Ist Bio-Fisch besser für die Umwelt?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Ist Bio-Fisch besser für die Umwelt?
Ist Bio-Fisch besser für die Umwelt?

Die Meere sind überfischt und die meisten Fische stammen daher sowieso aus Aquakulturen. EAT SMARTER erklärt Ihnen, ob Bio-Fisch aus ökologischen Aquakulturen besser für die Umwelt ist.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

 

Zu viele Fische auf zu engem Raum

Jeder zweite Fisch, der bei uns verzehrt wird, stammt aus der Aquakultur. Weil die Bestände in Meeren, Seen und Flüssen schrumpfen und drei Viertel aller Speisefische von der Überfischung bedroht sind, ist eine kontrollierte Fischnachzucht ein echtes Muss. Die Aquakultur bringt aber auch Probleme mit sich. Oft schwimmen zu viele Tiere auf zu kleinem Raum, Antibiotika und Chemikalien werden massenhaft eingesetzt und belasten genauso wie Kot und Futterreste die umliegenden Gewässer.

Ökologische Aquakulturen schützen auch umliegende Ökosysteme

Seit 2009 können Biofans Biofisch und Meeresfrüchte mit offiziellem Siegel kaufen, das nach einer neuen Richtlinie zur ökologischen Aquakultur vergeben wird. Da Bio-Fisch sich sein Ökofutter nicht selber suchen kann, wächst er wie in der konventionellen Fischzucht in Netzgehege oder in Teichen auf. Die umwelt- und tiergerechtere Alternative heißt für Fisch und Meeresfrüchte aus ökologischer Aquakultur: mehr Bewegungsfreiheit für die Tiere durch kleinere Besatzdichten, artgerechte Haltung, Ökofutter, genau vorgeschriebene Arzneimittelgaben, Verbot von Gentechnik, Hormonen und Wachstumsförderern. Und: Kein Raubbau an der Umwelt – sondern im Gegenteil, Gewässer und umliegende Ökosysteme sollen geschützt werden.

Ökoverbände haben strengere Richtlinien

Allerdings sind Ökoverbänden wie Naturland oder Bioland die neuen EU-Vorschriften zu lasch. Der Verband Naturland, der die ökologische Aquakultur schon seit Jahren betreibt, hat strengere Richtlinien, zum Beispiel bei der Besatzdichte: So erlaubt die EG-Verordnung bei Forellen im Teich mehr als das Doppelte, bei Shrimps fast das Dreifache der Besatzdichte wie Naturland. Produkte aus Bio-Fisch oder -Meeresfrüchten sind mit dem Bio-Siegel oder den Zeichen der Öko-Verbände gekennzeichnet. Bezeichnungen wie „aus kontrolliertem Fang“ oder „aus delfinfreundlicher Fischerei“ sind allerdings kein Zeichen für Bio.

Schreiben Sie einen Kommentar