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Morgens oder abends?

Zu dieser Tageszeit sollten Sie Gemüse ernten

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 27. Jan. 2022
Beim Gemüse ernten die Tageszeit beachten
Beim Gemüse ernten die Tageszeit beachten

Ernte gut, alles gut – so dürfte es vielen Hobbygärtnern gehen, die über das ganze Jahr ihre Beete mit Blattsalaten, Kohl und Co. pflegen, um am Ende reich belohnt zu werden. Wer Gemüse ernten will, sollte allerdings die Tageszeit beachten: Viele Sorten enthalten Nitrat, was durch verschiedene Gegebenheiten zum krebserregenden Nitrit umgewandelt werden kann.

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Die richtige Tageszeit zum Gemüse ernten

Es leuchtet in seinen schönsten Farben und sieht auch schon richtig knackig aus. Doch Vorsicht: Beim Gemüse ernten sollte nicht nur auf die Reife, sondern unbedingt auch auf die Tageszeit geachtet werden. Profi-Gärtner sind der Meinung, dass man Blattsalate & Co. am besten morgens ernten soll, weil das Gemüse dann noch kein Wasser über die Verdunstung verloren hat und sich somit länger lagern lässt. Aus wissenschaftlicher Sicht sollte das Gemüse jedoch erst abends abgeerntet werden, da der Nitratgehalt dann geringer ist.

Die Pflanze benötigt das Nitrat für die Eiweißbildung und nimmt diesen Nährstoff ganz natürlich auch über Nacht aus dem Boden auf. Vor allem die Stiele, Blattrispen und äußeren grünen Blätter sind nitratreich, da sie an der Wasserversorgung der Pflanze beteiligt sind. Mithilfe des Tageslichts wird das Nitrat abgebaut, weswegen man Gemüse abends ernten sollte.

Nitratreiche Gemüsesorten 

KohlrabiplfanzeFolgende Gemüsesorten haben einen hohen Nitratgehalt und sollten erst abends geerntet werden:

Das sind Nitrate bzw. Nitrite

Nitrate kommen natürlicherweise im Boden vor und sind Stickstoffverbindungen. Die Pflanzen benötigen den Stickstoff des Nitrats für den eigenen Stoffwechsel und den Aufbau von Eiweiß. Nitrite sind ein Zwischenprodukt bei der Versorgung der Pflanze mit Stickstoff. Durch mikrobiologische oder enzymatische Einwirkungen kann das Nitrat in Nitrit umgewandelt werden, z. B. bei unsachgemäßer Lagerung oder Transport der Pflanze sowie bei Hygienemängeln.

Sind nitratreiche Lebensmittel gesundheitsgefährdend?

Nitratreiche Lebensmittel an sich sind nicht bedenklich. Nitrit jedoch kann im Körper zu Nitrosaminen umgewandelt werden, die als krebserregend gelten. Um die Belastung mit Nitrit geringer zu halten, sollte man sein Gemüse deswegen am Abend ernten.

Tipps für eine geringere Nitrataufnahme:

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat folgende Tipps zusammengestellt, wie man den Nitratgehalt im angebauten Gemüse reduzieren und somit beruhigter ernten kann:

  • Anpassung der Erntezeit: Wird abends geerntet, ist der Nitratgehalt im Gemüse geringer, weil tagsüber durch Lichteinstrahlung Nitrat abgebaut wird 
  • Minimierung des Nitrat-Gehaltes im Boden: Verminderter Düngemitteleinsatz, sodass weniger Nitrat in die Pflanze und ins Grundwasser gelangt 
  • Anbau von Gemüse im Freiland: Die höhere Lichteinstrahlung und Frischluftzufuhr verringert den Nitratgehalt in den Pflanzen
  • Gezielte Zu-, Be- und Verarbeitungsprozesse: z. B. Entfernung von Stiel, Stängel, Blattrippen und äußeren Hüllblättern

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