Studienschau der Woche 30/17

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

In unserer aktuellen Studienschau stellen wir Ihnen interessante Fakten zu den Themen Ernährung, Gesundheit, Abnehmen und Fitness vor. Heute informieren wir Sie unter anderem darüber, dass unsere täglichen Mahlzeiten großen Einfluss auf das Sozial- und Entscheidungsverhalten haben.

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studienschau

Studien zur Ernährung

Ein Wissenschaftlerteam der Lübecker Uni fand in seiner Studie "When food dictates your choice, the impact of nutrition on social decision making" heraus, dass unsere täglichen Mahlzeiten großen Einfluss auf unser Sozial- und Entscheidungsverhalten haben.

Aber warum ist das so? Ganz vereinfacht erklärt, wirkt sich die Ernährung auf unsere Blutwerte aus, die unser Gehirn beeinflussen. Das Gehirn wiederum ist verantwortlich für unsere Entscheidungen. So mache z.B. ein kohlenhydratreiches Frühstück sensibler für Ungerechtigkeit und unfaire Angebote. Eine proteinreich kohlenhydratarme Mahlzeit führe hingegen zu mehr Toleranz von unfairen Angeboten.

Die ausführlichen Ergebnisse der Lübecker Studie wurden in dem renommierten Wissenschaftsmagazin PNAS veröffentlicht und können dort nachgelesen werden.

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Studien zur Gesundheit

Die Chemikerin Claudia Friesen von der Uniklinik Ulm hat in Zell- und Tierversuchen Hinweise darauf gefunden, dass das Schmerzmittel Methadon die Wirkung einer Chemotherapie verstärken kann. Methadon helfe, die Chemotherapeutika in der Tumorzelle zu konzentrieren und den Krebs damit effektiver zu zerstören. Methadon wird häufig in der Schmerztherapie und im Heroinentzug eingesetzt und ist im Vergleich zu den meisten Krebsmedikamenten patentfrei und günstig.

Aber handelt es sich bei Methadon nun wirklich um ein günstiges und effektives Mittel gegen Krebs? Führende Krebsmediziner warnen ausdrücklich vor falschen Hoffnungen. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie sehen davon ab, Methadon in der Krebstherapie zu verwenden. Sie begründen ihre Ablehnung darin, dass Methadon gegen Krebs bislang nur im Labor an Zellen und Mäusen getestet wurde.

Es gebe lediglich einen Verdacht eines Effekts. Die tatsächliche Wirksamkeit könne aber nur in klinischen Studien an Patienten nachgewiesen werden und nicht durch Forschung im Labor. Ein positiver Effekt von Methadon in der Krebstherapie von Menschen ist also wissenschaftlich noch nicht belegt.

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Studien zum Abnehmen

Das Fachmagazin „Obesity Research and Clinical Practice Journal“ hat kürzlich die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Bierzelt in Ramallah veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen Kohlensäure und Gewichtszunahme feststellen konnten.

In ihrer Studie teilten die Forscher um Professor Johnny Stiban Ratten in zwei Gruppen auf, die unter gleichen Bedingungen gehalten wurden, aber unterschiedliche Getränke, einmal mit und einmal ohne Kohlensäure, erhielten. Die Ratten, die kohlensäurehaltige Getränke konsumierten, nahmen während des einjährigen Untersuchungszeitraumes schneller zu als die Ratten, die Getränke ohne Kohlensäure zu sich nahmen. Die Wissenschaftler erklären das Ergebnis damit, dass die Ratten, die mit Sprudelgetränken versorgt wurden, erhöhte Mengen des appetitanregenden Hormons Ghrelin im Körper aufwiesen.

Um die Wirksamkeit der Studienergebnisse auch am Menschen nachzuweisen, wurden anschließend 20 männliche Studenten nach dem Einnehmen verschiedener Getränke auf ihre Ghrelin-Werte getestet. Auch bei den menschlichen Probanden waren die Werte des Hormons erhöht.

René Csuk, Professor für organische Chemie an der Universität Halle-Wittenberg, wendet allerdings ein, dass das Geschehen wesentlich komplexer sei, als in der Studie vermittelt wird. Ghrelin ist nämlich nur eines von vielen Hormonen, die an der Appetitregulation beteiligt sind und die Ergebnisse der Studie schließen nicht darauf, dass man dünn bleibe, wenn man auf Sprudelwasser verzichtet.

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Studien zur Fitness

Britische Forscher berichten in ihrem „Journal of Epidemiology and Community Health“, dass ein Hund möglicherweise mehr zur Gesundheit im Alter beiträgt als ärztliche Ermahnungen oder die Teilnahme an Sportkursen. In ihrer Studie fanden die Forscher heraus, dass sich Hundebesitzer sogar bei nasskalter Witterung noch mehr bewegen, als es Gleichaltrige ohne Hund bei gutem Wetter tun.

An der Studie nahmen 3123 Menschen im Alter von 49 bis 91 Jahren teil. Davon waren 573 Hundebesitzer, von denen zwei Drittel mindestens einmal am Tag mit dem Hund Gassi gingen. Die Probanden wurden mit einem Aktometer ausgestattet, der eine Woche lang tagsüber am Körper getragen wurde und die Bewegungsaktivitäten registrierte. Zusätzlich wurden die meteorologischen Daten für jeden Tag des Untersuchungszeitraums von einer Wetterstation erfasst.

In der Auswertung der Studie berücksichtigten die Forscher Alter, Geschlecht, generelle Gesundheit und Bildungsstand. Je schlechter das jeweilige Wetter, umso deutlicher war der Zusammenhang zwischen Hundebesitz und körperlicher Aktivität. Bei schlechtem Wetter wurden bei den täglichen Gassigehern 20 Prozent höhere Aktivitätswerte als bei den Teilnehmern ohne Hund gemessen.

Ein Vergleich mit anderen Studien zeige, dass das regelmäßige Gassigehen größere positive Effekte habe als die Teilnahme an speziellen Trainingskursen für Senioren. Allerdings sollte die Möglichkeit, dass sich körperlich aktivere Menschen eher einen Hund anschaffen, nicht völlig ausgeschlossen werden. In diesem Fall wäre der Hundebesitz nicht die Ursache, sondern die Folge größerer körperlicher Fitness.

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