Der Profi-Coach

Vier Energiemuster, die Ihnen Ihr Leben spiegeln! Teil 3: Der Krieger

Von Uwe Pettenberg
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Krieger

Die menschliche Natur bedingt es, dass wir uns immer im Spannungsfeld zweier Pole erleben. Wir balancieren ständig zwischen Sicherheit und Autonomie und zwischen Nähe und Distanz. Dies sind die Grundpfeiler des menschlichen Wertebewusstseins. Auch hier erkennen wir die vier skizzierten Energiemuster und deren grundlegende Kraft in uns.

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Gleichermaßen verstecken sich dahinter auch unsere täglichen Verzweiflungen, mit denen wir uns alle immer wieder auseinandersetzen müssen, ob bewusst oder unbewusst.

Wenn wir die große Freiheit auf einer außergewöhnlichen Reise suchen, dann bleiben wir uns den Wert Sicherheit in uns schuldig. Und damit befinden wir uns direkt im Erlebnisfeld des Kriegers. Denn wenn das Energiebild des Bewahrers (wenn ich hier vorausgreifen darf) vereinfacht ausgedrückt, die Angst vor der Veränderung beinhaltet, so ist es beim Krieger die spiegelbildliche Befürchtung, sich in irgendeiner Weise festlegen zu müssen.

Bloß nicht festlegen

Denn der Krieger ruft nach Veränderung und Freiheit, ergreift alles erdenkliche Neue und ist risikofreudig bis zum möglichen bitteren Ende. Die Zukunft, die immerfort mit all den Möglichkeiten, die sie bietet, vor ihm liegt, ist für den Krieger die allergrößte Herausforderung. Jegliche Einschränkungen, Traditionen und Glaubenssätze, sind für ihn Schall und Rauch – denn beim Krieger darf es durchaus laut und dominant zugehen. Nichts erhebt den Anspruch auf ewige Gültigkeit, nur die Gegenwart, der aktuelle Augenblick, ist wichtig und muss gefeiert werden. Dabei ist das Gefühl der Freiheit stets vordringlich, weil für ihn Ordnung und jegliche Gesetzmäßigkeiten nur einschränkende Funktion haben können. Allgemeine Richtlinien werden daher als ein Aspekt der persönlichen Beschränkung gesehen und in der Regel werden sie möglichst abgelehnt. Die Freiheit des Kriegers ist also mehr eine Freiheit von etwas als für etwas!

Krieger leben oft in einer Scheinwelt

Doch was passiert, wenn es keine Gesetzmäßigkeiten gibt, die für uns gültig sind? Der Krieger lebt in einer „gummiartigen“ Welt, die scheinbar flexibel nachgiebig und willkürlich ausdehnbar ist und deren Ordnung man letztendlich nicht wirklich wahren muss. Überall gibt es Hintertürchen, durch die man sich schleichen kann. So liegt es in der Natur der Dinge, dass sich der Krieger vor Gegebenheiten fürchtet, die für uns alle unausweichlich sind: das Mann und das Frau sein. Das Altern und der Tod. Und natürlich die essenziellen Spielregeln im mitmenschlichen Umgang.

Mit allen Mitteln, die dem Krieger zu Verfügung stehen, versucht er sich zu entziehen, zu relativieren und zu bagatellisieren. Damit gelingt ihm aber in der Regel nur, eine Scheinfreiheit zu erlangen, die mit der Zeit immer gefährlicher wird, weil man so in einer unwirklichen Welt lebt, die es eigentlich nur in der eigenen Fantasie gibt. Doch da gerade diese Fantasie den Krieger zu einer schillernden Persönlichkeit macht, fährt er immer weiter fort, auch andere in diese Welt mit hineinzuziehen, um auch ihnen diese Unbegrenztheit aufzuzeigen und sogar zu ermöglichen. Denn der Krieger weiß immer, was für andere gut ist und setzt dies oftmals auch gegen ihren Willen durch.

Dies kann Freud aber auch Leid verbreiten. Der Krieger erlebt einen Takt gebenden Pulsschlag, jeden Wunsch sofort befriedigt zu wissen und setzt in seiner eigenen Welt Zeit und Raum außer Kraft. Aber nicht in der Welt der anderen.

