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Lipödem - Das steckt hinter der Fettverteilungsstörung

Von Maja Biel
Aktualisiert am 02. Apr. 2020
© Unsplash/ Ben Hartley
© Unsplash/ Ben Hartley

Viele Frauen kämpfen sich durch zahlreiche Diäten bis Ärzte erkennen, dass sie unter einem Lipödem leiden. Auch wenn die Fetteinlagerungen nichts mit Übergewicht zu tun haben, können Sport und die richtige Ernährung helfen, Beschwerden zu lindern.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Lipödem?
  2. Wie erkennen Sie ein Lipödem?
  3. Wie entsteht ein Lipödem?
  4. Was können Sie bei einem Lipödem tun?
  5. Wissen zum Mitnehmen 

Was ist ein Lipödem?

Der Begriff Lipödem setzt sich aus den griechischen Worten „lípos“ (Fett) und „oídma“ (Geschwulst; Schwellung) zusammen. Er beschreibt die krankhaften Vermehrungen des Fettgewebes an Beinen, Hüften und Po. In manchen Fällen bilden sich die Ödeme auch an den Ober- und Unterarmen.

Chronische Fettverteilungsstörung

Die chronische Erkrankung, die sich bei Betroffenen oft mit Beginn der Pubertät entwickelt, ist eine Form der Fettverteilungsstörung. Sie schritt im Laufe des Lebens voran und wird bei vielen spät oder nie erkannt. Typischerweise zeichnet sich die Lipödem-Erkrankung dadurch aus, dass der Po und die Oberschenkel im Vergleich zum Oberkörper besonders voluminös sind. Da der Rumpf in der Regel nicht betroffen ist, kommt es vor, dass Frauen mit Lipödem obenherum etwa eine schmale 36 tragen, während sie Hosen in Größe 44 benötigen. 

Jede zehnte Frau betroffen

Die Fettverteilungsstörung wird in vielen Fällen nicht bekannt, weshalb Experten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund 3,8 Millionen Frauen an einem Lipödem. Das bedeutet, etwa jede zehnte Frau ist betroffen. Vor allem im Anfangsstadium ist das Lipödem nur schwer von Übergewicht abzugrenzen. Viele versuchen die Extrakilos an Beinen und Po vergeblich mit Diäten und Sport zu bekämpfen. Doch bei einem Lipödem bleiben die Fettpolster trotz hartem Training, Hungern und Verzicht bestehen.

Drei Stadien der Erkrankung

Lipödeme schreiten normalerweise chronisch voran. Optisch lassen sie sich in drei Stadien unterteilen:

  1. Stadium I: Hier ist die Hautoberfläche noch glatt und unverändert. Das Fettgewebe in der Unterhaut verdickt sich langsam und das Volumen der Oberschenkel nimmt zu. Wichtiges Merkmal: Die Struktur des Fettgewebes weißt kleine, feine Knoten auf.
  2. Stadium II: Die Vermehrung des Fettgewebes nimmt immer mehr zu, sodass Beine oft eine säulenförmige Form bekommen. Die Oberfläche der Haut ist hier bereits uneben. Das Fettgewebe weist grobe Knoten auf.
  3. Stadium III: Das Gewebe wird immer derber und härter. In diesem Stadium können deformierende Fettlappen entstehen. Hand- und Fußgelenke bleiben unverändert.

Merke!
Ein Lipödem ist eine chronische Erkrankung, die sich durch veränderte und vermehrte Fettzellen an Oberschenkeln, Po und Hüfte auszeichnen.

Wie erkennen Sie ein Lipödem?

Was viele als ungeliebte Reiterhosen bezeichnen, kann in Wahrheit ein Lipödem sein. Oft leiden Frauen über Jahre körperlich und vor allem psychisch darunter, bis sie die richtige Diagnose erhalten. Auch Ärzte erkennen Lipödeme, vor allem im Anfangsstadium, in vielen Fällen nicht und empfehlen Patienten ihr Übergewicht mit Diäten abzubauen.

Das wichtigste Erkennungsmerkmal beim Lipödem sind die optischen Veränderungen. Während die Taille schlank bleibt und auch der Bauch sich kaum verändert, vermehren sich die Fettpölsterchen an Oberschenkeln und Beinen über die Jahre immer mehr. Zu den sichtbaren Veränderungen, die einen starken psychischen Leidensdruck verursachen, kommen Schmerzen und häufige blaue Flecken und Blutergüsse hinzu.

Symptome von Lipödemen:

  • ausgeprägte Reiterhosen
  • säulenartige Form der Beine
  • schwere Beine
  • Spannungsgefühl
  • Druckempfindlichkeit
  • Schmerzen
  • blaue Flecke und Blutergüsse
  • Knoten im Gewebe
  • Dellen im Gewebe, Organgenhaut

Merke!
Ein Lipödem zeichnet sich durch die sichtbare Vermehrung und Veränderung des Fettgewebes an Beinen und Po aus, Betroffene leiden zusätzlich oft unter Schmerzen.

Wie entsteht ein Lipödem?

Die Ursache für die krankhaft veränderten Fettzellen bei einem Lipödem konnte bisher nicht hinreichend geklärt werden. Fest steht jedoch: Die Fettverteilungsstörung betrifft in der Regel Frauen. Experten vermuten daher, dass weibliche Hormone wie das Östrogen bei der Entstehung eine wichtige Rolle spielen.

