Banner Oona

10 Tage Reisdiät: Mein Erfahrungsbericht

Von Oona Mathys
Aktualisiert am 24. Jan. 2022
Rice Island Erfahrungsbericht

Zehn Tage Reis und Gemüse – ohne Salz, ohne tierische Produkte oder verarbeitete Lebensmittel. Ich habe die Diät „Rice Island“ für euch getestet. In diesem Blogbeitrag erzähle ich von meinen Erfahrungen, meinem Gewichtsverlust und erkläre, warum sich die Reisdiät für jeden eignet.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Inhaltsverzeichnis

  1. Reisdiät – Mein Erfahrungsbericht
  2. Reisdiät Tag 1-3: Mein Erfahrungsbericht
  3. Reisdiät Tag 4-7: Mein Erfahrungsbericht
  4. Reisdiät Tag 7-10: Mein Erfahrungsbericht
  5. Fazit

Ich salze grundsätzlich bevor ich mein Essen probiere. Dass ich sofort zum Salzstreuer greife, zeigt, wie abgestumpft ich gegenüber anderen, feinen Geschmäckern geworden bin. Zudem habe ich, wie einige von euch vielleicht auch, die gesunde Ernährung in den letzten Wochen ein bisschen schleifen lassen. Besonders in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bin ich gefühlt von einem Essen zum Nächsten gerollt ;-) Daher habe ich mich in letzter Zeit ziemlich aufgequollen und träge gefühlt.

Um meinen Geschmacksnerven eine Auszeit zu gönnen und den Körper sowie meine Verdauung zu entlasten, habe ich mich entschlossen einen kleinen Selbstversuch zu starten: Ich fahre nach „Rice Island“. Diese Ernährungsform basiert ausschließlich auf Reis, Gemüse und ein bisschen Obst. Salz, Fertiggerichte und tierische Produkte sind hier tabu.

Allerdings ist die Reisdiät keine kalorienreduzierte Diät, sondern eher ein Weg, um eine gute Grundlage für eine langfristig gesunde Ernährung zu schaffen. In meinem letzten Blogpost habe ich bereits die wichtigsten Punkte zu dieser Ernährungsform zusammengefasst:

Reisdiät – Mein Erfahrungsbericht

Zur Vorbereitung: Am Tag vor meinem Selbstversuch heißt es für mich Reis kochen. Und zwar ziemlich viel Reis. Denn ich habe mich entschlossen, mein Essen für die nächsten Tage direkt vorzubereiten. Denn Mealprep bietet nicht nur den Vorteil, dass man unheimlich viel Zeit spart – die Mahlzeitenvorbereitung hilft auch dabei, mögliche Heißhungeranfälle zu vermeiden. Reis einfach aufwärmen, würzen, fertig!

Zwei meiner Lieblingsrezepte für „Rice Island

Curryreis mit bunten Möhrchen aus dem Ofen (1 Portion)

Zutaten:

  • 200 Gramm gekochter Naturreis
  • 5 bunte Möhren
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 rote Zwiebel
  • 2 Stängel Rosmarin oder Thymian
  • 1 TL Currypulver
  • etwas Pfeffer
  • 1 TL Öl
  • 2 Stängel Koriander (optional)

Zubereitung:

  1. Zuerst den Ofen auf 200 Grad Ober-und Unterhitze vorheizen. Dann Zwiebeln und Knoblauch schälen und anschließend die Zwiebeln in Ringe, den Knoblauch in feine Scheiben schneiden.
  2. Möhren mit einer Gemüsebürste gut putzen, längs vierteln und zusammen mit Zwiebelringen und Knoblauch in eine Schüssel geben.
  3. Das Gemüse mit Pfeffer, Currypulver und etwas Öl würzen. Anschließend die Kräuter waschen, abzupfen und dazugeben. Gut mischen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
  4. Im Ofen für circa 20-30 Minuten backen. Währenddessen den Reis (entweder in der Pfanne oder in der Mikrowelle) erwärmen, anschließend das Gemüse mit dem Reis anrichten und mit frischem Koriander garnieren.