Krieger können die sogenannten bösen Mädchen und böse Buben sein, denn die Guten kommen in den Himmel, die Bösen kommen überall hin. Hintergrund dieser ganz speziellen Philosophie ist die Erfahrung aus der Kindheit, dass das Leben weiche Tendenzen bestraft und Krieger daher auf Härte setzen, weil sie als Kinder in der Regel unterdrückt oder herumgestoßen worden sind. Diese auf sich selbst und auch auf andere gerichtete Härte wird anderen dann bewusst, wenn sich der Krieger in die Enge getrieben fühlt und den Spieß einfach umdreht. Kritik und Vorwürfe werden in artistischer Geschicklichkeit zur Gegenkritik und zum Gegenvorwurf umformuliert. Die zwangsläufig dadurch entstehende Unaufrichtigkeit zu sich selbst verursacht in ihm zunehmend das Gefühl von Unsicherheit und unbestimmten Ängsten. Manchmal wird auch die Flucht in die Krankheit zum Instrument, um der realen und messbaren Zeit zu entschwinden.

„Ich habe es schon für dich gemacht!“

Krieger fühlen sich zur Macht und struktureller Teambildung berufen. Solidarität, Präzision, Sorgfalt, Ausdauer und Gründlichkeit liegen ihnen. Die Visionen, die sie anderen im Privat- und Berufsleben aufzeigen können, reißen andere förmlich mit. Der Aktivität eines Kriegers kann man sich nur schwer entziehen, denn sie geben den Rahmen und die hoch gesteckten Ziele vor, die andere faszinieren können. Dass sie aber selbst nach dem Prinzip frei nach Adenauer „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern...?“ leben und die eigenen Vorgaben selbst umgehen und nicht wirklich einhalten, interessiert im Moment der „Motivation“ nur wenig – andere werden es dann schon fertig machen, so wie es der Krieger will. Doch viel lieber greift er selbst ins Geschehen ein, legt gerne Hand an, denn er erledigt auch gerne für andere und das – in seinem Glauben – auch meist noch schneller.

Krieger haben ein feines Näschen für Gerechtigkeit und ein gutes Gespür für Wahrheit und erfassen instinktiv, wenn etwas nicht passt. Ungerechtigkeit ist nicht ihr Ding und sie scheuen sich auch nicht, Dinge immer offen und direkt anzusprechen. Wenn sie sich für etwas engagieren, entwickeln sich ungeahnte Kräfte, die andere nur staunen lassen. Auf einen Krieger ist Verlass. Zum Glück ergreifen Krieger gerne Partei für die Schwachen, denn sie kämpfen mit harten Bandagen und suchen förmlich nach Konflikten oder schaffen sie geradezu. Das Verhalten, es zu genießen, gegen etwas zu sein, mobilisiert auch in anderen ungeahnte Kräfte.

Man sollte wissen, dass Krieger oft kämpfen, um überhaupt Kontakt zu knüpfen und sie verstehen dann nicht, wie ihre Art der Kontaktaufnahme den meisten „Krieger-unerfahrenen“ Mitmenschen Angst macht. Gerade so werden sie aber naturgemäß zu hervorragenden Wettkampfsportlern oder erfolgreichen Unternehmern, weil sie Unerwartetes abliefern, Schwächen anderer instinktiv aufspüren, die sie dann fördern können und den eigenen Vorteil wahrnehmen.

So ist der Krieger eine entschlossene und dominierende Persönlichkeit mit hervorragender Menschenkenntnis. Kaum einzuschüchtern, über alle Maßen zuversichtlich und furchtlos. Dieser starke Wille macht ihn selbstständig und unabhängig. Er trifft schnelle Entscheidungen, die er auch durchsetzt und verteidigt. Als guter Organisator und Manager nimmt er Herausforderungen an und kann große Dinge ins Rollen bringen.

Wenn ein Krieger liebt: „Spaß am Kampf!

