Die Eiweiß-Diät auf dem Prüfstand
Fleisch macht dick? Von wegen: Eine Ernährung mit viel Fleisch und Fisch lässt die Kilos manchen Experten zufolge besonders schnell purzeln. Sie behaupten: Wer beim Kaloriensparen auf eine Eiweiß-Diät statt auf Kohlenhydrate setzt, kann erfolgreich abnehmen. Denn Protein sättigt, erhält die Muskeln und verhindert den Jojo-Effekt. Kritiker der Eiweiß-Diät warnen allerdings vor negativen Folgen, weil rotes Fleisch und Fett den Darm, die Nieren und Gefäße schädigen können.
Abnehmen mit der Dukan-Diät
Eiweiß-Diäten setzen, wie ihr Name schon vermuten lässt, insbesondere auf eiweißhaltige Lebensmittel. Sie sind damit unter anderem in der Szene der Sportler beliebt. Die Dukan-Diät ist Teil dieser Bewegung. Sie verspricht Abnehm-Erfolge mit kalorien- und kohlenhydratarmer Low-Carb-Kost. Befürworter betonen, dass das viele Eiweiß mit Hilfe von überdurchschnittlich viel Flüssigkeitsaufnahme wieder ausgeschieden werden könne. Dadurch würde der Körper nicht negativ belastet. Menschen mit vorgeschädigten Nieren sollten vorsichtshalber dennoch nicht auf eine Eiweiß-Diät zurückgreifen.
Wofür braucht der Körper Eiweiß?
Ausreichend mit Eiweiß versorgt zu sein, ist wichtig für den menschlichen Körper. Der Stoff ist Bestandteil aller Zellen und lebenswichtiger Stoffwechselprozesse. Durch die Nahrung nimmt der Mensch in der Regel ausreichend Eiweiß auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Kilogramm Körpergewicht nicht mehr als zwei Gramm Eiweiß zu sich zu nehmen. Den Experten zufolge sind 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht ideal. Eine erwachsene Frau benötigt also insgesamt etwa 47 Gramm, ein Mann gut 59 Gramm. Der Anteil der eiweißreichen Lebensmittel an der Gesamtnahrung sollte der DGE zufolge bei 15 bis 20 Prozent liegen.
Tierische und pflanzliche Lebensmittel in der Eiweiß-Diät
Eiweiß aus tierischen Produkten ist für den Menschen wertvoller, weil es dem natürlichen Eiweiß im menschlichen Körper ähnelt. Dafür enthalten entsprechende tierische Lebensmittel meist viel Fett und Cholesterin. Eine Mischung aus pflanzlicher und tierischer Kost ist deshalb ideal. In der Regel benötigen Sportler mit einer ausgewogenen Ernährung dann auch keine speziellen Shakes mehr, die ihre Eiweiß-Werte verbessern sollen – die DGE hat festgestellt, dass Deutsche eher mit zu viel Eiweiß als zu wenig versorgt sind.
Eiweiß-Bomben für die Eiweiß-Diät
Klassische Eiweiß-Lieferanten sind Fleisch, Fisch und Milchprodukte. Auf den Teller darf also durchaus, was schmeckt: gegrilltes Huhn, mageres Rind mit großem Salat, gedämpftes Gemüse, Joghurt, aber auch magere Käsesorten, Tofu, Hülsenfrüchte, Nüsse und Kerne. Im Rahmen einer Eiweiß-Diät kann man dann ruhig mal neue Rezepte ausprobieren. Hier einige Vorschläge:
Fruchtiges Frühstück
Zum Rezept: Mango-Bananen-Drink mit Orangensaft und Joghurt
Herzhafter Lunch
Zum Rezept: Rumpsteak mit Tomaten und Rucola
Vegetarisches Dinner
Zm Rezept: Tofu-Burger mit Ingwercreme und Kürbiskompott
Schadet eine Eiweiß-Diät dem Körper?
Viele Menschen essen mehr Eiweiß, als die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Das ist für einen gesunden Menschen zwar nicht gleich gefährlich. Allerdings kann es bei einer gesteigerten Eiweißaufnahme zu vermehrter Ausscheidung von Kalzium über den Harn kommen – das steigert das Risiko, an Nierensteinen oder Osteoporose zu erkranken. Fleisch, Käse und Eier enthalten neben Eiweiß auch Fett, Cholesterol und Purine, die zu Fettstoffwechselstörungen oder Gicht führen können. Es ist also durchaus Vorsicht geboten, wenn man seine Ernährung wegen einer Eiweiß-Diät rabiat umstellt. Im Zweifelsfall gibt der Hausarzt die richtigen Tipps – die meist darauf hinauslaufen, dass eine ausgewogene Ernährung immer noch die beste für den Menschen ist.
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