E-Nummern und Zusatzstoffe


(Foto: Arturs Budkevics/Shutterstock.com)

Wer auf die Rückseite einer Lebensmittelverpackung schaut, wird schnell feststellen, dass E-Nummern auf einer Vielzahl stehen. E-Nummern werden in der Europäischen Union zur Kennzeichnung von Lebensmittelzusatzstoffen verwendet. Diese Zusatzstoffe dienen dazu, Lebensmittel in ihrer Beschaffenheit, ihren Eigenschaften oder ihren Wirkungen zu beeinflussen. Dazu werden sie in verschiedene Kategorien eingeteilt. 

Wie ist eine E-Nummer aufgebaut?

Das E am Anfang der Nummer steht für Europa. Das bedeutet, dass die Zusatzstoffe in der gesamten Europäischen Union zugelassen sind. Die Kombination aus dem Buchstaben E und einer zugehörigen Nummer bildet einen Code. Jeder Zusatzstoff hat seine eigene Nummer, die zeigt, dass er geprüft und für die Verwendung in der EU zugelassen wurde. Nur Zusatzstoffe, die als unbedenklich eingestuft wurden, dürfen in Lebensmitteln verwendet werden. Für viele Zusatzstoffe gibt es festgelegte Höchstmengen, die in den Produkten enthalten sein dürfen.

Zusatzstoffe auf einen Blick

Süßungsmittel
Unter Süßungsmittel fallen synthetische und natürliche Verbindungen, die einen intensiven süßlichen Geschmack besitzen. Sie sind bis zu 500mal so süß wie Zucker und werden vor allem in Limonaden eingesetzt.
Konservierungsstoffe
Konservierungsstoffe verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, indem sie das Wachstum von Mikroorganismen hemmen. Sie stecken vor allem in Fertigprodukten, Saucen und verarbeiteten Lebensmitteln.
Geschmacksverstärker
Geschmacksverstärker sind Substanzen, die die Wahrnehmung des Geschmacks oder Geruchs eines Lebensmittels (zum Beispiel Wurstwaren) verstärken. Der bekannteste Geschmacksverstärker ist Glutamat.
Antioxidationsmittel
Antioxidationsmittel schützen Lebensmittel vor dem Verderb durch eine Reaktion mit Sauerstoff, zum Beispiel das Braunwerden von einem aufgeschnittenem Apfel. Auch in Süßwaren wie zum Beispiel Marzipan stecken Antioxidationsmittel.
Emulgatoren
Mithilfe von Emulgatoren können auch nicht miteinander mischbare Komponenten (beispielsweise Wasser und Fett) eine beständige Emulsion bilden – das ist zum Beispiel bei Margarine der Fall.
Verdickungsmittel
Verdickungsmittel geben Lebensmittel durch Verdickung eine bestimmte Konsistenz – zum Beispiel im Pudding. Sie können aber auch den Nährwert heruntersetzen und werden daher oft in Light-Produkten verwendet.
Modifizierte Stärken
Modifizierte Stärken werden aus stärkehaltigen Pflanzen wie Mais, Kartoffeln oder Weizen gewonnen und in ihren Eigenschaften verstärkt und stabilisiert. Oft werden sie in Brot- und Backwaren eingesetzt.
Geliermittel
Geliermittel bilden Gele und geben so Lebensmittel eine bestimmte Konsistenz. Sie werden in der Industrie, aber auch in der heimischen Küche (zum Beispiel beim Marmeladekochen) verwendet.
Stabilisatoren
Stabilisatoren haben mehrere Aufgaben: Sie sollen die Konsistenz und Zusammensetzung von Lebensmitteln (zum Beispiel Lakritz) erhalten und die zersetzung von Farbstoffen verhindern. Außerdem können sie Schwebstoffe binden.
Trennmittel
Wenn Lebensmittel nicht verklumpen oder verkleben sollen, werden ihnen Trennmittel zugesetzt – zum Beispiel bei Salz oder auch Bonbons. Aber vor allem in verarbeiteten Lebensmittel findet man sie.
Trägerstoffe
Trägerstoffe helfen, andere Substanzen wie zum Beispiel Farbstoffe, Aromen oder Vitamine, in einem Lebensmittel zu verteilen. Daher sind sie besonders oft in Fertiggerichten und Dosensuppen zu finden.
Füllstoffe
Füllstoffe erhöhen das Volumen von Lebensmitteln, ohne ihre Kalorienanzahl zu steigen. Daher werden sie in vielen Diät-Produkten und anderen kalorienreduzierten Gerichten eingesetzt.
Überzugsmittel
Überzugsmittel schützen viele Lebensmittel vor dem Austrocknen und Qualitätsverlusten. Sollen Früchte überzogen werden, deren Schale mitverzehrt wird – beispielsweise Äpfel – so wird meist ein Naturstoff gewählt.
Festigungsmittel
Wissen Sie, warum Obst und Gemüse aus dem Glas oder der Dose immer noch verhältnismäßig fest sind und sich nicht schon längst aufgelöst haben? Damit das so ist, werden sogenannte Festigungsmittel eingesetzt.
Säureregulatoren
Säureregulatoren sollen den pH-Wert in einem bestimmten Bereich halten, oft um Konservierungsstoffen zu helfen, die nur in einem engen pH-Spektrum wirksam sind – zum Beispiel bei Eis.
Komplexbildner
Komplexbildner dienen dazu, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Ihr spezieller Trick: Sie binden Metallionen, die vor allem Lebensmittel mit vielen ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel Öl) schnell verderben lassen.
Schmelzsalze
Wenn Sie Käse erhitzen, schmilzt er – das ist klar. Und wenn Sie ihn erkalten lassen, wird er wieder fest. Damit Käse als streichfähiger Schmelzkäse durchgeht, braucht man Zusatzstoffe – die Schmelzsalze.
Mehlbehandlungsmittel
Mehlbehandlungsmittel sollen vor allem bei im industriellen Maßstab gefertigten Backwaren die Eigenschaften des Mehls soweit standardisieren, dass der Backerfolg auch dann optimal ist, wenn an anderer Stelle mal etwas nicht optimal funktioniert.
Treibgase
Dank Treibgas reicht ein Knopfdruck, um fertige Schlagsahne aus der Dose zu zaubern. Die Lebensmittelindustrie nutzt sie zum Beispiel. auch für Frischkäse und Eischnee.
Packgase
Viele Lebensmittel sind luftdicht in Folie verpackt. Damit soll verhindert werden, dass sich Keime aus der Umgebungsluft auf dem Lebensmittel niederlassen. Um auf Nummer sicher zu gehen, werden viele dieser Lebensmittel Packgase zugeführt.