Erst Heilpflanze, jetzt Lieblingsgemüse

Die Rhabarber-Saison hat begonnen

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 26. Feb. 2019
Die Rhabarber-Saison hat begonnen.
Die Rhabarber-Saison hat begonnen.

Einer der ersten heimischen Frühlingsboten unter den Gemüsesorten vom Feld ist Rhabarber. Richtig gelesen: Rhabarber ist offiziell ein Gemüse, kein Obst. Trotzdem schmecken die säuerlichen Stangen gut als Kompott, als Kuchen-Belag und in süßen Haupt- und Nachspeisen. Zum Start der Rhabarber-Saison verrät EAT SMARTER außerdem, woran Sie frische Ware erkennen und wie Sie Rhabarber in der Rhabarber-Saison lagern.

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Wenn die Rhabarber-Saison beginnt, wird eine der ersten Gemüssorten auf unseren Feldern geerntet. In der Tat: Rhabarber ist ein Gemüse. Vielen Menschen ist das gar nicht bewusst, wird Rhabarber doch wie Obst verarbeitet. Und auch der fruchtig-säuerliche Geschmack von Rhabarber erinnert eher an ein Obststück. Aber ob wir jetzt in der Rhabarber-Saison ein Gemüse oder ein Obststück ernten, kann ja auch ein wenig egal sein. Die Hauptsache ist doch, dass uns Rhabarber schmeckt und wir uns über die Rhabarber-Saison freuen können.

Rhabarber war als Gemüse lange Zeit uninteressant

Denn es gab auch Zeiten, in denen es den Menschen nicht auf den Geschmack ankam und es eben keine Rhabarber-Saison gab. Vor 3000 Jahren nutzten die Chinesen Rhabarber nämlich als Heilpflanze. Aus den Wurzeln wurde ein Verdauungsmittel hergestellt, die Stangen wurden weggeworfen.

Als es noch keine Rhabarber-Saison gab

Und das war bis zum 19. Jahrhundert der Fall. Dies zeigt auch der lateinische Name "Rheum rhabarbarum", von dem sich die Bezeichnung „Rhabarber“ ableitet. Auf Deutsch heißt das schlicht "Wurzel der Barbaren". Der Name „Rharbarum“ bezieht sich dabei auf den Fluss Rha (die heutige Wolga). Als es noch keine Rhabarber-Saison gab, bauten seinerzeit die Tataren Rhabarber an den Ufern des Flusses an. Bei den Römern galten die Tataren als Barbaren. Die Stangen galten lange Zeit als Abfall. Erst spät entdeckte man, dass sie essbar sind und richtig gut schmecken können.

Jetzt freuen sich die Menschen auf die Rhabarber-Saison

Inzwischen hat sich das Ganze umgekehrt: Heute interessieren nur noch die Stangen in der Rhabarber-Saison, während die Wurzeln keine Bedeutung mehr haben. Damit wir den ersten jungen, zarten Rhabarber zu Beginn der aktuellen Rhabarber-Saison genießen können, ziehen die Bauern bereits im Januar Folien über die Felder. Auf diese Weise entsteht eine Art natürliches Treibhaus; die Stangen sprießen so besonders schnell aus den überwinterten Wurzeln.

Was vor der Rhabarber-Saison geschieht

Anfang März entfernt man vor Beginn der Rhabarber-Saison die Folie. Die Rhabarber-Stängel können jetzt dicker wachsen. Wenn man Rhabarber dann jung erntet, schmecken die Stangen mild-säuerlich. Wenn der Rhabarber länger auf den Feldern bleibt, werden die Stangen dicker, faseriger und saurer. Die Rhabarber-Sorten unterscheiden sich in der Hauptsache durch die Farbe ihrer Haut und des Fruchtfleisches: Grüne Stangen sind meist dicker und enthalten mehr Oxalsäure als die roten. Die Oxalsäure macht Rhabarber nicht nur sauer, sondern – zusammen mit einem hohen Kaliumgehalt – zum perfekten Entschlackungsmittel. Für Gesunde ist die Säure in normalen Mengen völlig unbedenklich, aufpassen muss allerdings, wer unter Gicht und Nierenerkrankungen leidet.

Anfang April beginnt die Rhabarber-Saison

Die jetzt startende Rhabarber-Saison ist ziemlich lang. Kurioserweise ist für dieses Stangengemüse genau wie beim Spargel am 24. Juni Schluss. Dann brauchen die Pflanzen eine Ruhephase, um sich für die Ernte in der nächsten Rhabarber-Saison zu erholen. Bis dahin brauchen wir also nichts zu überstürzen, sondern haben ungefähr drei Monate Zeit, den Rhabarber zu genießen.

Wie man Rhabarber verarbeiten kann

Und dafür gibt es viele Möglichkeiten: Ob als Kompott, Konfitüre oder in Kuchen – Rhabarber gibt vielen süßen Gerichten eine raffiniert fein-säuerliche Note. Doch auch herzhaft-pikante Gerichte sind in der Rhabarber-Saison einen Versuch wert. Gerade als Geschmacks-Mix aus süß und sauer bietet sich Rhabarber als originelle und passende Begleitung für Fleisch oder Geflügel an. Und auch in Salaten schmeckt Rhabarber. Allerdings gilt generell: Bitte nicht roh verwenden, denn so schmeckt Rhabarber selbst Hartgesottenen zu sauer und wäre wenig bekömmlich.

Endlich startet die Rhabarber-Saison! Woran Sie frische Ware erkennen

Wer nun zum Wochenmarkt oder zum Händler eilt, beachtet beim Einkauf: Richtig frischer Rhabarber hat glänzende, feste Stangen und frische, saftige Enden. Bei der Aufbewahrung wickelt man Rhabarber in ein feuchtes Tuch. So hält er sich im Gemüsefach des Kühlschranks mehrere Tage knackig. Rezepte zum Thema: Grießpfannkuchen mit Rhabarber, Apfel-Rhabarber-Gelee mit marinierten Erdbeeren, Erdbeer-Quark-Knödel mit Erdbeer-Rhabarber-Sauce, süße Rhabarberfladen mit Vanillejoghurt.

 
wenn die Rhabarber aufgeschossen ist, muss man die abbrechen. kann man die abgebrochenen Rhabarber gebrauchen.
 
"Doch auch herzhaft-pikante Gerichte sind in der Rhabarber-Saison einen Versuch wert." Da schließe ich mich Frau Beckert an (spät aber doch) und bitte um ein entsprechendes Rezept, wie man Rhabarber in ein pikantes Gericht integriert oder gar wie man ihn als Gemüse zubereitet.
 
WENN SIE IHRE EMPFEHLUNGEN MIT DEN OSTER-TIPPS UND ZUM OSTERBRUNCH NICHT MEHR GEZEIGT HÄTTEN, WÄRE IHR BEITRAG ZEITGEMÄSS. SO IST FÜR MEIN EMPFINDEN; DER BEITRAG SO ALT, WIE EINE ZEITUNG VON GESTERN. REDAKTUER NOCH IM URLAUB?
 
Zitat "Doch auch herzhaft-pikante Gerichte sind in der Rhabarber-Saison einen Versuch wert.", schade das ihr kein einziges herzhaftes Rezept mit Rharbarber in der Datenbank habt, ich würde mich sehr über neue Anregungen auf diesem Gebiet freuen. So kann auch ein Chutney oder Sauce von Rhabarber sicher interessant zu Fleisch oder Fisch sein.
 
Nicht so ganz meins ;-)
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