Milchreis mit Vanille, Zimt und Früchten (2 Portionen)

Zutaten:

  • 250 g Milchreis (ungekocht)
  • 1 Liter Haferdrink
  • 1 TL Zimt
  • 1 Vanilleschote
  • 1 EL Apfel-Bananenmark
  •  Beeren

Zubereitung:

  1. Den Haferdrink in einem Topf aufkochen und anschließend den Milchreis einstreuen. Die Vanilleschote halbieren und das Mark zusammen mit dem Zimt in den Topf geben.
  2. Bei schwacher Hitze 20-25 Minuten köcheln lassen. Wichtig: Immer wieder umrühren, damit der Reis nicht anbrennt. Vor dem Servieren das Apfel-Bananenmark erwärmen und den Milchreis in Schüsseln portionieren.
  3. Anschließend mit Zimt bestäuben, Apfelmark hinzugeben und mit Beeren garnieren. Falls der Reis für euren Geschmack noch nicht "matschig" genug ist, einfach noch etwas Haferdrink dazugeben und auf niedrigster Stufe für fünf Minuten ziehen lassen.

Dieses Grundrezept könnt ihr ganz einfach nach euren persönlichen Vorlieben erweitern. Wer mag, kann auch einen frischen Apfel oder Rosinen mit dem Milchreis aufkochen. Mit ungezuckerten Kirschen aus dem Glas schmeckt der Milchreis natürlich auch prima!

Reisdiät Tag 1-3: Mein Erfahrungsbericht

Da ich mich sonst überwiegend gesund ernähre, war ich eigentlich überzeugt, dass die knapp zweiwöchige Reisdiät für mich keine größeren Schwierigkeiten darstellen würde. Meine tägliche Ernährung enthält viel Gemüse und kaum Junk-Food. Nicht weil ich es mir verbiete, sondern weil ich mich damit einfach besser fühle.

Um auch für euch meine körperlichen Veränderungen festzuhalten, habe ich mich am Morgen des "Rice Island"-Selbstversuchs gewogen: Startgewicht 59,8 Kilo.

Obwohl Reis mit Gemüse nicht mein absolutes Lieblingsgericht ist, hat sich schon in den ersten Tagen ein ganz entscheidender Vorteil dieser Ernährungsform gezeigt: Im Gegensatz zu anderen Diäten hatte ich während der Reisdiät absolut keinen Heißhunger. Teilweise habe ich es sogar nicht geschafft, meine Reisportionen aufzuessen. Das lag unter anderem daran, dass mir der Verzicht auf Salz deutlich schwerer gefallen ist, als ich ursprünglich dachte. Irgendwie hat meinen Gerichten einfach das gewisse Etwas gefehlt.

Besonders die ersten Mahlzeiten auf "Rice Island" waren eher Mittel zum Zweck – richtig geschmeckt haben sie mir nicht. Genau aus diesem Grund habe ich Currypulver als neues Lieblingsgewürz ziemlich schnell ins Herz geschlossen. Curry und Reis – das passt einfach. Allerdings war der Milchreis mit Früchten zum Frühstück ganz klar mein tägliches Highlight! 

Auch wenn die Reisdiät besonders in den ersten Tagen eine Herausforderung für mich dargestellt hat, schien mein Körper mit Reis und Gemüse ziemlich happy zu sein. Schon nach nur drei Tagen fühlte ich mich deutlich leichter und definierter – keine Anzeichen von Völlegefühl, Müdigkeit nach dem Essen oder einem aufgeblähten Bauch.

Reisdiät Tag 4-7: Mein Erfahrungsbericht

Mein Gewicht am Morgen des vierten Tages lag bei 57,1 Kilo. 2,7 Kilo weniger in nur vier Tagen – wow! Obwohl das zunächst unglaublich klingt, handelte es sich bei meinem verlorenen Gewicht nicht um Fett, sondern um Wasser im Gewebe. Während Reis durch seinen Kaliumgehalt den Wasserhaushalt im Körper reguliert und eine entwässernde Wirkung hat, sorgt Salz dafür, dass wir Wasser im Gewebe speichern. Dass eine salzarme Ernährung in Kombination mit Reis dem Körper allerdings so stark Wasser entzieht, hätte ich nicht gedacht.

