Abnehmen mit der Steinzeitdiät
Nur unverarbeitete Lebensmittel, viel Fleisch, rohes Obst und Gemüse: Nicht nur Tom Jones hat mit der Steinzeitdiät ordentlich abgespeckt. Wir wollten wissen: Wie fühlt sich eine Woche Steinzeitdiät an? Und machten den Selbsttest. Plus: Was Verbraucherschützer zur Steinzeitdiät sagen.
Die Steinzeitdiät (auch Paläo-Diät) lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Bei der Steinzeitdiät soll man nur das essen, was man auch selber fangen oder pflücken könnte. Nicht erlaubt sind bei der Steinzeitdiät Lebensmittel, die verarbeitet werden, also Getreideprodukte, Fertiglebensmittel, Milchprodukte, aber auch stärkehaltiges Gemüse (Rüben, Bohnen), Soja oder bestimmte Nüsse. Der tägliche Speiseplan der Steinzeitdiät besteht aus je einem Drittel rohem Obst oder Gemüse, gekochtem Gemüse und Fleisch oder Fisch. Buchtipp: „Die Steinzeitdiät“ (books4success, 19,90 Euro).
Steinzeitdiät: Die Diät für Fleischfans
"Eine Diät mit Fleisch? Das wollte ich mal ausprobieren. Was dem Tiger schmeckt, wird mir sicherlich auch gefallen, dachte ich. Und dann kam erst einmal ein Tiefpunkt: In den ersten beiden Tagen der Steinzeitdiät hatte ich nach meinem täglichen Trainingsprogramm arge Probleme mit dem Blutzuckerspiegel. Meine Laune war in dieser Zeit echt im Keller. Ich war ziemlich überrascht, wie stark mir die Steinzeitdiät erst einmal auf die Stimmung schlug. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, die Diät abzubrechen. Ich hielt durch und wurde nach zwei Tagen dafür belohnt: Mein Körper gewöhnte sich an die Umstellung, irgendwann konnte ich auch wieder lockere Trainingseinheiten riskieren, ohne gleich einen Hungeranfall zu bekommen. Wer – so wie ich – gerne Fleisch und Fisch mag, liegt mit der Steinzeitdiät sicherlich nicht falsch. Wenn man kein Sportler ist, kann man auf Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot erstaunlich leicht verzichten. Am Ende der Woche Steinzeitdiät fühlte ich mich irgendwie fitter, ausgeruhter, und besser schlafen konnte ich auch noch. Die Kehrseite der Steinzeitdiät aber ist, dass man natürlich deutlich mehr Geld für die Mengen an Fleisch, Fisch oder Obst bezahlen muss. Vielleicht werde ich die Steinzeitdiät beibehalten – auch wenn ich sie für mich sicherlich ein wenig abwandeln werde.
(bec)
Verbraucherschützerin Silke Schwartau (Verbraucherzentrale Hamburg):
"Naturbelassenheit kann ein hilfreiches Auswahlkriterium für Lebensmittel sein. Gegen viel rohes oder gekochtes Gemüse spricht nichts. Das Verbot von Getreideprodukten und stärkehaltigen Gemüsen ist aber überflüssig, zumal diese Lebensmittel viele Mineral- und Ballaststoffe liefern und gut sättigen. Hilfreicher als Verbote einzelner Lebensmittelgruppen ist es, die Menge und Qualität des eigenen Essens langfristig zu optimieren."
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