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Arztgespräche richtig führen

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 23. Mär. 2021
© Pexels/ Pavel
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Beschwerden, Diagnose, Therapie, Ängste und Sorgen: Häufig bleibt nur wenig Zeit, um mit dem Arzt Dinge zu besprechen, die Ihnen wichtig sind. Doch gut vorbereitet haben Sie mehr von dem Arztgespräch. Davon profitiert nicht nur Ihr Gefühl, sondern auch der Behandlungserfolg.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Vorbereitung
    1. Anliegen definieren
    2. An wichtige Unterlagen denken
    3. Vier Ohren hören mehr als zwei
  2. Im Sprechzimmer
    1. Wer fragt, gewinnt
    2. Ehrlichkeit währt am längsten
    3. Gemeinsam entscheiden
  3. Nachbereitung
    1. Einnahme von Arzneimitteln
    2. Lifestyle überdenken
  4. Wissen zum Mitnehmen

Im Schnitt dauert ein Arztgespräch nur acht Minuten. Das ist nicht gerade viel Zeit – insbesondere wenn der Patient viele Fragen hat oder nicht auf Anhieb alles versteht. Auch fällt es manchen Menschen schwer, die ganzen Informationen in der kurzen Dauer aufzunehmen oder sind schlicht zu aufgeregt, um den Erklärungen konzentriert zu folgen. Unter Umständen werden dann Anweisungen des Mediziners nicht verstanden oder wichtige Hinweise schlicht vergessen.

Das Gute ist: Mit ein bisschen Vorbereitung und Nachbereitung können Sie viel mehr aus dem Besuch herausholen. Erfahren Sie außerdem, wie Sie ein Arztgespräch erfolgreich führen.

Vorbereitung

Aufgabe des Arztes ist es, die Diagnose zu stellen und eine sinnvolle Therapie vorzuschlagen. Dazu benötigt er aber Informationen von Ihnen. Hier spielt nicht nur die Krankengeschichte, sondern ebenso Ihre Bedürfnisse und Erwartungen eine wichtige Rolle. Um all das nicht zu vergessen, ist eine Checkliste zur Vorbereitung sinnvoll.

Anliegen definieren

Machen Sie sich zunächst klar, aus welchem Grund Sie die Praxis aufsuchen. Benötigen Sie nur eine Krankschreibung oder wollen Sie eine Zweitmeinung einholen? Was möchten Sie auf jeden Fall klären? Und was sollte der Behandelnde über Sie wissen? Vielleicht haben Sie mit dem Rauchen aufgehört, leiden an einer Allergie, Unverträglichkeit oder chronischen Krankheit. Auch Krankheitshäufungen in der Familie können relevant sein. 

Wenn Sie Beschwerden haben, sollten Sie sich vor dem Arztgespräch über die folgenden fünf Punkte Gedanken machen und später genau schildern:

  • Welche Symptome habe ich? 
  • Wann sind die Symptome aufgetreten?
  • Gibt es eine bisherige Diagnostik oder Behandlung?
  • Gibt es Befunde?
  • Wie fühle ich mich aktuell?

Lesen Sie mehr: Wie erkläre ich dem Arzt meine Beschwerden?

Die Techniker Krankenkasse bietet Checklisten an, mit der Sie sich auf den nächsten Besuch vorbereiten können. Rufen Sie den Onlinekurs Arztgespräche erfolgreich führen auf. Klicken Sie auf „Vorbereitung“ und starten Sie die geführte Checkliste. Wenn Sie wenig Zeit für die ausführliche Variante haben, können Sie sich die schnelle Checkliste ausdrucken.

An wichtige Unterlagen denken

Überlegen Sie, ob es Dokumente gibt, die Sie mitbringen sollten. Dazu gehören beispielsweise Allergie- oder Impfpass, frühere Befunde, bereits erhobene Blutwerte, Röntgen- oder MRT-Bilder. Über Ihre Arzneimittel sollten Sie ebenfalls Bescheid wissen. Gleiches gilt für rezeptfreie Präparate oder Nahrungsergänzungsmittel, um bei einer neuen Verordnung mögliche Wechselwirkungen ausschließen zu können.

Vier Ohren hören mehr als zwei

Lässt sich absehen, dass ein Arztgespräch schwieriger wird, können Sie ruhig eine Vertrauensperson bitten, Sie zum Termin zu begleiten – unter Berücksichtigung der geltenden Hygieneregeln. Der Begleitung fällt vielleicht noch eine wichtige Frage ein oder kann Notizen machen, um wichtige Informationen nicht zu vergessen. In der Regel können Sie auch zu einer normalen Sprechstunde einen Freund oder Angehörigen mitbringen. 

Merke!
Der Arzt ist Experte in Diagnostik und Medizin, der Patient für sich selbst. Für eine erfolgreiche Besprechung sind konkrete Informationen vom Erkrankten (Erstbefunde, Medikamentenplan, Symptome) nötig. Dabei kann eine Vertrauensperson unterstützen.

Im Sprechzimmer

Trotz bester Vorbereitung können nach dem Arztgespräch einige Fragen offen bleiben oder die eigenen Erwartungen wurden nicht erfüllt. Damit Sie alle Antworten bekommen und sich verstanden fühlen, gilt es noch mehr zu beachten.

Wer fragt, gewinnt

Wenn der Experte in Rätseln spricht, bitten Sie um eine Erklärung. Selbst wenn Sie es beim zweiten Mal nicht verstanden haben, haken Sie nochmals nach. Zudem lassen sich Informationen besser aufnehmen und verarbeiten, wenn Sie sich rückversichern und Zusammenhänge in eigenen Worten wiedergeben. So können Missverständnisse vermieden werden. 

