Konservierungsstoffe: Das steckt dahinter
Konservierungsstoffe werden in der Lebensmittelindustrie eingesetzt, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Erfahren Sie hier, wo sie drin stecken, welche Konservierungsmittel es gibt und ob ihr Verzehr schädlich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Konservierungsstoffe?
- Sind Konservierungsstoffe ungesund?
- In welchen Lebensmitteln sind Konservierungsstoffe enthalten?
- Wie erkennt man Konservierungsstoffe?
- Was bedeutet der Hinweis „ohne Konservierungsstoffe“?
- Wie kann ich als Verbraucher Konservierungsstoffe reduzieren?
- Welche Konservierungsstoffe gibt es?
Was sind Konservierungsstoffe?
Konservierungsstoffe oder auch Konservierungsmittel sind chemische Substanzen, die Produkten zugesetzt werden, um deren Haltbarkeit zu verlängern und Geschmack sowie Aussehen beizubehalten. Sie hemmen das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen oder Schimmelpilzen, die die Lebensmittel verderben oder gesundheitsschädlich machen könnten.
Es gibt natürliche Konservierungsstoffe wie Zitronensäure, die Bakterien hemmt und Oxidation verhindert, Salz und Zucker zur Haltbarmachung und Essig, der verhindert, dass sich Keime im Lebensmittel vermehren können.
Aber nicht bei allen Lebensmittel reichen diese natürlichen Mittel aus. Deshalb wird zu chemischen Konservierungsstoffe gegriffen, wie Benzoesäure und ihre Salze, (E 200 Konservierungsstoff) und ihre Salze, Schwefeldioxid und Sulfite, Nitrite und Nitrate (Natriumnitrit, Konservierungsstoff E 250). Eine Liste mit allen Konservierungsstoffe und einer zusätzlichen Erklärung finden Sie weiter unten im Artikel.
Sind Konservierungsstoffe ungesund?
Die meisten Konservierungsstoffe gelten in den Mengen, die in Lebensmitteln verwendet werden, als sicher. Einige Menschen können allerdings empfindlich auf sie reagieren. Benzoesäure und Sulfite zum Beispiel können Allergien auslösen oder auch zu Husten, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Die meisten Menschen vertragen Konservierungsmittel jedoch gut.
Dennoch sollten in einer ausgewogenen Ernährung möglichst viele unverarbeitete und frische Lebensmittel auf dem Teller landen. Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln und eine angemessene Lagerung kann dabei helfen, Konservierungsmittel zu reduzieren.
In welchen Lebensmitteln sind Konservierungsstoffe enthalten?
- Fleisch- und Wurstwaren (z. B. Wurst, Schinken)
- Milchprodukte (z. B. Käse, Puddings)
- Getränke (z. B. Softdrinks, Limonaden, alkoholische Getränke)
- Backwaren (z. B. Kekse, Gebäck, verpackte Brote und Kuchen)
- Fertiggerichte (z.B. Tiefkühlpizza, Saucenpulver)
- Süßwaren (z.B. Chips und Cracker etc.)
- Eingelegte Lebensmittel (z.B. Essiggurken, Sauerkraut)
- Fischprodukte (z. B. Fischkonserven, Räucherfisch)
Wie erkennt man Konservierungsstoffe?
