Die Getränkeprüferin
Leicht und fruchtig

Cool-Climate-Weine sind gefragt

Von Nicole Oschwald
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Cool Climate Wein

Kennen Sie Cool-Climate-Weine? Die edlen Tropfen schmecken angenehm fruchtig. Sie haben ein besonderes Aroma, einen ausgewogenen Säuregehalt und weniger Alkohol. Früher kamen solche Weine vor allem aus Chile, Neuseeland und den USA. Aufgrund des Klimawandels ist der Anbau nun auch in einigen Regionen Deutschlands möglich. Doch was macht sie so besonders?

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Die Weinrebe gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und wird seit mehreren Tausend Jahren angebaut. In den 1990er Jahren begannen Winzer in Ländern mit einem heißen Klima wie Chile und Südafrika, Reben in kühleren Gebieten anzupflanzen.

Diese Anbauflächen waren höher gelegen und vom kontinentalen Klima beeinflusst. Diese veränderte Witterung führte zu den besonderen Cool-Climate-Weinen – feinsinnig, fruchtig und mit nicht zu viel Alkohol.

Mehr Fruchtaromen, weniger Alkohol

Seit einigen Jahren ist „Cool Climate“ auch in Deutschland ein Thema. Es ist dabei keine lebensmittelrechtliche Produktbezeichnung, sondern beschreibt vielmehr einen Wein, der aus einer kühlen Region stammt beziehungsweise bestimmten klimatischen Bedingungen ausgesetzt war.

So bauen Winzer in Sachsen und in der Saale-Unstrut-Region solche Weine an. Dort ist der Temperaturanstieg infolge der Klimaerwärmung spürbar, was den Trauben zugute kommt. Allerdings ist es noch deutlich kühler als in traditionellen Weinanbaugebieten, die vor allem in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zu finden sind.

Bei einem kühlen Klima reifen die Trauben langsamer und länger bis zur Lese im Herbst. Im Idealfall sind die Rebstöcke tagsüber hohen Temperaturen und viel Sonne ausgesetzt, während sie sich in den kalten Nächten regenerieren.

Der Temperaturwechsel führt dazu, dass sich in den Trauben ausgeprägte Aromen bilden und nicht so viel Zucker einlagert. Es entsteht eine frische Fruchtigkeit mit ausgewogener Säure – bei einem geringen Alkoholgehalt.

Labor setzt Qualitätsstandards

Ob Cool-Climate oder nicht – das SGS Institut Fresenius unterstützt deutsche Weingüter, ihren Kunden einen einwandfreien Wein zu bieten. Denn Qualität spielt beim Weinkauf eine große Rolle.

Unser Aufgabengebiet ist vielseitig. Im Labor werden die edlen Tropfen beispielsweise auf sensorische Eigenschaften wie Aussehen, Geruch und Aromenprofil kontrolliert. Auch der Gehalt an Alkohol, Zucker und Säure steht auf dem Prüfstand.

Außerdem untersuchen die Mitarbeiter die Weine auf Fehltöne und mögliche Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Schwermetallen. So kommen nur die besten Tropfen ins Glas.


Über die Autorin dieses Beitrags

Nicole Oschwald ist staatlich geprüfte Lebensmittelchemikerin und Leiterin der Kundenbetreuung am Freiburger Standort von SGS Institut Fresenius. Das dortige Labor ist Kompetenzzentrum für die Analyse von alkoholhaltigen und alkoholfreien Getränken, Fleisch- und Wurstwaren und Tierarzneimittelrückständen. Eine weitere Spezialität des Standorts ist die Aromaanalyse, die für die Getränke- und Lebensmittelindustrie eine große Rolle spielt. Mehr über die Dienstleistungen der SGS erfahren Sie auf www.sgsgroup.de und www.sgs-institut-fresenius.de.

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