Übrigens haben Patienten das Recht, ihre Akte einzusehen. Auf eigene Kosten können dann Kopien der Unterlagen verlangt werden. Wer sich näher über die eigene Erkrankung informieren möchte, kann ebenso um Broschüren oder vertrauenswürdige Internetseiten bitten. Es hängt auch von Ihnen ab, wie schnell Sie wieder gesund werden. Fragen Sie deshalb nach, was Sie selbst konkret tun können. 

Ehrlichkeit währt am längsten

Betrachten Sie Ihren Arzt als Partner für Ihre Gesundheit. Aus diesem Grund sollten Sie ehrlich sein und Dinge ansprechen, die Ihnen vielleicht unangenehm oder genierlich sind. Ärzte sind an die Schweigepflicht gebunden und haben ständig mit sensiblen Themen zu tun – mitunter ist das Peinliche genau das fehlende Puzzlestück, um die richtige Diagnose zu stellen. 

Sagen Sie außerdem, wenn Sie Angst vor einer Therapie haben, wenn Sie Bedenkzeit benötigen oder wenn es Ihnen schwerfällt, sich an einen Behandlungsplan zu halten. Reden Sie offen über Ihre Ängste, wenn Sie befürchten, dass hinter den Beschwerden Krebs oder eine chronische Krankheit stecken könnte. Nur dann können solche Sorgen gegebenenfalls ausgeräumt werden. 

Gemeinsam entscheiden

Nicht selten gibt es für eine Erkrankung mehrere Möglichkeiten zur Behandlung. Fragen Sie nach Alternativen und wägen Sie gemeinsam mit Ihrem Doktor die Vor- und Nachteile ab, die mit jeder Heilmethode verbunden sind. Gerade bei einschneidende Diagnosen sind viele Betroffene nicht mehr in der Lage, die Optionen im Detail durchzugehen. Dann ist es sinnvoll, um einen weiteren Termin zu bitten. Wer sich unsicher fühlt, ob der geplante Eingriff der Richtige ist, kann zudem eine ärztliche Zweitmeinung einholen.

Gut informiert können Sie dann herausfinden, welche der Möglichkeiten Ihren Lebensumständen und Bedürfnissen am stärksten entspricht. Sie können eine Behandlung auch ablehnen – selbst wenn der Behandelnde die Maßnahme für medizinisch notwendig hält. Das ist Teil des Patientenrechts auf Selbstbestimmung.

Merke!
Mit Nachfragen, Offenheit und Ehrlichkeit holen Sie mehr aus einem Arztgespräch heraus. Wägen Sie gemeinsam mit dem Behandelten verschiedene Therapieoptionen ab, um die beste Entscheidung für Sie zu finden. Auch eine Zweitmeinung ergibt manchmal Sinn.

Nachbereitung

Nach dem Arztgespräch sollten Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um die wesentlichen Informationen und Ergebnisse schriftlich festzuhalten. Notieren Sie auch, was jetzt zu tun ist. Folgende Fragen können Ihnen helfen, Ihre Gedanken zu ordnen:

  • Was muss ich jetzt beachten?
  • Sind Folgeuntersuchungen erforderlich?
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Einnahme von Arzneimitteln

Haben Sie ein Medikament verschrieben bekommen? Wer noch Fragen zu dem Rezept hat, kann diese noch in der Praxis stellen oder klärt sie mit dem Apotheker. Der Pharmazeut gibt gern Tipps zur Einnahme und ist Experte für die Wirkweise, eventuelle Neben- sowie Wechselwirkungen. Wenn Sie einen Medikamentenplan haben, legen Sie diesen in der Apotheke vor, um die Kombination der verschiedenen Wirkstoffe zu überprüfen. Auch wenn Ihnen die Einnahme erklärt wurde, lesen Sie dennoch die Packungsbeilage.

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Lifestyle überdenken

Nicht immer braucht es Tabletten und Salben, um die Beschwerden zu lindern. Vielleicht hat der Mediziner Ihnen empfohlen, Ihre Lebensführung zu ändern: gesünder ernähren, mehr Bewegung in den Alltag integrieren, Stress abbauen oder mit dem Rauchen aufhören. Diese Ratschläge erscheinen erst einmal als riesige Herausforderung. Scheuen Sie sich nicht, um weitere Hilfe zu bitten – beispielsweise bei Ihrer Krankenkasse, die Sie gerne mit weiteren Informationen unterstützt.

Merke!
Notieren Sie sich nach dem Arztgespräch das neu erworbene Wissen. Unklarheiten zu den Arzneimitteln können noch vor Ort oder in der Apotheke geklärt werden. Zudem können Krankenkassen informativ unterstützen.

Wissen zum Mitnehmen

Häufig ist die Zeit im Sprechzimmer knapp bemessen. Damit Sie dennoch das Meiste aus dem Besuch herausholen, ist eine Vorbereitung sinnvoll: Anliegen klar definieren, nötige Dokumente raussuchen, Beschwerden konkretisieren und gegebenenfalls um eine Vertrauensperson zur Begleitung kümmern. 

Im Arztgespräch zählen Offenheit und Ehrlichkeit; Nachfragen beugt Missverständnissen vor. Zudem dürfen Patienten ihre Akte einsehen, bei geplanten Eingriffen eine Zweitmeinung einholen und Behandlungen ablehnen. In der Nachbereitung gilt es das Wichtigste zu notieren. Fragen zu Arzneimitteln können noch in der Praxis oder später in der Apotheke beantwortet werden. Hapert es am Lebensstil, finden Betroffene auch bei ihrer Krankenkasse weitere Unterstützung.


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