Der Krieger liebt die Liebe, weniger das Lieben an sich! Denn er steigert sich gerne in die großen Höhepunkte des Lebens hinein. Grenzüberschreitendes Leben ist für ihn das wahre Leben und so liebt er intensiv, leidenschaftlich und fordernd. Natürlich sucht er Bestätigung seiner selbst, denn er möchte sich an der Liebe des Partners berauschen. So wird er zum Meister der Erotik, der verzaubert und zum Zwecke der Verführung eine hoch erotische Atmosphäre schaffen kann, die ihres Gleichen sucht. Der Krieger versteht es wie kein anderer zu flirten und zu verführen: Darin beherrscht er alle Nuancen. Er erobert, wie es sich für einen zünftigen Krieger gehört, im Sturm und nicht mit langen Belagerungen.

So werden die Beziehungen mit einem Krieger nie langweilig. Oftmals liebt er die Liebe mehr als die jeweiligen Partner und drängt darauf, die vielen Formen und Gestalten kennen zu lernen, sich bewusst anzubieten, um andere faszinieren und beglücken zu können – denn dies entspricht seiner Idee, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, sogar die Hingabe.

In der Sexualität können die Dinge daher etwas komplizierter liegen. Denn das zärtliche Schau- und Vorspiel ist ihm oft wesentlich wichtiger, als die tatsächliche Erfüllung sexueller Wünsche. Das Beisammensein wird ausgedehnt solange es geht. Gerade die weiblichen Krieger verfallen oft in die unbewusste Manipulation, wenn sie zwischen dem sich Hingeben und dem sich Verweigern schwanken, und lassen den Sex dadurch zu einer Erpressergeschichte werden. Nicht zuletzt deshalb sucht sich eine Kriegerin in der Regel auch unscheinbare Partner, von denen sie sich umso stärker und glänzender abheben kann. Doch Beziehungen in denen Bestätigung gesucht wird, sind natürlich keineswegs krisenfest, denn der Partner kann diese Bedürfnisse kaum ausreichend bedienen. So geht der Krieger gern auf die Suche nach neuen Gespielinnen und Partnern, um das Spiel der Liebe immer weiter gewinnen zu können.

Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Liebesleben des Kriegers auch dadurch erschwert wird, dass sie länger als andere Menschen auf ihre ersten geschlechtlichen Bezugspersonen fixiert bleiben und sich nur schwer lösen können. Die Ursachen finden wir im vierten bis sechsten Lebensjahr, in der das Kind sich sehr stark mit den vorgefundenen Vorbildern identifiziert und wie alle Menschen die erste Inszenierung seiner späteren Einstellung zum eigenen und zum anderen Geschlecht erwirbt. So gibt es zwei Möglichkeiten des Liebeslebens: Entweder wiederholt sich die einstige kindliche idealisierte Einstellung zum gegengeschlechtlichen Elternteil oder auch einem Geschwisterkind, oder man überträgt auf den Partner alte Enttäuschungen, Angst oder Wut, die man mit den kindlichen Bezugspersonen erfahren und nicht verarbeitet hat.

Freiheit über alles

Es geschieht auch, dass das ursprüngliche Bild von Mutter und Vater gnadenlos auf den neuen Partner projiziert wird und die Beziehung darin stecken bleibt. Auch kommt es zu möglichen Dreiecksbeziehungen, in denen die kriegerischen Einzelkinder die Beziehung zu Mutter und Vater re-inszenieren, indem sie die Rivalität zwischen Mutter und Vater wieder erleben. So orientieren sich Krieger auch in der Partnerschaft oft an materiellen Dingen und Spielsachen, da bereits früher das Geld als materielles Mittel anstelle der Liebe floss. Diese Art der (Ein-)Schätzung ist ihnen aus frühester Kindheit vertraut.

Dem Krieger ist Freiheit mittels Materie wichtiger als anderen Energiemustern. Denn gerade in der Partnerschaft fühlt er sich ohne Macht, wenn er darüber diskutieren muss, wer, ganz logisch gesehen, schuldig oder unschuldig ist. Er fühlt sich dann festgenagelt und genau das ist es, was er in jedem Falle vermeiden möchte: die Fixierung und die Festlegung auf etwas ganz Bestimmtes. Doch genau darin liegt auch ein grundsätzliches Problem in der Partnerschaft, denn der Krieger versteht sich besonders gut mit dem Bewahrer – aber dieser meidet Veränderungen und liebt aus Angst vor Veränderung das Fixierte und Bewährte! Mehr dazu an dieser Stelle in 14 Tagen!

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Ihr Uwe Pettenberg

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