Übrigens habe ich auch meine Arbeitskollegin mit der Reisdiät angesteckt. "Was hast du heute mit?", bei unserem morgendlichen Büro-Smalltalk haben wir nicht nur Rezepte und Tricks ausgetauscht, sondern uns auch gegenseitig motiviert. Meine Empfehlung daher: Sucht euch einen Diet-Buddy – denn ein Mitstreiter erhöht nicht nur euer Durchhaltevermögen, sondern macht eine Diät auch gleich viel einfacher. Ganz nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid ;-)

Reisdiät Tag 7-10: Mein Erfahrungsbericht

Das letzte Drittel der Reisdiät schien sich unendlich in die Länge zu ziehen. Auch wenn ich feine Geschmäcker und Gewürze deutlich besser wahrnehmen konnte, ist meine geschmackliche Erleuchtung leider bis zum Schluss ausgeblieben. Da ich mich auch in den letzten Tagen nicht mit dem Salzentzug anfreunden konnte, habe ich mich zum Schluss ausschließlich von Milchreis mit selbstgemachtem Apfelmus ernährt. Nicht optimal, aber für mich die beste Möglichkeit um durchzuhalten.

Mein Gewicht hat sich nach zehn Tagen Reisdiät bei knapp 56 Kilo eingependelt. Obwohl ich während der kompletten Zeit meines Selbstversuchs auf Sport verzichtet habe, bin ich innerhalb der kurzen Zeit fast vier Kilo leichter geworden. Wichtig: Ein Großteil dieses Gewichts ist reines Wasser, welches ich nach "Rice Island" wieder zugenommen habe.

Auch wenn ich froh bin, dass mein Selbstversuch vorbei ist und ich wieder zu "meiner Ernährung" zurückkehren kann, haben mich die Erfahrungen während der Reisdiät absolut erstaunt. Ich hätte zuvor nicht gedacht, dass Salz so einen starken Einfluss auf meinen Appetit, meine Geschmacksnerven und sogar meine Stimmung hat.

Außerdem hat es mich erschreckt, in wie vielen Lebensmitteln verstecktes Salz enthalten ist. Bei meinen Supermarkt-Touren bin ich regelrecht vom Hocker gefallen, denn scheinbar enthalten sogar unverarbeitete Lebensmittel (naturbelassene Tomaten) eine ordentliche Portion Salz. Klar dient Salz auch als Konservierungsmittel, allerdings konsumieren wir deutlich mehr Salz, als wir eigentlich glauben.

Fazit 

"Rice Island" ist nicht nur echt günstig, sondern auch eine unglaublich einfache Diät. Kein Zählen von Punkten oder Kalorien und keine zusätzlichen Kosten für fragwürdige Shakes und Pillen. Für die Diät benötigt man so gut wie keine Vorbereitungszeit, sie ist fast überall umsetzbar und absolut unkompliziert. Auch wenn man während der Reisdiät relativ viel Gewicht verliert, sollte sie nicht als schnelle Crash-Diät genutzt werden.

Denn diese Ernährungsform dient in erster Linie dazu, unserem Körper eine kleine Auszeit zu gönnen und eine gute Grundlage für ein langfristiges "Clean Eating"-Konzept zu schaffen. Wichtig ist, dass solche Low-Fat-Diäten zeitlich begrenzt sind – denn gute Fette sind essenziell für eine gesunde Ernährung.

Außerdem hilft der Ausflug nach "Rice Island" dabei, sich mit seinen eigenen Ernährungsgewohnheiten zu konfrontieren. Auch wenn ein kompletter Verzicht für mich nicht möglich ist, habe ich nach der Reisdiät meinen Salzkonsum deutlich reduziert. Ich kann wirklich jedem empfehlen, seine Koffer zu packen und einen kleinen Ausflug auf die Reis-Insel zu machen. Es lohnt sich! 

Viele Grüße,

Oona

Schreiben Sie einen Kommentar