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Die Geteilte Kuh:

Cow-Sharing für nachhaltigeren Fleischkonsum

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Teile einer Kuh

Fleisch im Überfluss und eine qualvolle Massentierhaltung sollen dank dieser Idee bald passé sein: Beim Cow-Sharing beziehungsweise Cowbutchering wird eine Kuh nämlich erst dann geschlachtet, wenn all ihre Teile verkauft wurden – restlos. Ich stelle euch heute die Start-ups "Kauf ne Kuh" und "Geteiltes Fleisch" vor.

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Cow-Sharing - Faires Fleisch

Ob verpacktes Fleisch im Supermarkt oder vom Metzger – so ganz genau wissen wir eigentlich nicht, wo das geschlachtete Tier herkommt und unter welchen Umständen es gelebt hat. Wer auf eine artgerechte Tierhaltung und Futter in überwiegend Bio-Qualität setzt, kauft entweder beim regionalen Bauern seines Vertrauens oder setzt auf diese zwei neuen Initiativen: Kauf ne Kuh und Geteiltes Fleisch.

Beide Unternehmen bieten Cow-Sharing beziehungsweise Cowbutchering an – also das vollständige Teilen des Fleisches einer Kuh zwischen verschiedenen Bestellern. Erst, wenn das gesamte Tier verkauft ist, wird es geschlachtet. So soll die gesamte Kuh restlos verwendet und die nachhaltigste Form der Fleischverwertung erreicht werden. 

So funktioniert Cow-Sharing

Die gewünschten Teilstücke des Tieres können online über beide Portale bestellt werden. Zur Auswahl stehen beispielsweise Rump- und Hüftsteak, Rouladen, Gulasch, Hack- sowie Suppenfleisch und Bratwurst. Außerdem kann man zwischen verschiedenen Paketgrößen und Fleischsorten wählen – "Geteiltes Fleisch" bietet neben Rind- auch Schweinefleisch an.

Beide Plattformen setzen auf eine artgerechte Tierhaltung und regionale Betriebe, da so unter anderem kurze Wege vom Stall zur Schlachtung gesichert werden – das schont Tier sowie Umwelt gleichermaßen und wirkt sich auch positiv auf die Qualität des Fleischs aus.

Sind 100 Prozent des Tieres verkauft, wird es vom Bauern geschlachtet, vakuumverpackt und gekühlt per Express-Sendung zum Besteller nach Hause geliefert. Der Zeitraum von der Bestellung zur Lieferung kann zwar etwa drei bis vier Wochen betragen, schafft somit aber ein anderes Bewusstsein zum Fleischkonsum.

Biomilch und Biofleisch

Bewusster Fleischkonsum mit Cow-Sharing

Für Sie klingt Cow-Sharing geschmacklos? Keinesfalls! Beide Anbieter wollen Verbraucher zu einem bewussteren und nachhaltigeren Fleischkonsum anregen. Die Botschaft ist klar: "Iss weniger Fleisch! Und wenn, dann wähle nur Gutes und Zurückverfolgbares" – Qualität statt Quantität zählt.

Im Kampf gegen Billig-Fleisch und Massentierhaltung sollte sich jeder kritisch mit dem Thema Fleischkonsum auseinandersetzten. Die Projekte "Kauf ne Kuh" und "Geteiltes Fleisch" sind prima Alternativen zum derzeit herrschenden Fleischwahnsinn.

Übrigens: Wer sich beim Fleischverzicht um die Deckung seines Eiweißbedarfs sorgt, findet in diesen pflanzlichen Eiweißlieferanten tolle Alternativen:

Zum Artikel ►


(jbo)

 
Die Idee des Cow-Sharing finde ich sehr gut - ich lebe zwar seit Jahren zu 90% vegetarisch - esse ab und zu etwas Rindfleisch, weil ich von meinem Landschlachter hauptsächlich das Geschlinge für meinen Hund kaufe - seine Tiere sind fast Bio-Rinder - sein Laden ist nur eimal pro Woche geöffnet - er hat auch mobile Verkaufsstände auf einigen Märkten - das ist schon ein grosser Schritt zum bewussten Fleischkonsum - wie aber sollte so etwas in den Supermärkten realisiert werden?
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Liebe Angela Baldelli, beim Cow-Sharing geht es eben nicht um ein breites Angebot an Fleisch, wie wir es derzeit in den Supermärkten vorfinden, sondern um einen bewussteren Umgang mit diesem Lebensmittel. Darum sollte auch nicht jeden Tag Fleisch auf dem Speiseplan stehen – gerne auch auf vegetarische Alternativen zurückgreifen. Liebe Grüße, dein EAT SMARTER-Team
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