Ernährung bei Krankheiten

Ernährung bei Durchfall

Von Maren Baumgarten
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Ernährung bei Durchfall

Wer kennt es nicht? Etwas Falsches gegessen, zu viel Stress oder ein Virus und schon plagt einem Durchfall. Darf dann überhaupt noch etwas gegessen werden und wenn ja, was? Es gibt viele Fragen rund um das Thema Ernährung bei Durchfall. Wir beantworten sie.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Ernährung bei Durchfall – von Tee, Zwieback und Bananen
  2. Die richtige Ernährung bei Durchfall beginnt mit Getränken
  3. Cola gegen Durchfall
  4. Was trinken bei Durchfall?
  5. Ernährung bei Durchfall: Was können Patienten essen?
    1. Schonkost bei Durchfall
    2. Was besser nicht essen bei Durchfall?
    3. Fasten heilt nicht immer
    4. Vital- und Mineralstoffe unterstützen die Ernährung bei Durchfall

Wer kennt es nicht? Etwas Falsches gegessen, zu viel Stress oder ein Virus und schon plagt einem Durchfall. Darf dann überhaupt noch etwas gegessen werden und wenn ja, was? Es gibt viele Fragen rund um das Thema Ernährung bei Durchfall. Wir beantworten sie.

Ernährung bei Durchfall – von Tee, Zwieback und Bananen

Zum unbeherrschbaren Stuhldrang gesellen sich oft Bauchkrämpfe. An eine Nahrungsaufnahme ist im ersten Moment meist gar nicht zu denken. Aber die richtige Ernährung bei Durchfall kann helfen, sich schon nach wenigen Tagen wieder besser zu fühlen. Doch wie sieht diese aus? Hilft Cola gegen Durchfall? Oder doch lieber Zwieback, Reis und Tee? 

Wer immer wieder oder für eine längere Zeit unter Durchfall leidet, sollte dies medizinisch abklären lassen. Denn Durchfall laugt auf Dauer aus und kann zu einem Nährstoffmangel führen. Das Symptom kann beispielsweise auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Lebensmittelunverträglichkeiten hindeuten. Hier kommen Sie zu einer Übersicht mit verschiedenen Erkrankungen und Unverträglichkeiten: Ernährung bei Krankheiten

Die richtige Ernährung bei Durchfall beginnt mit Getränken

Egal welche Ursachen zu Durchfall führt, wir verlieren dabei viel Flüssigkeit. Diesen Flüssigkeitsverlust sollten Sie ausgleichen und viel trinken. Nur so kann verhindert werden, dass der Körper austrocknet. Dies droht insbesondere bei Säuglingen unter sechs Monaten. Auch ältere Menschen sind gefährdet, da sie ohnehin häufig nicht ausreichend trinken oder entwässernde Medikamente einnehmen müssen.

Für ansonsten gesunde Erwachsene gilt eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern pro Tag. Bei Säuglingen und Kindern ist die empfohlene Trinkmenge von Körpergewicht und Alter abhängig. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke oder Drogerie helfen, den Salz- und Flüssigkeitsmangel auszugleichen. Als schnelle Hilfe können Hausmittel wie Tee, Fleisch- oder Gemüsebrühe sowie stilles Mineralwasser getrunken werden. Bei schweren Fällen muss die Flüssigkeit unter medizinischer Aufsicht über die Blutbahn (durch eine Infusion) zugeführt werden.

Cola gegen Durchfall

Ein beliebtes Hausmittel bei Durchfall ist Cola mit Salzstangen. Das rührt daher, dass Ärzte Patienten empfehlen, den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust des Körpers auszugleichen. Neben Wasser und Elektrolyten sei Glukose wichtig, da diese die Aufnahme des Wassers durch die Darmschleimhaut erleichtere.

Wasser, Salze, Zucker: Cola kombiniert mit Salzstangen, enthält genau dies. Leider ohne großen Nutzen für die Linderung bei Durchfall. Laut Stiftung Warentest kann der hohe Zuckeranteil den Wasserverlust verstärken und das Koffein zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalium führen. Die Folgen sind ein Natriumüberschuss im Blut. Zudem enthalten Salzstangen zwar Mineralstoffe, aber kein Kalium, welches ein wichtiges Salz für den Körper ist und wegen des Durchfalls verloren geht.

Was trinken bei Durchfall?

Welche Getränke sind nun gut, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen?

Empfehlenswerte Getränke bei Durchfall Ungeeignete Getränke bei Durchfall
Tee (Brombeerblätter, Kamille, Eisenkraut, Fenchel, Pfefferminze, Salbei, schwarzer Tee und mehr) Kaffee
Stilles Mineralwasser Mineralwasser mit viel Kohlensäure
Gemüse- oder Fleischbrühe Saft, Nektar, Limonaden, Energy-Drinks
Elektrolytlösungen (aus der Apotheke oder Drogerie) bzw. WHO-Trinklösung Alkohol

Tipp: Die WHO-Trinklösung wird aus 13,5 Gramm Zucker, 2,6 Gramm Kochsalz, 1,5 Gramm Kaliumchlorid und 2,9 Gramm Natriumcitrat auf 1 Liter Wasser hergestellt. Sie können diese als Granulat in der Apotheke kaufen.

