Detoxing: Mythos oder Wundermittel?
Der Strandurlaub steht vor der Tür, der Winterspeck ist immer noch nicht ganz von den Hüften verschwunden – höchste Zeit für Detoxing. Doch was steckt hinter dem Trend?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Detoxing?
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Was ist das beste Mittel zum Entgiften?
- Detoxing mit Flüssigkeit
- Detoxing mit Lebensmitteln
- Detoxing mit Intervallfasten
- Detoxing mit einem Detox-Tag
- Detoxing mit Wellness
- Was darf man bei einem Detox nicht essen?
- Abnehmen mit Detoxing
- Wissen zum Mitnehmen
Wer jetzt seinen Körper sanft entgiftet, steigert sein Wohlbefinden und kann sogar noch ein paar Pfunde verlieren – das versprechen Detox-Angebote. Vor allem aber sollen beim Detoxing Gifte abgebaut werden, die unseren Organismus unnötig belasten.
Was ist Detoxing?
Was versteht man unter Detox? Der Begriff Detoxing (Deutsch: Entgiftung) wird oft mit der Idee verbunden, dass bestimmte Lebensmittel, Säfte oder Kuren den Körper von angesammelten Gift- und Schadstoffen befreien. Diese werden auch als “Schlacken” bezeichnet und sollen Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Blähungen oder Gelenkschmerzen hervorrufen.
Bislang gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Nachweise, dass es diese gibt oder, dass Detoxing entgiftende Effekte hat. Des Weiteren ist der menschliche Körper bereits mit effizienten Entgiftungsmechanismen ausgestattet, insbesondere durch die Leber, Nieren, Haut und das Lymphsystem. Trotzdem kann Detoxing einige Vorteile mit sich bringen.
Was ist das beste Mittel zum Entgiften?
Jeder Mensch ist individuell und es gibt viele unterschiedliche Detox-Ansätze. Welcher den größten Effekt hat, hängt von den persönlichen Bedürfnissen, Zielen und Lebensgewohnheiten ab.
Detoxing mit Flüssigkeit
- Detoxing mit Wasser, Kräutertee und Brühe: Je mehr Sie täglich davon schlürfen, desto besser. Denn Flüssigkeit spült alle Zellen gründlich durch und dämpft ganz nebenbei auch Hungergefühle. Fürs Detoxing gilt: Tee besser gar nicht oder nur mit wenig Bienenhonig süßen! Sie können beim Detoxing auch Gemüsebrühe trinken, allerdings sollte sie möglichst wenig Salz enthalten. Dieses speichert bekanntlich Flüssigkeit im Körper und würde darum den „Spüleffekt“ bremsen. Am besten eignen sich daher selbstgekochte Brühen. Wenn Sie Getränke mit Geschmack mögen, probieren Sie Infused Water aus und aromatisieren Sie Ihren Durstlöscher mit Kräutern, Gurke oder Zitrone. Ebenfalls auf Geschmack setzt die Zitronensaft-Diät, auch Master-Cleanse-Detox-Diät genannt. Hierbei wird ein Getränk aus Wasser, Zitronensaft, Ahornsirup und Cayennepfeffer getrunken.
- Detoxing mit Säften: Säfte erhöhen die Flüssigkeitszufuhr und versorgen den Organismus mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Perfekt für ein Detoxing, um frische Power zu tanken! Besonders gut eignen sich natürlich unsere Powerdrinks! Also nichts wie ran an den Entsafter! Der Fokus sollte bei den Zutaten vor allem auf Gemüse und zuckerarmen Früchten wie Beeren liegen, denn Fruchtsäfte oder -smoothies aus Obst können viel Fructose, also Zucker, enthalten. Achtung ist ebenfalls bei gekauften Produkten wie bei Saftkuren geboten, diese bestehen oft nicht aus frischem Gemüse und Obst, sondern aus Fruchtsaftkonzentraten und somit einem unnötigen Mehr an Fruchtzucker und Kilokalorien.
Detoxing mit Lebensmitteln
- Basische Entgiftungskur: Diese Methode setzt auf basische Ernährung, da sie den Säure-Basen-Haushalt ausgleicht. Gleichzeitig werden säurebildende Lebensmittel reduziert oder gemieden. Erlaubt sind Gemüse, Obst, Kräuter, Nüsse und Kartoffeln. Zucker, Kaffee, Fleisch und verarbeitete Lebensmittel sollten hingegen vermieden werden.
- Detox mit Rohkost: Knackiges, rohes Gemüse ist super für ein Detoxing geeignet. Denn es bringt jede Menge Vitamine und Ballaststoffe ins Spiel, die dabei helfen, den Darm auf Vordermann zu bringen. Auch hier gilt: Finger weg von Fertigprodukten. Das Dressing sollten Sie also möglichst zuckerfrei selbst zubereiten. Sehr lecker und ideal für ein Detoxing-Programm sind vegetarische Rohkost-Rezepte wie zum Beispiel die pikante Kohlrabi-Rohkost.
