Wiederentdeckt

Die Geschichte über den Erdbeerspinat

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Spinatähnliche Blätter, erdbeerartige Früchte: Der Erdbeerspinat ist ein Blickfang.
Spinatähnliche Blätter, erdbeerartige Früchte: Der Erdbeerspinat ist ein Blickfang.

Ein Spinat mit roten Früchten: Ab Mitte August blüht auf vielen Balkonen, in Gärten oder an Wegrändern wieder der Erdbeerspinat. Dabei hätte man schon fast vergessen, dass man diese Kulturpflanze auch sehr gut essen kann. EAT SMARTER stellt die Geschichte des Erdbeerspinats vor und verrät, wie auch Sie ihn in der nächsten Saison anbauen können.

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Der Erdbeerspinat sieht schon interessant aus: Wer ihn heute zum ersten Mal sieht, könnte fast meinen, dass es sich um eine neumodische Pflanze handelt, bei der jemand Erdbeeren mit Spinat gekreuzt hätte. Doch den Erdbeerspinat gibt es eigentlich schon sehr lange bei uns. Und man kann über ihn genau die Geschichte erzählen, die viele Gemüsepflanzen erleben mussten: Die Geschichte von einer alten Gemüsesorte, die man lange Zeit nutzte, doch irgendwann vergaß, weil andere Gemüsesorten eingeführt wurden und die man erst heute wiederentdeckt, weil sich immer mehr Menschen wieder für alte Gemüsesorten interessieren.

Als der Gartenspinat den Erdbeerspinat verdrängte

Der Erdbeerspinat mit seinen spinatähnlichen Blättern und seinen erdbeerartigen Früchten ist eine sehr alte Kulturpflanze aus Südeuropa, die die Menschen hierzulande schon seit der Römerzeit kannten und aßen. Bilder aus diesen Zeiten zeigen, dass die leuchtend roten Früchte schon damals als Tischdekorationen dienten. Doch dann, so etwa ab dem 16. Jahrhundert, kam der Gartenspinat zu uns. Die Araber führten ihn über Spanien nach Europa ein. Und Schritt für Schritt verdrängte er den Erdbeerspinat. Das Schicksal teilten übrigens auch andere Pflanzen wie die Melde oder der gute Heinrich. Der Grund: Der neue Gartenspinat hatte größere Blätter und war so einfacher zu ernten. Und damit hatte er einen großen Vorteil gegenüber dem Erdbeerspinat, dessen Blätter man wegen der Früchte nur schwer pflücken konnte. Es dauerte lange, ehe der Erdbeerspinat wieder in die Gärten zurückkehrte. Doch heute erfreuen sich viele Menschen wieder an den roten Blüten, die von der Pflanze ab Mitte August ausgebildet werden. Und erst in diesem Stadium kann man den Erdbeerspinat wirklich von anderen Spinatarten unterscheiden.

So pflanzt man Erdbeerspinat an

Das Ziergemüse kann man gut auf dem Balkon oder auf der Terrasse anbauen. Es ist ein anspruchsloses Gemüse, das eigentlich auf fast allen Böden wächst. Am besten aber ist eine gute humose Erde mit etwas Kompost. Der Erdbeerspinat sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Standort stehen und kann zwischen März und Juni gesät werden. Dabei sollte der Reihenabstand 25 cm betragen, der Abstand in der Reihe 15 cm, bei einer Saattiefe von 2 bis 3 cm. Je nachdem wie sich das Wetter entwickelt, kann nach sieben bis acht Wochen schon das erste Blattgrün geerntet werden. Dabei sollten die Blätter kurz oberhalb des „Herzens“ abgeschnitten werden, damit die Pflanze weiter austreiben kann. Und jetzt kann man die Blätter wie normalen Spinat verwenden. Ein kleinen Haken hat der Erdbeerspinat aber: Die leuchtend roten Früchte halten nicht unbedingt das, was ihr Aussehen verspricht. Sie schmecken eher fade. Doch als hübsche Tischdekoration eignen sie sich allemal.
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