Die Getränkeprüferin

Erfrischungsgetränke: Durstlöscher oder Dickmacher?

Von Nicole Oschwald
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Erfrischungsgetränke

Wer in der Sommerhitze schwitzt, sollte viel trinken. Doch wer bei hohen Temperaturen ständig zu Limonaden oder Eistee greift, hat schnell mehr Kilos auf der Waage. So verlockend Erfrischungsgetränke sind, oft enthalten sie überproportional viel Zucker. Werfen Sie vor dem Verzehr einen Blick auf die Nährwerttabelle. Dort ist angegeben, ob das Getränk ein Durstlöscher oder ein Dickmacher ist.

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Der Körper braucht Flüssigkeit, um zu funktionieren. Daher sollte jeder Erwachsene 1,5 Liter am Tag trinken. Anders ist das beim Zucker. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Erwachsenen nur bis zu 25 Gramm Zucker pro Tag zu sich zu nehmen. Kinder sollten noch weniger konsumieren.

In den Sommermonaten ist das schnell vergessen. Verlockend ist die Auswahl an erfrischenden Brausen, Fruchtschorlen und Limonaden. Die Erfrischungsgetränke haben jedoch oft eine hohe Energiedichte. So enthält zum Beispiel eine 0,5-Liter-Flasche Cola rund 50 Gramm Zucker. Das sind in etwa 200 Kilokalorien (kcal). Die gleiche Menge Eistee kommt auf 145 kcal, Apfelschorle auf 130 kcal. Vielen Verbrauchern sind die (über-)flüssigen Kalorien nicht bewusst.

Mehr Überblick mit der Nährwertkennzeichnung

Orientierung über den Zucker- und Kaloriengehalt von Getränken gibt die Nährwerttabelle. Bei vorverpackten Lebensmitteln müssen sieben Nährwerte bezogen auf 100 g oder 100 ml angegeben werden: Energiegehalt in Kilojoule (kJ) und Kilokalorien (kcal), Fett, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz. Alkoholische Getränke wie Wein, Bier und Biermischgetränke sind von der Kennzeichnungspflicht bislang ausgenommen.

Das SGS Institut Fresenius unterstützt Getränkehersteller beim Bestimmen der Nährwerte. Der Kaloriengehalt wird als Durchschnitt meist auf Grundlage der ermittelten Nährstoffe wie Zucker, Säure und Eiweiß berechnet. Der Fettgehalt spielt in Erfrischungsgetränken in der Regel keine Rolle.

Früher kamen für die Kalorienbestimmung Verfahren wie das Bombenkalorimeter zum Einsatz, das den sogenannten „Brennwert“ ermittelte. Eine genau abgewogene Probe eines Lebensmittels wurde dazu unter hohem Sauerstoffdruck verbrannt und die dabei freiwerdende Wärmemenge gemessen. Deshalb spricht man heute noch davon, dass der menschliche Körper zum Beispiel beim Sport „Kalorien verbrennt“.

Kalorienfreie Durstlöscher bei Freizeitaktivitäten und an heißen Sommertagen sind übrigens Leitungswasser, Mineralwasser oder – nahezu kalorienfrei – ein ungesüßter Früchtetee. Wer etwas mehr Geschmack mag, greift neuerdings auf die kalorienarmen leichten Limonaden oder die leichten Fruchtschorlen zurück.


Über die Autorin dieses Beitrags

 Nicole Oschwald ist staatlich geprüfte Lebensmittelchemikerin und Leiterin der Kundenbetreuung am Freiburger Standort von SGS Institut Fresenius. Das dortige Labor ist Kompetenzzentrum für die Analyse von alkoholhaltigen und alkoholfreien Getränken, Fleisch- und Wurstwaren und Tierarzneimittelrückständen. Eine weitere Spezialität des Standorts ist die Aromaanalyse, die für die Getränke- und Lebensmittelindustrie eine große Rolle spielt. Mehr über die Dienstleistungen der SGS erfahren Sie auf www.sgsgroup.de und www.sgs-institut-fresenius.de.  

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