- Detoxing mit Gemüse und Getreide: Grünzeug, möglichst aus biologischem Anbau, ist optimal für den Sommerputz im Körper. Beim Detoxing hilft das frische Gemüse nämlich dank seiner reichlich enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe kräftig mit. Es darf, muss aber nicht roh sein. Auch gedünstet oder gedämpft erfüllt Gemüse seinen Zweck und bekommt den meisten besser. In Kombination mit Naturreis, Hirse oder Quinoa wird für eine ausreichende Sättigung gesorgt.
Detoxing mit Intervallfasten
Bei dieser Methode werden bewusste Essenspausen vorgesehen. Diese fördern die Autophagie – also den Selbstreinigungsprozess der Zellen. Es gibt unterschiedliche Ansätze, beispielsweise die 16:8-Methode (16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essen), die 5:2-Methode (2 Tage die Woche Fasten, 5 Tage normale Ernährung) oder das Dinner-Cancelling (Abendessen weglassen).
Detoxing mit einem Detox-Tag
Dies ist eine ähnliche Methode zum Intervallfasten. Doch was ist ein Detox-Tag genau? Es ist ein gezielter Tag, an dem der Fokus auf die Reinigung des Körpers gelegt wird. Dies kann durch den Verzehr von leichten, nährstoffreichen Lebensmitteln, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel erfolgen. Dieser Tag kann beispielsweise einmal in der Woche oder einmal im Monat eingelegt werden. Eine solche Routine kann helfen, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und neue Energie zu tanken.
Detoxing mit Wellness
So gut das Entgiften dem Körper tut, es strengt ihn auch an. Es ist ein bisschen wie bei der Müllabfuhr: Detoxing ist harte Arbeit für den Organismus. Sie machen es ihm leichter, wenn Sie ihn durch gesunden Schlaf (circa sieben bis neun Stunden) und genug Pausen entlasten. Regelmäßige Saunagänge oder Dampfbäder sind außerdem eine Entgiftungskur für die Haut. Sie fördern das Schwitzen und unterstützen die Ausscheidung von Toxinen über unser größtes Organ. Auch Trockenbürstenmassagen können die Durchblutung anregen und den Entgiftungsprozess unterstützen.
→ Eine feste Angabe wie häufig oder wie lange ein Detoxing durchgeführt werden sollte, gibt es nicht. Einige Anhänger legen jede Woche einen Detox-Tag ein, andere führen jährlich eine oder zwei Wochen als Kur durch.
Was darf man bei einem Detox nicht essen?
Genuss muss sein, aber wer seinen Körper komplett entgiften will, kommt ohne Verzicht nicht ganz aus. Lassen Sie beim Detoxing folgende Dinge weg:
- Fleisch und tierische Fette: Hier stecken gesättigte Fettsäuren drin, die die Leber zusätzlich beanspruchen. Außerdem kann die Verdauung und der Stoffwechsel unter dem Konsum leiden. Gesunde tierische Fette aus Fisch (Omega-3-Fettsäuren) sind hingegen nicht tabu. Fisch enthält außerdem Proteine, die sonst zu kurz kommen könnten und die für Sättigung, geistige Fitness sowie gute Stimmung sorgen.
- Verarbeitete Lebensmittel: Sie enthalten oft Zusatzstoffe und Konservierungsmittel.
- Zucker: Ein hoher Konsum kann Entzündungen fördern und die Leber belasten.
- Alkohol: Er beeinträchtigt die Leberfunktion und sollte während des Detoxings gemieden werden.
- Koffein: Der Stoff kann das Nervensystem stimulieren und den Entgiftungsprozess stören.
Hier finden Sie Koch-Inspirationen in einer übersichtlichen Auflistung: Detox-Diät Rezepte
Abnehmen mit Detoxing
Auch wenn das nicht das Hauptziel einer Entgiftungskur ist, Pfunde können tatsächlich dabei purzeln. Allerdings ist gerade bei kurzen Detox-Methoden der Gewichtsverlust meist auf den Abbau von Wassereinlagerungen und nicht auf den Verlust von Körperfett zurückzuführen.
Hingegen sind durch langfristige Detoxing-Gewohnheiten und einer nachhaltigen Ernährungsumstellung mit dem Verzicht auf Zucker, verarbeitete Lebensmittel und Alkohol eine langfristige Gewichtsreduktion möglich.
Alles Weitere zum Abnehmen durch Detox finden Sie hier: Was ist eine Detox-Diät?
Wissen zum Mitnehmen
Detoxing kann ein effektiver Weg sein, um den Körper zu entlasten und das Wohlbefinden zu steigern, auch wenn eine entgiftende Wirkung nicht wissenschaftlich belegt ist. Viel mehr könnte dafür eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse verantwortlich für die positiven Effekte sein.
Durch den bewussten Verzicht auf belastende oder ungesunde Produkte und die gezielte Zufuhr von nährstoffreichen, natürlichen Lebensmitteln unterstützen Sie die Gesundheit Ihres Körpers. Wenn Sie regelmäßige Detox-Tage in Ihren Alltag integrieren, können Sie von einem positiven Effekt, etwa mehr Energie und Vitalität, profitieren.
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