Die Getränkeprüferin

Gemüse und Obst in Pulverform

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Obst und Gemüse in Pulverform

Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse heißt es. Nicht jedem fällt das leicht. Die Australier haben nun einen bequemen Weg gefunden. Demnach sollen bereits zwei Esslöffel Gemüsepulver ausreichen, um eine Portion zu decken.

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Grün, grün, grün sind alle meine Pulver

Ein Café in Melbourne mixt dafür Brokkoli in Heißgetränke. Der erste Schluck kostet zwar Überwindung, doch die Gäste schätzen den Vitamin-Kick. Sagt jedenfalls der Betreiber. Pulver aus unbeliebtem Gemüse – ist das auch ein Trend für Deutschland? Ein Start-up jedenfalls will mit solchen Nahrungsergänzungspulvern Gutes bewirken.

Für manche Deutsche keine einfache Aufgabe: täglich fünf Handvoll Gemüse und Obst essen. Das haben Jungunternehmer aus Bremen erkannt, an einer Lösung für dieses Problem gearbeitet und für die Nachhaltigkeit gleich mitgedacht.

Das Start-up will Lebensmittelverschwendung vermeiden. Daher importiert es vornehmlich Obst und Gemüse aus Überkapazitäten oder welches, das aufgrund von optischen Gründen nicht in den Handel gelangen würde. Es wird dann gefriergetrocknet und pulverisiert. So lasse sich die Haltbarkeitsdauer auf knapp zwei Jahre verlängern. Gleichzeitig blieben 90 Prozent der Nährstoffe erhalten. Die Pulver könnten als Drink mit Wasser, in Smoothies oder zum Kochen verwendet werden.

Zauberpulver aus hässlichem Gemüse

Zahlreiche „Greens“ sind in Deutschland auf dem Markt. So werden die Pulver aus Gemüse oder Obst genannt. Im Labor schauen wir uns solche Nahrungsergänzungsmittel genau an. Denn sobald etwas zerkleinert, geschreddert oder pulverisiert wurde, ist es mitunter gar nicht einfach, die Bestandteile im Nachgang zu bestimmen. So mahnt etwa die Verbraucherzentrale, dass auf Produkten dieser Art häufig Angaben zur Menge und Art der Pflanzenstoffe fehlen.

Das Etikett muss Angaben zu wertbestimmenden Inhaltsstoffen, Zutaten und Zusatzstoffen machen. Dabei muss es informieren, ob Aromen oder Vitamine zugesetzt wurden. Wichtig ist auch, dass die Pulver auf Pyrrolizidinalkaloide und Tropanalkaloide getestet wurden. Diese natürlichen Pflanzeninhaltsstoffe sind im Endprodukt unerwünscht und schaden in höheren Konzentrationen der Gesundheit. Schon geringe Dosen können zu Benommenheit, Übelkeit und Kopfschmerzen führen.

Deklaration kommt vor Promotion

Damit Unternehmen, die grüne Pulver herstellen oder in den Handel bringen wollen, bei der Deklaration keine Fehler machen, sollten sie ihre Etiketten professionell prüfen lassen. Das Labor von SGS Institut Fresenius in Berlin übernimmt die lebensmittelrechtliche Prüfung und führt zudem Untersuchungen an Nahrungsergänzungsmitteln durch – beispielsweise die Bestimmung von Vitamingehalten oder anderen wertbestimmenden, pflanzlichen Inhaltsstoffe wie Silicium, Polyphenole oder Isoflavone.

Gerade für junge Unternehmen ist das gar nicht so einfach. In der Startphase sind so viele Themen zu beachten, dass die Qualitätskontrolle oftmals nicht genügend Aufmerksamkeit bekommt. Sie ist aber unverzichtbar. Denn nur so ist gewährleistet, dass einwandfreie Produkte in den Markt gelangen – und schließlich auch in den gesunden Szene-Kaffee.


Über die Autorin dieses Beitrags

Sabine Larsen-Vefring ist bei SGS Institut Fresenius in Berlin für den Bereich Health Food zuständig. Als staatlich geprüfte Lebensmittelchemikerin berät sie zu den Themen Nahrungsergänzungsmittel, Functional Food sowie diätetische Lebensmittel und Novel Food. Gemeinsam mit dem Laborteam beantwortet sie Herstellern lebensmittelrechtliche Fragestellungen, die bei Produktaufmachung und Werbung beachtet werden müssen und sorgt mit Analysen von wertgebenden Inhaltsstoffen und Rückstandsanalytik dafür, dass Nahrungsergänzungsmittel qualitativ sicher in den Handel kommen. Mehr über die Dienstleistungen der SGS erfahren Sie auf www.sgsgroup.de und www.sgs-institut-fresenius.de.

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