Grüne Beete Gartenblog

Goji-Beeren pflanzen

Von Annemarie Jungbluth
Aktualisiert am 02. Mär. 2023
Gojibeeren pflanzen - Bocksdorn

Schon gewusst? Goji-Beeren wachsen auch bei uns im Garten und auf dem Balkon am sogenannten Bocksdornstrauch. Warum also nicht selbst Goji-Beeren anbauen – ganz ohne Schadstoffe und deutlich günstiger? Heute erkläre ich, was es beim Goji-Beeren pflanzen zu beachten gilt.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind eigentlich Goji-Beeren?
  2. Goji-Beeren: Teures Superfood mit schlechter Öko-Bilanz und hoher Schadstoffbelastung
  3. Wie sieht ein Goji-Beerenstrauch aus?
  4. Goji-Beeren pflanzen im eigenen Garten
  5. Wann Goji-Beeren pflanzen?
  6. Sind Goji-Beeren auch als Pflanze für den Balkon geeignet?
  7. Wie Goji-Beeren ernten?
  8. Wie kann man Goji-Beerensträucher vermehren?
  9. Lieblingsrezepte mit Goji-Beeren
  10. Wie isst man Gojibeeren?
  11. Wie schmecken Gojibeeren?
  12. Was kann man aus Gojibeeren machen?
  13. Meine Rezept-Tipps mit Goji-Beeren

Was sind eigentlich Goji-Beeren?

Goji-Beeren sind kleine rote Beeren, die auch unter den Namen „Wolfsbeeren“ bekannt sind. Sie strotzen vor Vitaminen (vor allem B12) und haben eine antioxidative Wirkung und überzeugten in vielen medizinischen Studien mit positiven Auswirkungen bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Blutzuckerstörungen und sogar bei Alzheimer (mehr zu den Gesundheitsfakten der Goji-Beere gibt's in diesem Beitrag).

Goji-Beeren: Teures Superfood mit schlechter Öko-Bilanz und hoher Schadstoffbelastung

Ähnlich wie auch bei Avocado, Quinoa & Co hat jeder Hype – sei er auch noch so gesund – seine Schattenseiten. Durch die steigende Nachfrage liegt der Kilopreis für Goji-Beeren mittlerweile bei stolzen 25 Euro. Doch der Preis ist nicht der einzige Kritikpunkt an Goji-Beeren.

Um der steigenden Nachfrage nach den Superbeeren gerecht zu werden, werden diese meist aus der Himalajaregion und China importiert. Hier wird häufig zu Pestiziden und anderen Umweltgiften gegriffen, wodurch das Superfood stark mit Schadstoffen belastet ist. Wer Goji-Beeren kauft, sollte daher besser nie zu konventioneller Ware greifen, sondern immer auf das EU-BIO-Siegel achten.

Das Paradoxe: Die langen Transportwege sind gar nicht notwendig. Denn was kaum jemand weiß: Goji-Beeren wachsen auch bei uns - am sogenannten Bocksdorn-Strauch.

Wie sieht ein Goji-Beerenstrauch aus?

Der Bocksdornstrauch ist bei uns bereits häufig auch an Straßenrändern vertreten. Der Strauch wird bis zu 3 Meter hoch und zeigt sich im Juni und Juli mit lila Blüten und ab August mit den typisch orange-roten Früchten.

Bocksdorn

Goji-Beeren pflanzen im eigenen Garten

Der Bocksdornstrauch ist sehr pflegeleicht und gedeiht selbst auf sandigen Böden. Bekommt er viel Sonne, verspricht die Ernte besonders ergiebig zu werden aber auch an halbschattigen oder schattigen Standorten ist mit einem erfolgreichen Anbau zu rechnen, da die Pflanze sehr robust und anspruchslos ist.

Das Pflanzloch wird großzügig ausgehoben (etwa 40x40 Zentimeter) und mit etwas organischem Dünger (z.B. Hornspäne) versehen. Anschließend wird die Pflanze ins Erdloch gegeben. Da der Bocksdorn stark zum Wuchern neigt, empfiehlt es sich das Wachstum z.B. durch den Einsatz von Teichfolie als „Wurzelsperre“ einzugrenzen.

Nach dem ersten Jahr wird der Bocksdorn auf etwa 50 Zentimeter gekürzt. Im Folgejahr lässt man nur einige kräftige Äste (5-6) stehen und schneidet den Rest zurück. Im dritten Jahr ist mit den ersten Goji-Beeren am Strauch zu rechnen. Pro Strauch sind etwa 5 Kilogramm Ernte zu erwarten.

Wann Goji-Beeren pflanzen?

Die zweite Aprilhälfte ist ideal um vorgezogene Goji-Beerensträucher im heimischen Garten einzupflanzen. Aber auch im Herbst können Goji-Beeren noch gepflanzt werden. Wer im Sommer pflanzt, sollte täglich gießen.

