinden. Ein weiterer Grund, warum Diäten scheitern.

„Nicht alle Ursachen für ein Scheitern von Diäten lassen sich vermeiden“, sagt Ellrott, „so kann weder eine genetische Veranlagung noch eine bereits über Jahrzehnte erfolgte Manifestierung ungünstiger Gewohnheiten nachträglich geändert werden.“ Dennoch könne man einige Dinge berücksichtigen, um die Chancen auf den Diät-Erfolg zu erhöhen. „Durch den Einsatz von Verhaltensstrategien zur Gewichtsstabilisierung, die Kombination von Diäten mit Bewegungssteigerung und Verhaltensänderung, durch die Wahl individuell passender Diätstrategien, die richtige Kommunikation mit dem Patienten, die Einbeziehung des sozialen Umfelds und durch realistische Ziele sowie flexible Kontrollvorgaben kann die Wahrscheinlichkeit eines nachhaltigen Erfolges zumindest gesteigert werden“, sagt Ellrott.

(jad)

 
Das ist doch mal eine vernünftige Zusammenfassung, was es alles für Gründe zum Scheitern gibt - oder aber wenn man "den Spieß umdreht", wie man dauerhaft erfolgreich abnimmt. Vor zwei Jahren habe meine Diät, damals mit Erreichen meines Wunschgewichtes, für beendet erklärt (insgesamt 23 Kilo - von Größe 46 auf 38) und werde bis heute immer noch darauf angesprochen, wie ich das denn geschafft habe. Bei den meisten Leuten stellen sich doch die Nackenhaare auf, wenn ich ihnen erkläre, dass das auf Dauer nur mit der berühmten Ernährungsumstellung und Bewegung funktioniert - das will nämlich keiner hören. Zu meinem Erfolgsmodell zählte sicherlich die Tatsache, dass ich nehmen den strengen Diättagen auch viele Ausnahmen zugelassen habe: jedes Wochenende(!), Urlaub, Treffen mit Freunden usw. Mit diesen Regeln schaffe ich es übrigens bis heute nicht dauerhaft zuzunehmen, ich bin nämlich keine Heilige, die allen Verführungen dauerhaft widerstreben kann. Übrigens habe ich damals 9 Monate gebraucht - so viel zum Thema zu kurzfristige Zeitvorgaben sind von vorneherein zum Scheitern verurteilt!
 
Diätern scheitern schon an der Stelle, wo man die schlichte Rechnung aufmacht, daß man nur weniger Kalorien zuführen muss, als man verbrennt. Und das, obwohl Kohlehydrate, Eiweiß und Fette vollkommen verschieden verstoffwechselt werden. Leider bleiben Eiweiße und gesunde Fette dabei auch oft auf der Strecke, obwohl sie viel günstiger für den Stoffwechsel sind und viel besser sättigen. Grundsätzlich sollte bei uns allen mittlerweile ein gesundes Mißtrauen für die gängigen fettreduzierten Diäten bestehen. Wir essen so fettarm und Vollkorn-(und damit auch Kohlehydrat-)lastig wie nie zuvor und wir sind davon nicht schlank und schön geworden. Es gab nie so viele fette Menschen wie jetzt gerade, das sollte einem ja allein schon als Indiz genügen. Lasst Weizen und Zucker weg, esst gesunde Fette und viel Eiweiß, treibt mäßig Sport und alles wird gut. Alles andere ist Unsinn und führt zu JoJo.
 
Das einzige, was doch hilft, ist einzig allein eine gesunde lebensweise. Gesunde Ernährung und viel Sport helfen schon allein, die Pfunde purzeln zu lassen. Ich zum Beispiel achte darauf, wenig Zucker und wenig Kolenhydrate zu essen, dafür aber viel Eiweiß...und es klappt! Meine Kilos werden immer weniger, doch trotzdem muss ich auf nix verzichten ! Ein Schokoriegel ab und zu muss auch aber sein:)
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