Selbst Schuld an Übergewicht und Adipositas?
Umfragen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim haben die Wahrnehmung von Adipositas und Übergewicht in der Öffentlichkeit untersucht. Hierbei kamen sie zu interessanten Ergebnissen.
Umfrage zu Übergewicht
Übergewicht und Adipositas gehören zu den größten Risikofaktoren, für die häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. So sterben jedes Jahr mehr als eine halbe Million US-Amerikaner an den Folgen eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls (1).
Die Wissenschaftler hinter der Studie vermuten als Ursachen vor allem Veränderungen unserer äußeren Lebensbedingungen. Sie versuchten herausfinden, wo die Allgemeinheit die Ursachen für schweres Übergewicht sieht und wer in ihren Augen die Verantwortung für seine Entstehung trage. Außerdem galt es herauszufinden, welche Methoden zur Bekämpfung dieses Problems gesellschaftlich akzeptiert sind und angenommen werden.
Befragt wurden knapp 3000 Personen aus Deutschland und Großbritannien, durch Online-Interviews und anonyme Umfragen. Ziel war es, die Antwort auf drei zentrale Fragen herauszufinden:
- Wer trägt Verantwortung für Übergewicht & Adipositas?
- Wer soll für die Bezahlung der Behandlung aufkommen?
- Als wie effektiv werden die politischen Gegenmaßnahmen bewertet?
Allgemeine Meinung: Wer dick ist, ist selbst schuld
Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig. Die Hauptschuld läge bei Übergewichtigen, so die Entscheidung der Mehrheit. Je höher das Gefühl für die persönliche Eigenverantwortlichkeit der Befragten bewertet wurde, desto eher zog man auch Betroffene in die Verantwortung.
Dies deckte sich mit ähnlichen Umfragen über Alkohol- und Nikotinsucht. Die politischen Maßnahmen zur Adipositas-Bekämpfung wurden, entgegen den Maßnahmen zum Kampf gegen die anderen Suchterkrankungen, als wenig effektiv beurteilt.
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