Sind Goji-Beeren auch als Pflanze für den Balkon geeignet?

Goji-Beeren lassen sich durchaus auch im Kübel pflanzen und durch regelmäßigen Schnitt als Hochstämmchen anlegen. Der Topf sollte mindestens einen Durchmesser von 40 Zentimeter haben. Wichtig ist, dass die Goji-Beere nicht zu viel gegossen wird. Staunässe verträgt die Pflanze im Kübel überhaupt nicht.

Auch von einer Überdüngung ist abzuraten, da der Strauch dann dazu neigt zu schnell zu wachsen, die Blüten- und Fruchtbildung jedoch geringer ausfällt. Ein einmaliges Düngen im Frühjahr mit etwas Kompost ist völlig ausreichend. Die Goji-Beere kann sogar auf dem Balkon überwintern, wenn man sie warm einpackt.

Wie Goji-Beeren ernten?

Mit erntereifen Goji-Beeren kann man erst nach drei Jahren rechnen. In vielen Gärtnereien werden allerdings schon zweijährige Pflanzen angeboten – perfekt für ungeduldige Beeren-Liebhaber. Hier empfehlen sich Sorten wie „So Sweet“, „Big & Sweet“ und „Instant Success“. Auch online gibt es viele Angebote für Goji-Beeren (hier bei Baldur Garten oder hier über Amazon)*.

Die Beeren sind ab August reif und werden einfach vom Strauch gepflückt oder geschüttelt (vorher Plane unterlegen). Die Sträucher können bis in den Oktober noch beerntet werden. Die letzten Beeren sollte man allerdings unbedingt vor dem ersten Frost vernaschen.

Wie kann man Goji-Beerensträucher vermehren?

Wie bei den meisten Sträuchern lässt sich auch der Bocksdorn über Stecklinge vermehren. Wie das geht, erklärt dieses Video:

Im eigenen Garten vermehrt sich der Bocksdornstrauch (oft ungewünscht) extrem leicht, da er zum Wuchern neigt und lange Ausläufer bildet (ähnlich wie bei der Himbeere). Mit Wurzelsperren oder Teichfolie und regelmäßigem Beschnitt lässt sich die Ausbreitung in Schach halten.

Lieblingsrezepte mit Goji-Beeren

Wie isst man Gojibeeren?

Gojibeeren können direkt vom Strauch genascht werden, stoßen bei den meisten Menschen geschmacklich pur aber nicht auf große Begeisterung.

Immer wieder findet man Spukgeschichten im Netz, die sagen, Gojibeeren sind giftig. Bisher sind jedoch keine Vorfälle von Vergiftungen durch Gojibeeren bekannt. Vielmehr ist es so, dass durch den sehr hohen Vitamin C Gehalt, die gesunde Beere bei einigen Menschen „durchschlagen“ kann, wenn zu viel davon genascht wird.

Auch bezüglich der empfohlenen Verzehrmenge von Gojibeeren liest man viel im Netz. Vorweg: eine "Überdosierung" mit schädlichen Auswirkungen ist nicht zu befürchten. Viel mehr gilt als Faustregel eine Handvoll täglich, wenn man Gojibeeren als Obstmahlzeit in den Speiseplan integrieren möchte.

In der Chinesischen Medizin werden täglich 6 bis 12 Gramm Gojibeeren als Verzehrempfehlung angegeben, um das Immunsystem zu stärken und Krankheiten vorzubeugen.

Wie schmecken Gojibeeren?

Der Geschmack von Gojibeeren ist leicht säuerlich und erinnert an Hagebutten oder Cranberrys, weshalb viele auf ein pures Naschvergnügen verzichten. Je nach Sorte und Sonnenintensität am Standort kann der Geschmack stark variieren. Mittlerweile gibt es viele süß gezüchtete Sorten, die eher an Kirschen erinnern.

Was kann man aus Gojibeeren machen?

Die Verwendung von Gojibeeren ist vielseitig. Sie können zu Saft verarbeitet werden oder in Kuchen, Marmeladen und Broten landen.

Die meisten entscheiden sich jedoch dafür, Gojibeeren zu trocknen – entweder in der Sonne (etwa 2 Tage) oder im Dörrautomaten. Danach eignen sie sich hervorragend als Zugabe zum Frühstücksmüsli, als Salattopping oder als Aufguss für Tee.

Meine Rezept-Tipps mit Goji-Beeren

Am liebsten esse ich einfach ein Handvoll in meinem Frühstücksmüsli oder mit Frischkäse auf einer Scheibe Brot.

Rezept
Beeren-Smoothie
Fertig in 10 Min. • 154 kcal

Rezept
Butternut mit Füllung aus schwarzem Reis und Gojibeeren
Fertig in 1 Std. 15 Min. • 348 kcal

 


Noch mehr Inspiration für den Garten und Balkon gibt es auf meinem Pinterest-Board.


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