Ernährung bei Durchfall: Was können Patienten essen?

Wer Appetit hat, kann durchaus etwas Essen und dem Körper so zu neuer Energie verhelfen. Fasten muss also nicht sein. Hören Sie auf Ihren Körper. Auch wenn zunächst oft die Lust auf Essen vergeht: Gerade Kinder sollten nicht zu lange pausieren. Sobald möglich, können kleine Mengen die Ernährung bei Durchfall aufgenommen werden.

Schonkost bei Durchfall

Gut geeignet ist dafür eine leichte und fettarme Kost. Starten Sie mit kleinen Portionen und testen aus, was Ihnen guttut. Unsere besten Tipps gegen Durchfall:

  • Zwieback: Ein altbewährtes Hausmittel. Alternativ kann auch ein fein gemahlenes Brot gegessen werden. Verzichten Sie jedoch auf den Belag.
  • Pürierte Banane: Die Frucht hilft, den Mineralstoffverlust auszugleichen. Magnesium und Kalium wirken zudem krampflösend und können so hilfreich gegen Bauchschmerzen sein. Auch enthaltenes Pektin wirkt sich günstig auf die Durchfallerkrankung aus, denn es bindet Wasser im Darm.
  • Geriebener Apfel: In Äpfeln steckt viel Pektin, ein Ballaststoff. Dieser quillt im Darm, bindet Flüssigkeit und macht so den Stuhl fester. Expertin Silke Hölzer rät wegen der Fruchtsäure erst am zweiten oder dritten Tag zu geriebenem Apfel.
  • Reis: Gekochter Reis kann ebenfalls Wasser im Darm halten. Nach einigen Tagen können Sie leicht bekömmliche Speisen aus gedünstetem Gemüse wie Möhren oder Zucchini und Reis essen.
  • Kartoffeln: Sie sind leicht bekömmlich und enthalten Kalium. Kochen Sie Salzkartoffeln oder ein leichtes Püree (ohne Butter oder Sahne).
  • Haferflocken: Eine Haferschleimsuppe ist ein ideales Lebensmittel bei Durchfall. Kochen Sie hierfür 2 Esslöffel Haferflocken mit 250 Milliliter Wasser oder Gemüsebrühe. Später können Sie geriebenen Apfel dazu essen.
  • Gekochte Möhren: Auch Möhren enthalten Pektin und können daher Wasser im Körper binden. Mit einer Suppe aus Möhren, Wasser und Salz oder Gemüsebrühe nehmen Sie zugleich auch wichtige Flüssigkeit auf.

Was besser nicht essen bei Durchfall?

Allgemein sind üppige Mahlzeiten und sehr fettige Speisen weniger empfehlenswert. Einige Lebensmittel können die Symptome und Schmerzen verschlimmern:

  • zuckrige Lebensmittel wie Süßspeisen
  • Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit
  • blähende Lebensmittel wie Kohlgemüse
  • Fast Food
  • scharfe Speisen wie Chili con Carne
  • fettige Nahrungsmittel wie Käse, Wurst oder Chips

Fasten heilt nicht immer

Manche Experten raten dazu, bei Durchfall zu fasten. Das ist nur bedingt sinnvoll. Denn der Darm kann infolge einer Entzündung vermehrt Wasser und Salze, gegebenenfalls sogar Schleim und Blut abgeben. Diese Art von Durchfall hört durch Fasten nicht auf.

Zu dieser Erkrankung kommt es zum Beispiel, wenn Viren oder Bakterien im Spiel sind. Möglich ist auch, dass Stoffe im Darm bleiben, zum Beispiel Stärke und Fett aus der zuvor aufgenommenen Nahrung. Sie binden die Flüssigkeit und führen zu einer sogenannten osmotischen Diarrhö. Diese wiederum klingt nach dem Fasten ab. Auslöser kann eine Aufnahmestörung von Kohlenhydraten wie Milchzucker oder Fruchtzucker sein. 

Vital- und Mineralstoffe unterstützen die Ernährung bei Durchfall

Durchfall zieht die körpereigenen Vital- und Mineralstoffvorräte in Mitleidenschaft. Müdigkeit und Energielosigkeit sind die ersten Folgen. Spätestens nach Abklingen der ersten Beschwerden sollte daher die Ernährung bei Durchfall besonders vital- und mineralstoffreich sein. Achten Sie in den nächsten Tagen und Wochen auf eine leicht bekömmlich, aber abwechslungsreiche Kost, um einen Mangel zu vermeiden. 

Mit diesen Rezepten starten Sie schonend nach einer Magen-Darm-Erkrankung:

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