Konservierungsstoffe sind in der Europäischen Union (EU) klar geregelt und müssen bei Verwendung in der Zutatenliste eines Produkts angegeben werden. Am besten schauen Sie beim Einkaufen auf die Zutatenliste. Dort sehen Sie, ob und welche Konservierungsstoffe enthalten sind. Sie werden entweder durch ihren Namen (z. B. Sorbinsäure) oder ihre E-Nummer (z. B. E200) gekennzeichnet und stehen meist in der Mitte oder am Ende der Liste.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen oder spezielle Situationen, in denen Konservierungsstoffe nicht direkt als solche angegeben werden müssen:
- Natürliche Konservierungsstoffe wie Salz, Essig oder Zucker
- Technologische Hilfsstoffe, die während der Produktion eingesetzt und danach entfernt oder in geringen Mengen im Endprodukt zurückbleiben
- Einige Stoffe, die primär eine andere Funktion erfüllen, können auch konservierend wirken, ohne als Konservierungsstoffe gekennzeichnet zu sein, wie Ascorbinsäure oder Zitronensäure
- Manche Stoffe, wie Sulfite in Wein, müssen erst ab einer bestimmten Menge deklariert werden
- Produkte, die keine Zutatenliste benötigen wie frisches Obst, Gemüse oder Fleisch
Was bedeutet der Hinweis „ohne Konservierungsstoffe“?
Diese Angaben bedeuten, dass das Produkt keine künstlichen Konservierungsstoffe enthält. Natürliche Konservierungsstoffe wie Salz, Zucker oder Essig können trotzdem enthalten sein. Er garantiert also nicht, dass das Produkt frei von Zusatzstoffen ist – nur von konservierenden Zusatzstoffen. Er schließt somit nicht aus, dass natürliche Stoffe mit konservierender Wirkung enthalten sind.
Wie kann ich als Verbraucher Konservierungsstoffe reduzieren?
- Zutatenliste prüfen: Achten Sie bei verpackten Produkten immer auf die Zutatenliste, da Konservierungsstoffe meistens klar angegeben werden.
- Verarbeitungsgrad beachten: Frischere oder weniger verarbeitete Lebensmittel sind oft die bessere Wahl.
- Nachfrage bei unverpackten Lebensmitteln: Bei unverpackten Lebensmitteln oder losen Waren direkt beim Händler oder Hersteller nachfragen, ob Konservierungsstoffe eingesetzt wurden.
- Bio-Produkte bevorzugen: Sie sind oft eine gute Wahl, da in der Bio-Produktion der Einsatz von Konservierungsstoffen stark eingeschränkt ist.
Welche Konservierungsstoffe gibt es?
Wir haben eine Liste mit allen Konservierungsstoffen für Sie erstellt, wo Sie noch mehr über den einzelnen Zusatzstoff erfahren:
- E 200 (Sorbinsäure)
- E 202 (Kaliumsorbat)
- E 203 (Calciumsorbat)
- E 210 (Benzoesäure)
- E 211 (Natriumbenzoat)
- E 212 (Kaliumbenzoat)
- E 213 (Calciumbenzoat)
- E 214 (PHB-Ester)
- E 215 (PHB-Ethylester Natriumsalz)
- E 218 (Methylparaben)
- E 219 (PHB-Methylester Natriumsalz)
- E 220 (Schwefeldioxid)
- E 221 (Natriumsulfit)
- E 222 (Natriumhydrogensulfit)
- E 223 (Natriumdisulfit)
- E 224 (Kaliumdisulfit)
- E 226 (Calciumsulfit)
- E 227 (Calciumhydrogensulfit)
- E 228 (Kaliumhydrogensulfit)
- E 231 (Orthophenylphenol)
- E 232 (Natriumorthophenylphenol)
- E 234 (Nisin)
- E 235 (Natamycin)
- E 239 (Hexamethylentetramin)
- E 242 (Dimethyldicarbonat)
- E 249 (Kaliumnitrit)
- E 250 (Natriumnitrit)
- E 251 (Natriumnitrat)
- E 252 (Kaliumnitrat)
- E 260 (Essigsäure)
- E 261 (Kaliumacetat)
- E 262 (Natriumacetat)
- E 263 (Calciumacetat)
- E 270 (Milchsäure)
- E 280 (Propionsäure)
- E 281 (Natriumpropionat)
- E 282 (Calciumpropionat)
- E 284 (Borsäure)
- E 285 (Borax)
-
E 1105 (Lysozym)
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