Hormonelle Gründe

Zudem tritt die Fettverteilungsstörung häufig nach hormonellen Veränderungen auf – meistens in der Pubertät oder nach der Schwangerschaft, eher selten in den Wechseljahren. Ein weiterer Grund dafür, dass vor allem Frauen betroffen sind, könnte die besondere Anfälligkeit des weiblichen Fettgewebes sein. Treten bei Männern Lipödeme auf, was selten vorkommt, entstehen diese oft in Verbindung mit einer Lebererkrankung oder einem Testosteronmangel, der zum Beispiel durch stark vermehrtes Bauchfett hervorgerufen wird. 

Lipödem: häufig vererbt

Bei vielen Frauen mit Lipödem besteht eine genetische Disposition. Haben Ärzte also bei der Mutter, Großmutter, Schwestern oder Tanten bereits ein Lipödem diagnostiziert, könnte dies ein weiterer Hinweis darauf sein, dass auch Ihre Reiterhosen von einem Lipödem stammen. Bedenken Sie auch, dass Lipödeme in vielen Fällen nie erkannt werden. Wenn andere Frauen in der Familie ebenfalls zu der für die Erkrankung typischen Figur neigen, könnte es sich auch bei ihnen um die Fettverteilungsstörung handeln.

Merke!
Da Lipödeme fast ausschließlich bei Frauen auftreten, vermuten Experten einen hormonellen Zusammenhang.

Was können Sie bei einem Lipödem tun?

Die chronische Erkrankung ist zwar nicht heilbar, doch Sie können den Verlauf positiv beeinflussen und auftretende Beschwerden wie Schmerzen lindern. 

Gesundes Gewicht halten

Auch wenn Sie das Lipödem selbst nicht durch einen Gewichtsverlust abbauen können, ist eine Anpassung der Ernährung in den meisten Fällen hilfreich. Schon leichtes Übergewicht kann die Lipödembildung begünstigen und Symptome verstärken. Betroffene sollten daher darauf achten, ein gesundes Gewicht zu halten. Mehr als die Hälfte der Patientinnen leiden an einer begleitenden Adipositas. Hier steht das Abnehmen an erster Stelle. 

Insulinspiegel niedrig halten

Da ein hoher Insulinspiegel die Ödembildung begünstigt, empfiehlt sich eine Low-Carb-Ernährung. Versuchen Sie grundsätzlich Blutzuckerspitzen, die eine hohe Insulinausschüttung fordern, zu vermeiden. Greifen Sie zu ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Kürbis und Obst anstatt zu Weißmehlprodukten und Zucker.

Setzen Sie auf proteinreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Quark und Hülsenfrüchte. Diese machen nicht nur satt und hemmen die Insulinausschüttung, sie erhalten auch die Muskelmasse. Eine kompetente Ernährungsberatung kann bei der Umstellung Ihrer Ernährungsgewohnheiten sinnvoll sein. Bestätigt ein Arzt die Diagnose Lipödem, bezuschussen die meisten Krankenkassen anfallende Kosten.

Schonend und regelmäßig bewegen

Obwohl Sie das Lipödem nicht wegtrainieren können, ist Sport in vielerlei Hinsicht hilfreich. Zum einen bauen Sie durch Bewegung zusätzliche Fettpölsterchen ab und verhindern, dass neue entstehen. Zum anderen beugen Sie durch regelmäßige Bewegung der Entstehung eines sogenannten Lymphödems vor. Drückt das Fettgewebe stark auf das Lymphsystem, kann zusätzlich zum Lipödem ein sogenanntes sekundäres Lymphödem entstehen. Dieses macht sich nicht durch Fett, sondern durch Wasseransammlungen bemerkbar.

Bewegung und Sport helfen dabei, die Lymphe im Fluss zu halten. Weiterer Bonus: Schonende Bewegung hält die ohnehin belasteten Gelenke gesund und kann Schmerzen deutlich reduzieren.

Diese Sportarten eigenen sich bei einem Lymphödem:

  • Walken
  • Fahrradfahren
  • Schwimmen
  • Trampolinspringen
  • Aqua-Gymnastik
  • Faszientraining
  • Crosstrainer

Merke!
Ein gesundes Gewicht, regelmäßige und schonende Bewegung sowie die richtige Ernährung können die Schmerzen bei Betroffenen lindern.

Wissen zum Mitnehmen 

Etwa jede zehnte Frau in Deutschland leidet unter einem Lipödem – die meisten von ihnen wissen nichts davon. Während der Begriff Reiterhosen für vermehrte Pölsterchen an Schenkeln und Po weit verbreitet ist, ist die chronische Erkrankung Lipödem eher unbekannt.

Vor allem im Anfangsstadium sind die krankhaft vermehrten Fettzellen, die sich an Oberschenkeln, Po und Hüften breitmachen, schwer zu erkennen. Betroffene probieren oft zahllose Diäten und sämtliche Sportarten, bevor sie feststellen, dass sich keine Veränderungen an den Polstern bemerkbar machen.

Ist die Diagnose einmal gestellt, gilt es ein gesundes Gewicht zu erreichen beziehungsweise dieses zu halten. Auch wenn das Lipödem sich nicht durch eine Diät abbauen lässt, kann Übergewicht die Ödeme begünstigen. Schonender Sport wie Walking und Schwimmen hält die Lymphe im Fluss und lindert Schmerzen, unter denen Betroffene leiden. In besonders schwerwiegen Fällen kann eine Fettabsaugung in Betracht gezogen werden. Der Haken daran: Die Fettzellen wachsen in der Regel nach. 


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