Frankreich: Lebensmittel wegwerfen ist verboten

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Haufen mit grünen, blassen und roten Tomaten

In Frankreich ist es Supermarkt-Betreibern ab sofort untersagt, Lebensmittel wegzuwerfen. Was nicht verkauft wird, muss gespendet oder recycelt werden.

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Frankreich ist der erste Staat weltweit, in dem Supermärkte unverkaufte Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürfen. Ein neues Gesetz sieht vor, dass Lebensmittel entweder gespendet oder recycelt werden müssen. 

Konkret besagt das Gesetz, dass ​Supermärkte, die eine Größe von 400 Quadratmetern überschreiten, keine Produkte mehr vernichten oder wegwerfen dürfen, die sich dem Mindesthaltbarkeitsdatum nähern. Stattdessen sollen Spendenvereinbarungen mit gemeinnützigen Vereinen wie Tafeln eingegangen werden, welche die Lebensmittel weiter verwenden oder verteilen dürfen.

Für Tante-Emma-Läden und Filialen, die unter 400 Quadratmeter groß sind, greift das neue Gesetz also nicht. Ein Verstoß hingegen wird happig geahndet, mit Bußgeldern bis zu 75.000 Euro. 

Deutsche sind große Lebensmittelverschwender

Besonders Tafeln sind auf Spenden hochwertiger Lebensmittel angewiesen. Das französische Gesetz eröffnet ganz neue Möglichkeiten, sagte Jacques Bailet von "Banques Alimentaires", einem Zusammenschluss von gemeinnützigen Tafeln, gegenüber der britischen Zeitung Guardian: "Zurzeit fehlt es uns an frischem Obst, Gemüse und Fleisch. Durch das neue Gesetz sind wir in der Lage, eine bessere und gesündere Nahrungsmittelvielfalt für Bedürftige anzubieten." 

Nahrungsmittelverschwendung gilt als eines der größten Probleme unserer Zeit: Während die Weltbevölkerung immer weiter wächst (von zurzeit 7 Milliarden auf geschätzte 9 Milliarden im Jahr 2015), werden 30 bis 50 Prozent der weltweit produzierten Nahrungsmittel weggeworfen. In Deutschland kommen nach einer Studie von Greenpeace aus dem Jahr 2015 auf jeden Einwohner pro Jahr 82 Kilo weggeworfene Lebensmittel. 

(lin) 

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